RE: Musikalischer Jahresrückblick 2016
in Tonträger aller Art 04.01.2017 12:59von maldix • 3.648 Beiträge
Genau die habe ich mir gekauft, waren scheinbar auch die letzten Beiden. Die sind zwar flach aber bei meinem 200 Gehäuse geht der Deckel mit denen die ich habe nicht zu. Hatte die die ganze Zeit noch offen, wegen Fuhrmanneinbau und erst heute morgen getestet.
Gibt es da vielleicht verschiedene Varianten? GGf würde ich die auch wieder zurück senden, wenn neuere schmaler bauen.
auditorus te salutant
RE: Musikalischer Jahresrückblick 2016 - maldix
in Tonträger aller Art 01.02.2016 22:12von maldix • 3.648 Beiträge
Mein audiophiler Rückblick auf das Jahr 2016
für mich war das Jahr 2016 musikalisch geprägt von einer Vielzahl von Live-Konzerten, welche ich im Nachgang meinem Empfinden nach, fast alle gut bis sehr gut einschätze, d.h. die Konzerte bei denen meine Erwartungshaltung erfüllt oder übertroffen wurde.
Btw. Wo ich schlechtes erwarten würde, würde ich ja eh nicht hingehen ;-).
So war für mich Silje Nergaard auf der Burg Wilhelmstein eher enttäuschend und die auch von Tom bereits positiv erwähnte Empfehlung meiner Freundin, „Carolin NO“ eine echte Bereicherung. Die Beiden sind mit Quadrofon Nuevo und unsern Freunden von Cobario, schon mal Garantie für musikalisch interessante Gruppierungen, die auch live auf konstant hohem Niveau Musik machen und wo es bislang viel Spass macht ihren musikalischen Wegen zu folgen.
Als sehr positiv empfand ich die Kombination aus Max Mutze und Thomas Quastoff, die auf den Bonner Jazztagen die Lücke des leider verstorbenen Roger Ciero hervorragend füllten. Matz Mutzke hatte ich als Künstler nochmals live auf den Leverkusener Jazz Tagen hören dürfen. Meinen Respekt bekommt, der von Stefan Raab entdeckte Künstler bezüglich seiner musikalischen Vielseitigkeit auf jeden Fall. Was mir allerdings weniger gefallen hatte, er war der einzige von neun Künstlern / Gruppen die ich in Leverkusen live hörte, der sich nicht nach dem Konzert noch zum kurzen Treff mit den Musikfreunden am Merchandising Stand eingefunden hat.
Auch die diversen Veranstaltungen (Das Fest, Jazzfestival, Zeltival und Hemingway Lunge) in Karlsruhe, sowie auch die Doppel CD des Jazz Clubs Karlsruhes waren für mich musikalische Highlights in 2016. So war ich überrascht, vom Auftritt von Bill Ramsey, der mit über 80 das Publikum richtig im Griff hatte und den ich, beeinflusst vom „Bauchtanzgruppen-Song“ total unterschätzt hatte.
Hinzu kamen dann im Verlauf des Jahres noch viele weitere Live Auftritte von sehr guten Künstlern. Dazu zählten u.a. Quadro Nuevo, Christoff Naumann oder Lisa Simone, sowie einige Orchester, BigBands u.v.m.
Live ist für mich da einfach das Maß der Dinge! So gut auch die Technik auch sein möchte, die Atmosphäre bekommt man einfach mit Konserve einfach nicht hin.
Tonträgertechnisch, (digital, analog) haben mir die folgenden besonders gut gefallen.
Dabei möchte ich die Aufnahmen, die andere hier gepostet haben einfach wegen Doppelung weg lassen.
Ich richte meinen Fokus auf erstmal auf den analogen Teil.
Von den aufnahmetechnisch sehr gut gemachten 10 Jazzaufnahmen der Studio-Konzertreihe die ich mir zugelegt habe (Jazz, musikalisch sehr vielseitig, in den Bauer Studios direkt to Track komplett analog Aufgenommen), will ich hier nur die Marialy Pacheco als Beispiel vorstellen, da diese Künstlerin / Aufnahme ausschlaggebend für den Kauf der LPs war.
Das sind die die ich derzeit habe.
Die kubanische Künstlerin hatte im WDR gesehen und war recht angetan.
Hier ihre CD.
Dann möchte ich noch vier weitere Aufnahmen ansprechen, die etwas aus der Reihe fallen und die ich vorher nicht wirklich auf der Uhr hatte, in ch aber seither auch gerne höre.
Oben links, Andreas Kümert, dass war eines der Konzerte, mit für mich neuen Künstlern, bei den Leverkusener Jazz Tagen, die richtig gut zur Sache gingen. Da war für mich schon recht viel rockiger Blues im Jazz oder umgekehrt. Jedenfalls hatte er trotz Kehlkopfentzündung ein Mega-Konzert hingelegt.
Jenny Willson, mit dem Album "Demand the Imposible" oben rechts, gabt es eine LP die ich eigentlich nur mit genommen hatte, weil sie für kleines Geld im Wühltisch lag.
Die schwedische Sängerin, die u.a. 2003 zusammen mit der ebenfalls schwedischen Band The Knife deren Song "You take my breath away" schrieb, war zwischenzeitlich durch ihre Brustkrebserkrankung etwas im Hintergrund. Auf Ihrem Ihr viertes Album nun, zeigt sie nun ihre Ecken und Kanten. Drums, Drum-Machines gepaart mit druckvollen Synties, dazu ein paar gut platzierte sphärische Xylaophon Elemente so wie Piano und Keyboardläufe druckvoll nach vorn, das hat was, vielleicht nur nicht für jeden Tag und jede Stimmung.
Unten links ist die schon auch spezielle EP von Felix Laband (ebenfalls vom Wühltisch ;-) ), einem südafrikanischen Künstler, der äußerst wandlungsfähig ist und uns bereits durch seine Dark Days Exit bestens bekannt ist. Felix mal anders.
Den schwedischen Pianisten Petter Bergander kennen vielleicht manche als Keyboarder von Nils Landgrens Funk Unit oder musikalischer Begleiter der Bluessängerin Louise Hoffsten und der Singer-Songwriterin Amanda Jenssen.
Mit seinem eigenen Trio steht Bergander für einen kompakten Band-Klang, der starke Rockeinflüsse hat. Petter Bergander,Piano, Eva Kruse,Bass und Mikael Nilsson Schlagzeug erinnern mich in manchen Passagen, als ich Sie dieses Jahr erstmalig im Jazz Club Karlsruhe gehört habe, durchaus an seinen Landsmannes Esbjörn Svensson.
Christoph Neuhaus der Stuttgarter Komponist und Gitarrist, gefiel mit seinen Kompositionen, die sich irgendwie zwischen modernem Jazz und Singer-Songwriter ansiedeln, jedoch mit interessanten musikalischen Elementen einem ganz eigenen Groove empfehlen. Immer wieder erfrischend junge Jazzer mit neuen Ideen zu hören.
Henrik Freischlader (untern rechts im vierer Bild), der Multi-Instrumentalist, Sänger, Songwriter und mittlerweile auch Produzenten mit eigenem Label ist kein unbekannter mehr. Er hat bereits 6 Studio- und 3 Live-Alben herausgebracht.
Er Arbeitet auch gern für und mit anderen Künstlern. So produzierte bereits drei Alben für die kanadische Künstlerin Layla Zoe, zwei für den bekannten Saxophonisten und Sänger Tommy Schneller sowie ein Album für die italienische Folk- und Blues-Musikerin Linda Sutti.
Sein Freund Freund und Kollege Joe Bonamassa eröffnete dem jungen Künstler auf seiner Tour die Möglichkeit, vor einem breiteren Publikum zu spielen und sich vorzustellen. Henrik Freischlander kann mittlerweile auf viele Konzerte und Auftritte in ganz Europar auch mit mit Legenden wie BB King, Peter Green, Gary Moore und Johnny Winter zurückblicken.
Wie ich auf den Leverkusener Jazz Tagen im Gespräch von Ihm erfuhr, zwang ein hoher Workload, dem er in den letzten Jahren ausgesetzt war, ihn dazu, dass er sich eine längere Auszeit gönnen musste, um nun wieder mit neuen Kräften gestärkt aufzulaufen.
Zusammen mit Alex Grube am Bass und Carl-Michael Grabinger am Schlagzeug macht Henrik Freischlader großformatigen Blues der wirklich begeistern kann.
Die LP „Openess“ zählt für mich seither musikalisch mit meinen Top Schätzen des letzten Jahres.
Anne Sophie Mutter, allein dieser Name bürgt schon für Geigenmusik auf einem Niveau, dass nur wenige auf diesem Planeten, mitgehen können. Da ich die Idee von Simplon, über ein Musikstück zu reden wirklich klasse finde, habe ich mir auch die zur Diskussion vorgestellte Aufnahme, neben der digitalen HighRes Variante auch als Vinyl zugelegt.
Das gezielte Hören von Musik, ist für mich deutlich anders als, mal nebenbei einfach mal eine Platte zu hören. Da kommen letztlich schon viele Stunden zusammen, in denen ich mir einzelne Passagen im direkten Vergleich an höre oder auf Details achte (besonders wenn ich vielleicht auch noch die Partitur habe oder weitere Infos zur Aufnahme, Künster oder Komponist. Aus diesem Grunde dauern auch Antworten manchmal da etwas länger.
In diesem Fall, habe ich mir noch ein paar Anmerkungen für den Jahresrückblick aufgehoben.
Ich bin froh, dass Simplon diese Aufnahme "Carmen-Fantasie" vorgeschlagen hat. Ich hätte mir diese wahrscheinlich sonst nicht gekauft. Irgendwie kommt alles lebendiger rüber. Die Stradivari ist greifbarer im Raum und wirkt richtig eingebettet in den Orchesterklang. Ich hätte nicht gedacht, dass mir da Vinyl besser gefallen würde, hatte sie mir digital ja schon seht gut gefallen, doch wenn ich schau, was ich öfter gehört habe, liegt die LP deutlich vorn.
FatsO wird wohl kaum einer kennen. Die Gruppe aus Bogotá, Kolumbien lernte ich in diesem Jahr auf den Bonner Jazz Tagen kennen, als Sie die schwere Aufgabe hatten, nach einem hervorragenden Michael Wollny das Publikum zu begeistern. Mit einem Kontrabass, Reibeisenstimme und einer starken Bläsergruppe, wurde das Bonner Publikum mächtig gefordert.
Da war nichts mehr vom einschmeichelnden Wollny-Sound, sondern nach den ersten Takten mit vier Saxophonen oder Klarinetten wähnt man sich eher in einem Jazzkeller als einer Konzerthalle. Provozierende Blässersätze gemischt mit einer Stimme die Tom Waits erstarren lassen könnte und einem manchmal harten Bass, das war nicht jedermanns Sache. Darauf war das Publikum nicht vorbereitet.
FatsO haben sich benannt nach dem der Kontrabass von Sänger und Bandleader Daniel Restrepo.
Das Debutalbum "On Tape" finde ich schon recht speziell aber bemerkenswert. Mal schauen was aus Ihnen wird.
Zu Carolin No hat Tom ja bereits einiges geschrieben, dem ich mich komplett anschließen möchte.
Die LP November ist eine Vinlyscheibe, bei der der audiophile Gedanke durchgängig mit in der Produktion im Fokus stand.
Als Geschenk kam ich zum Orelob oder wie wir in kennen, den Bolero von Ravel in der Vinyl TACET-Variante. Das Nederlands Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Carlo Rizzi und dem Geiger Gordan Nikolic, haben sich mit ihren Produzenten und Tontechnikern zur Aufnahme dynamisch anspruchsvoller Musikstücke ein paar Gendanken gemacht und eine interessante Lösung gefunden, wie man diese audiophil besser machen kann. Als Ergebnis setzen beim Schneiden der Platte die Nadel nicht, wie üblich außen an, sondern innen auf.
Auf dieses Weise nutzen Sie ideal die Möglichkeit größere Lautstärken und mehr Dynamik in den äußeren Bereichen der Schallplatte abzubilden, ganz entsprechend der musikalischen Entwicklung der Komposition. So werden die dynamisch weniger intensiven Takte im inneren aufgezeichnet und ansteigend die anspruchsvolleren wenn die Nadel beim Abspielen langsam nach außen wandert.
Zu Weihnachten habe ich mir noch eine zweite Platte „Ma mère l'Oye, Pavane, Le Tzigane“ gegönnt. Auch hier wird die Nadel von innen nach außen geführt. Auch in dieser Aufnahme gibt es viele schöne, ausdrucksstarke Instrumental-Soli zu hören, die sich musikalisch und klanglich auf Referenzniveau bewegen.
Dieses Ausnahmekonzert von 1959 zeigt, was aufnahmetechnisch damals schon möglich war. Einfach Klasse. Diese Vinyl Version gab es zumindest deutlich günstiger als die bekannte Limitierte. Klanglich höre ich keine Unterschiede.
Genau zum 50. Jahrestag des ersten Auftritts des Thad Jones/Mel Lewis Orchestras im New Yorker Village Vanguard brachten George Cables am Piano und Gary Smulyan mit dem Bariton Sax als Duo Two for That, als Homage Ihre Scheibe "Rembering That Jones" heraus.
Beide Musiker sind einzeln aufgrund ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten in der Jazzwelt bestens bekannt, als Duo kannte man sie noch nicht. Viellelicht ändert sich dies mit dieser Aufnahme, die musikalisch für mich einen echten Traum darstellt.
Als Exil-Saarländer freut mich, dass sich die Beiden für ein Cover der saarländischen Künstlerin Sabrina Fritsch entschieden haben. (und nein, ich kenne Sie noch nicht persönlich, auch wenn wir in der gleichen Stadt geboren sind ;-) )
Klanglich sind diese acht Kostbarkeiten für mich absolute Referenzklasse und liegen schon öfter auf dem Plattenteller.
Als letztes Bon Bon des Jahres noch die zweite CD meines Köln-Congolesischen Freundes Michel Sanya "karibu sana", was so viel bedeutet wie "Herzlich Wilkommen".
Afrikanische Musik ist sicher nicht Jedermanns Geschmack, für mich aber sind seine Lieder, in denen er von seiner afrikaischen Heimat singt, einfach Gutelaune Musik, die ich immer wieder gerne höre. Gitarre, einfülsame Stimme, chorale Elemente und eingängige Rhythmen mit diversten afrikanischen Instrumenten, da kommt bei mir immer wieder Freude auf.
Damit beende ich 2016 für mich und freu mich auf das nächste musikalische Jahr.
auditorus te salutant
RE: Musikalischer Jahresrückblick 2016 - maldix
in Tonträger aller Art 08.01.2017 12:44von Mr.Bojangles • 92 Beiträge
Zu den bisherigen Erwähnungen für den Jahresrückblick gibt es - in punkto hochwertigem Klang - von meiner Seite nicht mehr viel hinzu zu fügen.
Oft ertappte ich mich in der Vergangenheit jedoch dabei (insbesondere nach Anlagenupdates), nach immer hochwertigeren Klangbeispielen zu suchen und in diesen zu schwelgen. Natürlich findet man die auch, aber nicht selten mit der Erfahrung, dass es dann musikalisch immer langweiliger wird. Optimal wäre es, wenn sich die Qualität der Musik selbst und deren klangliche Wiedergabe auf einem Niveau befänden. Das ist aber nicht immer der Fall. Mal klingt es wunderschön, wirkt aber bald dröge, mal groovt es ordentlich, fällt klanglich jedoch in den Bereich LoFi.
Ich sehe es heute so wie mit der Lust auf gutes Essen. Ein Menü beim Sternekoch ist schon was besonderes. Ein gehyptes Lokal, dessen Speisen mir aber gar nicht zusagen wollen ... nein Danke. Da bevorzuge ich dann eher auch mal die Currywurst mit besonders scharfer Soße, und ein Kirmesbesuch ohne Rievkoche geht doch auch nicht ... :-)
So möchte ich also hier eine Lanze für Bands brechen, die nicht von einem großen Label gefördert werden, aber dennoch - wie ich finde - tolle Musik machen.
Das kann auch ruhig eine Aufnahme sein, die läuft, während ich nicht in Andacht vor der Anlage sitze, sondern gerade etwas anderes mache.
Beginnen möchte ich mit Simon McCullough und 'The Little Things'..
Der Australier fällt unter die Kategorie Singer/Songwriter und der bluesige Gitarrensound ist so ehrlich wie seine Texte, die oft auch "Milestones" seines Lebens darstellen.
Als Warmup für meine nächste Gartengrillparty fest gebucht.
Anspieltipp: The Little Things.
Wenn dann die ersten Lichter auf der Terrasse entzündet werden und es den Spareribs nach Bourbon verlangt, wird es Zeit für die Shotgun Jazz Band und 'Steppin the Gas'. Und die geben richtig Gas; diese Truppe um die Trompeterin und Sängerin Marla Dixon versetzt einen im Handumdrehen in eine Jazzkneipe im abendlichen New Orleans.
Dieses Album wird definitiv beim Grillabend rauf und runterlaufen.
Anspieltipp:
Whenever You're Lonesome
Tja, und wenn dann die 2. Flasche Kentucky Strait geöffnet wird, ist es definitiv Zeit für Whoopie Cat.
Eine Mischung aus Blues und Soul in einem Spannungsbogen aus rockigen Riffs und melodischen
Stücken. Bei Whoopie bestimmt der Kunde, wieviel er für den Download als Flac bei bandcamp bezahlt (wie im Übrigen bei vielen Bands dort).
Anspieltipp:
Alles!
RE: Musikalischer Jahresrückblick 2016 - maldix
in Tonträger aller Art 08.01.2017 14:27von Mr.Bojangles • 92 Beiträge
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