Hallo zusammen,
nachdem mir der Raal auf der AudioVista bereits sehr gut gefallen hat, war ich nach kurzer Abstimmung gestern Nachmittag bei Fidelio - ich wollte den SR1a unbedingt einmal unter "normalen" Bedingungen und nicht im Messetrubel hören.
Nach ein wenig Smalltalk spielte dann der SR1a zunächst am Shiit-Prototypen, als DAC fungierte ein Questyle (Modell muss Fidelio nachreichen) mit dem iMac/Audirvana als Quelle. Die Musik selbst kam von Qobuz in CD-Quali.
Gestartet wurde mit Shelter von Olivia Chaney. Bereits bei den ersten Tönen wurde klar, das hier ein wirklicher Ausnahme-KH am Werk ist.
Nach kurzer Ausrichtung auf dem Kopf hat man auch sofort vergessen, dass mein einen Hörer trägt. Das schafft kein Over-Ear und auch der MyShere nicht.
Es folgten dann mehrere Stücke von Lizz Wright (u.a. Barley, Salt, Fire, Without you), bevor es mit Mathias Eick (Children von "Ravensburg") und Wolfgang Haffner (El Vito von "Kind of Spain") in den Jazz ging, um dann mit ein wenig elektronischer Musik von James Blake (Unluck) und Trentemöller (Kink) die erste Session abzuschließen.
Der Klang des Raals ist extrem detailreich und wird von einer enormen Räumlichkeit begleitet. In dieser Form hatte ich das so bisher nicht gehört.
Die Stücke von Lizz kenne ich wirklich so gut wie kaum etwas anderes – und doch hatte ich sie so noch nicht gehört.
Allerdings fehlte mir bei Ihrer Stimme ein wenig der letzte Schmelz, das wohl dem Shiit-Amp zuzuschreiben ist.
Im Bass-Bereich fehlte bei Kink vielleicht minimal der Druck in den tiefsten Lagen, was mich aber überhaupt nicht stört – Musik besteht ja nicht nur aus Bass…
Jedenfalls stellt das "PC-Setup" incl. dem Shiit-Amp schon mal eine Kombination dar, das nahezu alles bisher (von mir) gehörte distanziert.
Doch damit nicht genug – es gibt da wahrhaftig noch eine Steigerung. Und die fällt nicht nur gering, sondern recht deutlich.
Denn nun spielte der Raal mit seinem Original-"Amp" am Riviera AIC10, angetrieben vom Auralic-Gespann aus Aries und Vega in der G1-Variante.
Auch hier kam die Musik von Qobuz-Stream.
Wieder Shelter von Fr. Chaney. Und da ist dann auch der Schmelz…
Ich könnte jetzt noch weitere Superlativen aufzählen, aber wenn man diese Kombination aus Riviera und SR1a hört, denkt man (ich zumindest) nicht mehr an irgendwelche Klangbewertungen, sondern gibt sich komplett der Musik hin.
Bekanntlich bin ich ein großer Fan von Live-Aufnahmen.
So konnte ich dann einige Stücke von Fink sowie Wish you where here und Comfortably Numb von Pink Flyod´s "Pulse" genießen.
Wenn Mr. Greenall z.B. in Pretty Little Thing von "Wheels turn beneath my feet" die Gitarre anstimmt und/oder zum Mikro greift, ist das kaum auszuhalten.
Man sitzt quasi mit offenem Mund dar ob dieser "live"-haftigen Darbietung.
Zum krönenden Abschluss gab es dann noch Losing Hand von Richard Bargel auf "Live" (aus "Dem Keller" in Köln von 2010) – ein absoluter Traum.
Am Abend ist dann zu Hause etwas eingetreten, dass es in den letzten Jahren so nicht mehr gegeben hat.
So hatte ich auch nach der letzten AudioVista zu später Sunde meinen SR009 am Luminare angedockt und sehr zufrieden für einige Stunden Musik gehört.
Gestern Abend habe ich den Stax nach zwei Minuten wieder abgesetzt und die KH-Session beendet.
Das war einfach "so weit" von der Präsentation mit dem Raal entfernt, so dass ich doch dann einerseits sehr enttäuscht vom eigenen Setup und andererseits sehr beseelt mit der Wiedergabe des SR1a "im Ohr" ins Bett gegangen bin.
Sicherlich trägt neben dem Hörer selbst auch der Riviera einen nicht unerheblichen Teil zum Gesamtergebnis bei. Ob der SR1a mit anderer Verstärkung gleichwertig oder gar noch besser aufspielt (eigentlich kaum vorstellbar), wird die Zeit und weitere Test im Markt zeigen.
Extrem gerne würde ich diese Kombination einmal mit meinem analogen Frontend hören...
Danke nochmal an dieser Stelle an Fidelio für den tollen Nachmittag.