Hallo Zusammen,


ich habe mir mal ein paar Pressemeldungen (nicht aus der Hifi Szene) zu dieser „Übernahme“ angeschaut. Es scheint mit, als ob sich Joe Atkins als CEO und Mehrheitsaktionär, diesen Schritt schon sehr genau und auch länger überlegt zu haben. Schließlich war nur seine Zustimmung alleine für diesen Deal aussreichend.

Wahrscheinlich ist dies ein logischer Schritt, um am hart umkämpften Hifi-Markt auch mit einem „Traditionsunternehmen“ neue Wege zu gehen. In manchen Meldungen liest man: Bower & Wilkins holt sich mit dem kalifornischen Start-up EVA weitere Experten ins Boot. Die Firma von Gideon Yu des Ex-Finanzchefs von Facebook soll B&W weiter in die Zukunft führen. Yu ging in seiner Mitteilung jeoch nicht näher auf die gemeinsamen Pläne von EVA und B&W ein. Er versicherte aber, dass es keine Kompromisse bei der Qualität geben werde und die neue Firma massive Investitionen in Audio-Forschung plane. Zum Jahresende solle es bereits erste neue Produkte geben. Ein Ziel soll sein, in das Geschäft mit Heimelektronik vorzustoßen. Das neue gemeinsame Unternehmen wird, nach aktuellen Informationen den Namen von Bowers & Wilkins tragen. Der bisherige B&W-Chef Joe Atkins werde es führen, und Yu steht an der Spitze des Verwaltungsrates.

Wir als Kunden werden wohl in desem Fall auch abwarten müssen, was passieren wird.

Aber mal eine Frage in diesem Kontext?

Wieviele echte deutsche Traditionsunternehmen im Unterhaltungselektronikbereich gibt es heute noch?

Die großen Namen der 60ziger 70ziger 80 ziger sind schon lange verschwunden oder leben nur als Marke weiter. Es gibt viele Faktoren, die unternehmerische Entscheidungen beeinflussen, die nicht mehr auf einer ursprünglich vielleicht eher technisch ideologisch basierten Firmenphilosophie gründen. War es früher die Konkurenz aus Japan, ist es heute Korea, China und morgen evtl. Grönland, wer weiß das heute schon. Zusammenschlüsse von Unternehmen hat es immer schon gegeben. Manchmal war das Ergebnis auch erfolgreicher.

B&W steht uns vielleicht etwas näher als z.B. Bang & Olufsen, die, wenn ich Eure Berichte von der High End 2016 lese, ja sprichwörtlich klanglich den Vogel abgeschossen haben. Bislang war B&O in unseren hifidelen Diskussionen eher außen vor. Oder hat jemand von uns hier B&O im Einsatz und mir ist das nur entgangen?

Jedenfalls wurde die Meldung vom Freitag, 08. April 2016:

„Anleger bekommen auf die Ohren-Milliardär rettet Bang & Olufsen“ Der Name Bang & Olufsen steht für Unterhaltungselektronik in edlem Design. In den vergangenen drei Geschäftsjahren musste das Unternehmen jeweils Verluste verbuchen. Der Firma gelang es nicht, eine jüngere Kundschaft für sich zu gewinnen, die Musik lieber über das Smartphone hört. Rettung kommt nun aus China.“

wurde hier nicht so kommentiert wie nun bei B&W. Sind wir da nicht etwas selektiv und betrachten nur unsere „Lieblinge“.

Konkurrenten wie Dynaudio wurden bereits übernommen wurden, oder haben sich zusammengeschlossen wie Naim und Focal. Wenn ich mir die Entwicklung von Revox, meiner alten Herzensmarke anschaue… wird es auch nicht besser. Überall ist heute Bewegung drin.
Stell sich mal einer eine Headline vor „Apple hat Linn gekauft“ oder „Samsung kauft Accuphase“ oder so ähnlich, die Raktionen wären sicher noch heftiger als auf den B&W- Deal.

Vielleicht haben wir auch ein falsches Bild bezüglich der Marktanteile an audiophilen Kunden. Es wäre doch auch möglich, dass dieses Klientel dann auf Nieschenprodukte kleiner Manufakturen, die dann wahrscheinlich aber auch hochpreisiger werden, ausweichen müssen hier