Hallo,
ich war am Samstag auf der HoT. Ich dachte, nur Sonntags gibt`s Gedränge in den Vorführungen. So musste ich mich erst mal die ersten 1,5 Stunden orientieren, wo es Sinn macht, sich anzustellen.
Für den kleinen Snack hatte ich etwas Obst eingepackt. An Zitronen hat ich aber nicht gedacht. Wären allerdings in den ersten Vorführungen restlos aufgebraucht gewesen.
Bei einem recht unbekannten Hersteller hörte ich mit einem Freund aus dem Hifi-Forum zuerst einen Lautsprecher namens Legacy. Amerikanischer Hersteller mit entsprechend großformatigen LS. Teilaktiv, Mittel/Hochton als Dipol. Dank des akustisch aufbereiteten Raumes ganz ordentliche Vorstellung. Erwarte ich aber auch bei einem LS, der über 24.000 € kostet. Dann brav beim Vorführraum mit B&W und AVM angestanden, um ordentliche Plätze zu sichern. Ich erwartete eigentlich eine klanglich neue Auslegung. 802 D 3. Nicht ganz so tief und dominant im Bass wie die Alte - recht stark auf Stimmen bezogen. Etwas belegt im Hochton ? Liegt`s am mir nicht bekannten Musikmaterial ? Räumliche Abbildung - nicht mein Geschmack und wie bisher bekannt. Großformatig, breit, mit ineinander verlaufenden Konturen.
Muss man wohl mal beim Händler hören, könnte am großen Konferenzraum liegen. Allan Taylor sehr groß in der Abbildung, zu groß. Dann endlich ein mir bekanntes Klassikstück von der Stereo- Hörtest- CD 3 "Dance of the Tumblers". Der leicht dumpfe Charakter verstärkte sich. Einer Triangel, oder den Bläsern fehlte der Glanz total ??? Da war kein Vorhang, der noch nicht weggezogen war - da war die Tür zu. Arkoudi und auch Tom bewerteten meine ehem. Martin Logan Montis als etwas belegt in den Höhen. Euer Urteil hätte ich gern bei dieser Vorführung erlebt.
Raiko beschrieb, dass wir in jahrelanger Kleinarbeit unsere Anlagen perfektionieren. Das können die bei einer Messe natürlich nicht. Gut, aber eigentlich sollten beim Vertrieb oder bei der Händlerschaft ja auch Profis am Werk sein, die die Grundlagen beherrschen.
Wenn ich Lautsprecher im Fachhandel kaufe und diese dann zu Hause aufgebaut werden, so gibt es auch höchstens eine Stunde für die Abstimmung. Der Händler muss ja dann auch in der Lage sein, in der Kürze der Zeit ein passables Ergebnis zu liefern.
Dann huschten wir in die Harbeth Vorstellung rein. Vom Aufbau her war da noch ein kleinerer Lautsprecher von Harbeth zusätzlich aufgebaut, sodass der Hörabstand, bzw. Stereodreieck nicht gut war. Basisbreite fast 4 Meter. Durch den Aufbau an der langen Seite blieb nicht viel Platz, um die 3 Stuhlreihen in adäquatem Abstand aufzubauen. Auch saß ich etwas zu weit auf einer Seite. Kann dadurch kein wirkliches Urteil abgeben. Außer vielleicht, dass ich noch nie so gut Mono gehört habe. Kenne das nur von den Elektrostaten, dass man nicht außerhalb des Sweetspots sitzen sollte. Die Musik kam absolut nur aus dem einen Lautsprecher. Nur die starken Knistergeräusche der LP waren mal vom rechten LS zu hören., Somit wusste ich, dass beide im Betrieb sind.
Dann ging`s zu Newtronics. Ganz passable Vorstellung, außer dem etwas dröhnenden Bass.
Der Entwickler ist schon seit Menschengedenken im Geschäft. Optisch sind die Lautsprecher aber auch in der Zeit der 80-iger stehengeblieben. Die "Professionalität" der Vorführung brachte mich aber zum Schmunzeln. Die alten Herren hatten etwas Schwierigkeiten mit der modernen Zuspieltechnik. Aber endlich mal eine gute und geordnete Bühnendarstellung.
Der Nachmittag verlief dann besser.
Ayon und Odeon Hörner - vorgeführt von Analog Hifi- Atelier in Dortmund. Endlich mal Musik, die Spaß machte. Gute Auswahl, um die Vorteile der Hörner zu unterstreichen.
Dann hörten wir noch bei KEF die Blade 2. Uns gefiel`s sehr gut. Konturierter Bass, super Bühne, sehr geschmeidige Abstimmung. Kann man als Langzeittauglich bezeichnen.
Bei Canton wurden einem dann die Gehörgänge freigepustet. Reference K 1. Großer Raum, den der Lautsprecher auch braucht. Macht im Prinzip alles richtig, auch wenn der Bass raumbedingt aufweichte. Emotional aber mir etwas zu nüchtern. Angetrieben von 4 Phonosophie- Endstufen. Der Vorführer hatte ein klares Konzept in der Musikauswahl. Alles schön zwischendurch beschrieben. Zum Glück kam Ingo Hansen, der Entwickler der Phonosophie- Geräte erst zum Schluss rein. Seine 4 Endstufen mussten ziemlich ackern und kamen zwischendurch tatsächlich ins Clipping.
Wahrscheinlich hörten sich die Cantöner aber nur so gut an, weil die blaue Lampe in der Mitte so schön leuchtete. Erstaunlich auch die komischen kleinen Gebilde vor den Lautsprechern, die von Herrn Hansen platziert wurden. Sie hielten den Basswellen gut stand. Den Sinn dieser kleinen Gebilde habe ich allerdings nicht ganz verstanden.
Dann zum Schluss noch eine positive Vorführung : Progressive Audio mit der Extreme 1.
Was die kleinen Dinger für eine Bühne aufbauen, ist schon faszinierend. Da könnte man über die tonalen Eigenheiten vielleicht hinweg schauen.
Soweit meine kurze Zusammenfassung. Und Dank an Raiko für die schönen Bilder, die Du hier eingestellt hast.
Gruß
Peter