Hallo zusammen,
am Samstag war ich auf der Analog-Forum in Krefeld - der Messe rund um die analoge Wiedergabe.
Wie üblich findet die Messe im Mercure-Hotel statt, dementsprechend gibt es mal kleinere sowie größere Räumlichkeiten - vom „Platzangebot“ ungefähr vergleichbar mit den Westdeutschen Hifitagen in Bonn.
War recht früh schon gegen 10:00 Uhr vor Ort und da war es noch angenehm leer, zur späteren „Stoßzeit“ zwischen 12 und 15 Uhr war es dann doch ziemlich voll.
Habe dann erst mal die diversen Platten-„Läden“ besucht und fleißig eingekauft.
Alter Schwede - da konnte man locker mehrere Monatsgehälter innerhalb sehr kurzer Zeit „auf den Kopf“ hauen. Die teuerste Platte, die ich beim „shoppen“ gefunden habe, war das gleichnamige Album von Carol Kidd für schlappe 790€
Nach dem Einkauf ging es dann in die einzelnen Räume zum Hören. Habe fast in jeden Raum mal mehr oder weniger kurz/lang reingeschaut. Vieles gefiel mir weniger gut. Es gab aber auch ein paar Setups, die mir gut gefallen haben - so z.B. im Raum „Passion“ mit Andrejs und dem großen Reed-Laufwerk. Da war mir aber insgesamt der Pegel zu hoch. Auch gut fand ich es bei Thomas Fast, der wie immer sehr lustig präsentierend verschiedene Klang-Setups des LS zum Besten gab (incl. Entmagnetisierung des Vinyls...). Harbeth´s HL5plus war wie immer auch gut, bei Horns gab es das optisch gelungene große Laufwerk von J!Sikora mit gut 120kg zu hören.
Und dann gab es ein Setup, welches mir - immer wenn ich es höre - sehr gut gefällt und ich mir auch gut zu Hause vorstellen könnte: Living Voice OBX 3 RW an Kondo-Elektronik.
Wobei mir diesesmal ein klein wenig das letzte bisschen entscheidende Brilianz im Hochton gefehlt hat.
Sonst würde ich keins der Setups mit meinem zu Hause tauschen wollen. Von vielen Marken / Herstellern war natürlich aus Laufwerkssicht das jeweilige Top-Model am Start - ich persönlich finde diese „Monster“ aus optischen Gesichtspunkten einfach nur häßlich.
Die meiste Zeit (über eine Stunde) habe ich im Raum „Begeisterung“ verbracht. Dort stellte Martina Schöner ihren L´Art du Son in Kombination mit einer brandaktuellen LS-Entwicklung von Joachim Gerhard aus.
Dieser war auch anwesend und feierte am Samstag seinen 61. Geburtstag. Er hat dann etwas zum Lautsprecher erzählt - eine Auftragsarbeit mit dem Ziel / der Maßgabe, den 70er Jahre-Sound mit „ein wenig mehr Auflösung“ zu erzeugen.
Spannend war dann die Live-Demonstration von Ihm, indem er einen SubSonic-Filter auf der Frequenzweiche mittels Steckverbinder überbrückt hat.
Das Ergebnis war doch mehr aus offensichtlich, als Testmaterial diente hier der Titel How long aus dem Album „Nordub“ von Sly & Robbie meets Nils Petter Molvaer (werde ich mir auch noch als Vinyl zulegen...). Während mit Filter ein sehr klares und räumlich gut abgebildetes Klangbild zu hören war, wurde ohne Filter der Bass-Bereich sehr überprüfen und hat das gesamte Klangbild überlagert und extrem unausgewogen gemacht, Die Räumlichkeit war schlicht dahin und das Ganze wirkte einfach nur diffus und überlagernd - schon verblüffend.
Und es macht auch immer wieder Spaß, Martina beim Plattenauflegen zuzusehen - Ihre Musikauswahl ist immer sehr abwechslungsreich und exquisit.
Der 70er-Sound war mal eine Abwechslung vom aktuellen „Hochglanz-Klang“ von den auf Messen oft gespielten „High-End Geklimpere“....
Im Raum „Begeisterung“ habe ich auch die einzigsten Fotos gemacht:
Als Fazit kann ich für mich persönlich von der AAA mitnehmen:
Sehr entspannte Stimmung (wie auch im letzten Jahr), irgendwie angenehm „entschleunigt“. Oft auch angenehm „moderate“ Lautstärke-Pegel und nur wenige laute Ausreißer.
Von den Anlagen konnte mich nur wenig begeistern, echte „Konkurrenz“ zum heimischen Setup gab es eigentlich nicht.
Bin wohl schön zu verwöhnt - oder festgefahren. Je nach Sichtweise...
So spare ich mir den Beusch am Sonntag und höre mir zu Hause die zahlreichen Einkäufe an...