#11

RE: (Aktuelle) Entwicklungen in der Musik(distribution)

in Neuigkeiten & Smalltalk 05.11.2022 09:58
von antwerp • 807 Beiträge

Überraschend habe ich heute eine CD geschenkt bekommen und kann so zu dem Thema noch etwas beitragen, Es handelt sich um einen belgischen Jazz Musiker, der ein Album in klassischer Aufmachung veröffentlicht hat. Das beigefügte Booklet ist gut bebildert mit Texten über Entstehung, Danksagungen etc.
Wenn man also eine CD statt eines Streams kauft, gibt es sie noch, die Infos, überhaupt wenn der Künstler stolz auf sein Werk ist.
Ich hänge ein paar Bilder an den Text, unter anderem ein Bild der Aufnahme Situation. Da habe ich gestaunt.

Über die Klangqualität kann ich keine vollwertige Auskunft geben, denn ich höre die CD auf meiner Zweitanlage. Klingt aber nicht schlecht, nicht mit dem letzten Quäntchen Brillanz, aber sehr gut. Das Album ist auch bei Qobuz zu finden. Es ist nicht 100% mein Geschmack, es ist aber ein Geschenk.


Diapason Adamantes 25th an Linn.
Ivor Tiefenbrun: The source is most important.
zuletzt bearbeitet 05.11.2022 10:03 | nach oben springen

#12

(Aktuelle) Entwicklungen in der Musik(distribution)

in Neuigkeiten & Smalltalk 05.11.2022 20:26
von Pale Blue Eyes • 849 Beiträge

Hallo,

wenn man es nüchtern betrachtet, ist der Faktor Geld / Wirtschaftlichkeit sehr wichtig, für die Entscheidung ob ich ein Produkt oder Dienstleistung kaufe, lease oder miete. Beispiel: Ich habe jetzt ca. 2.800 CD's gerippt, bei einem Kaufpreis von 10,- € pro Stück muss ich also 28 T€ hinlegen. Bei einem Streamingpreis von 150,- € / Jahr könnte man also 187 Jahre streamen , Zinsen lasse ich mal außen vor. Die monetären Vorteile kann man wunderbar nutzen und sich eine tolle Anlage kaufen. Zudem hat es auch handfeste praktische Vorteile: Ein guter Bekannter von mir hat locker 5.000 CD's und ich kann nur sagen der WAF-Faktor wird erheblich geschmälert, wenn man so eine große Menge an Tonträger aufbewahren muss. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass man nicht permanent auf die Jagd nach Tonträgern (Angebote sichten und bestellen) gehen muss. Das spart viel Zeit, wenn man es über einen längeren Zeitraum betrachtet. Ich amüsiere mich auch jedesmal köstlich, wenn ich auf Besuch bei ihm bin und ihn dann frage: Hast du eigentlich die CD XYZ ? Meistens bejaht er die Frage, um dann im Keller, im 1.OG oder im 2. OG für die nächsten 10 Minuten zu verschwinden. Manchmal findet er die CD nicht, aber beim nächsten Besuch hat er seinen Bestand durchforstet und kann mir die CD geben. Nicht selten stellt er fest, dass er die CD mehr als einmal hat und schenkt mir ein Exemplar . Fazit: Streaming macht absolut Sinn.

Natürlich gibt es auch negative Seiten. Man hat keine Informationen mehr zu Platte, Künstler, Aufnahme. Aber ehrlich gesagt ist das bei den CD's ja auch immer mehr als bescheiden gewesen. Die Booklets haben einen überschaubaren Informationsgehalt (Ausnahmen: Special Edition's) und außerdem braucht man manchmal eine Lupe zum lesen. Spaß macht das auf jeden Fall nicht und ich würde es ausdrücklich begrüßen, wenn es im Internet mehr Info's gäbe. Oft ist es schon schwer ein gutes Cover zu finden, das ich zum Taggen dann verwende und bei WIKI gibt es die Basisinfo's.

Und dann wäre da noch die Sache mit der Abhängigkeit. Habe ich das Eigentum an einer Sache, bin ich unabhängig, als Nutzer bin ich abhängig. Man muss etwas weiter denken: Was würde passieren, wenn der Markt an physischen Tonträgern nicht mehr vorhanden ist und ein Streaming-Oligopol die Preise bestimmt ? Die Preise könnten in eine ganz andere Richtung gehen, evtl. gäbe es klanglich abgespeckte Musik für "Normalbürger". Die meisten Konsumenten würde das wahrscheinlich nicht mal stören.

Im Augenblick ist man aber mit den Preisen und mit der Qualität im grünen Bereich, Streaming ist m.E. eine gute Sache. Und mit Roon hat man dann wohl auch eine super Info-Basis. Ich streame aber trotzdem nicht, wegen der besagten 2.800 Alben. Brauche ich da wirklich noch Streaming ? Neue Musik entdecke ich über Radio-Paradise, durch Streaming würde ich wohl gar nicht auf diese Songs / Interpreten kommen. Eine Vorauswahl durch andere Musikfreunde hat eben auch Vorteile.

MfG

PBE

P. S. Miete, Leasing bzw. andere Formen des Konsums finde ich in anderen Bereichen oft viel problematischer. Privat würde ich mir immer ein Auto kaufen und nie leasen und schon gar nicht mieten. Ich denke, dass viele Konsumenten auch das Problem der "Rücknahmeschäden" unterschätzen und das Ganze nicht durchrechnen. Bei den rapide steigenden Preisen für Kfz's werden aber wohl immer mehr Privatpersonen leasen wollen, Elektrofahrzeuge sind ja auch nochmal 20% teuer als Verbrenner in der Anschaffung. Die Autohersteller planen auch andere Finanzierungsformen: Die Konsumenten sollen nicht kaufen sondern "abonnieren". Es wird weniger Fahrzeugvarianten geben, alle Modelle besitzen dann annähernd die gleiche Ausstattung. Die verschiedenen Austattungsdetails werden dann als Option pro Monat / Jahr dazugebucht. Mal sehen, ob sich das so durchsetzt.


zuletzt bearbeitet 05.11.2022 20:37 | nach oben springen


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