Zitat von Klipschfan im Beitrag #113
Hallo Tom,
ich bin auch ein großer Fan der Lizz Wright. Das Konzert im Nov. 2013 in der
alten Oper in Frankfurt, zusammen mit Gregory Porter, hat mich auch nachhaltig
beeindruckt.
Dein Hinweis auf das neue Album hat mich sogleich auf meinen Tidal-Account getrieben
und siehe da, die Neue steht tatsächlich zum streamen bereit.
Ich habe mir alle dreizehn Titel durchgehört, aber bis auf einen Titel hat mich
gaaaanz ehrlich nichts vom Hocker gehauen. Noch präziser ausgedrückt.... es war
nichts als gepflegte Langeweile. Die Ausnahme ist Nr. 9 "To love Somebody" .
Das ist die Lizz Wright wie sie mir gefällt. Und die Klangqualität ist er mäßig.
Ziemlich flach ohne Räumlichkeit und kein Tiefgang wie bei früheren Alben
(z.B. When I Fall).
Also sorry, für mich ist es eine kleine Entäuschung.
Schönen Sonntag noch
Hermann
Hallo Hermann,
ja, das Doppel-Konzert mit Gregory Porter in FFM war wirklich sehr außergewöhnlich ud zählt definitiv zu meinen musikalischen Konzert-Highlights - wobei Ihr Solokonzert Anfang 2013 im HR-Sendesaal (ebenfalls in FFM) sogar noch minimal besser war.
Nochmal zum neuen Album - ich habe es heute Abend wiederholt und in Ruhe angehört sowie mit den bisherigen Alben verglichen.
Aus klanglicher Sicht sehe ich es auf einem Level mit The Orchard und habe daher nicht wirklich etwas zu bemängeln.
Zugegeben schlägt Lizz Wright auf
Freedom & Surrender musikalisch "neuere" Töne an als auf den Vorgängeralben.
Diese miteinander zu vergleichen liegt natürlich nahe, finde ich trotzdem etwas "schwierig", da jedes einzeln für sich steht und sehr schön (und auch deutlich) die musikalische Ausrichtung zeigt.
So war das Debut
Salt sehr Jazz-lastig,
Dreaming wide awake und auch
The Orchard eher sparsam instrumentiert und voller intimer, "dichter" Songs, während
Fellowship einen sehr deutlichen Gospeleinschlag aufweist.
Von der sparsamen Instrumentierug weicht der aktuelle Longplayer etwas ab - vielleicht entsteht so der Eindruck von eher "flachen" Songs, die keine Spannung und Intimität aufbauen können.
Als "seicht" würde ich sie trotzdem nicht bezeichnen, der Einsatz von verzehrten Gitarren und reichlich Schlagzeug z.B. bei
Somewhere down the mystic ist zwar für Lizz Wright eher ungewöhnlich, zeigt aber meiner Meinung nach, dass durchaus neue Ideen verfolgt und ausprobiert werden.
Langeweile kommt beim Hören von
Freedom & Surrender bei mir definitiv nicht auf - und ich habe es jetzt seit Freitag bereits 5x komplett durchgehört (2x mit K812, 1x mit Stax und 2x über LS).
Nun lasse ich das Album mal ein paar Wochen "reifen" und schaue, wie es sich weiter entwickelt. Es ist aber bereits jetzt klar, dass es sicher in den Top 10 von 2015 dabei sein wird, vermutlich auch sehr weit vorne...
Vielleicht kannst Du noch mal außerhalb von Tidal in das Album reinhören und klanglich mit dem Onlinestream vergleichen - würde mich wirklich interessieren, wie da die Unterschiede sind.