Klasse, dass Wolfgang es doch noch geschafft hatte umzudisponieren, so konnten wir uns dann am Mittwoch auch noch treffen. Auch wenn er etwas außerhalb wohnt, war das mit dem öffentlichen Nahverkehr mit vertretbarem Aufwand gut machbar.
Vor Ort bei Wolfgang ist anlagentechnisch schon anderes Kaliber am Werk als am Vortag bei Jürgen.
Er hat bei seinen beiden Anlagen, die im Wohnzimmer und die im Hörraum im Keller, schon wirklich ganz großes Hifi-Besteck am Start. Er bewegt sich seinen Komponenten und Möglichkeiten schon deutlich im highfidelen Oberhaus. Und eins war mir gleich klar, hier ist Optimierung nicht nur Programm sondern schon eine Passion.
Es wird / wurde nichts dem Zufall überlassen. Wenn es irgendwie verbesserbar ist wird auch nach Möglichkeiten der Optimierung gesucht. Was ich gerade so locker hinschreibe, bedeutet in Wirklichkeit einen gigantischen Aufwand und viele demotivierende Rückschläge auf der Zeitachse.
Diese Komponenten spielen bei Wolfgang.
Anlage Wohnzimmer:
Dynaudio Evidence Temptation
LS Kabel wireworld Eclipse silver
Endstufen Chord SPM 6000
Streamer Logitech Transporter
DAC MSB Platinum
Samplerate Converter + RME DSP
Stromversorgung Gigwatt PC4
Anlage Kino-Keller:
Dynaudio C4
Endstufe Bryston 4BSST²
Surround + Center LS Swans
Surround back + NeoX Nubert 5
Endstufe Center Bryston 14BSST²
Endstufe Surroun Denon POA 10 Kanal CM
LS-Kabel Kimber TC12 allclear
Streamer Logitech Transporter
Festplattenspeicher Melco
BR-Player Dune
Projektor Sony VW 300 ES
Leinwand Stewart Studiotech 130
Den Aufwand, den Wolfgang mit der Unterstützung seines Freundes Philipp, der Ihm stetig mit Rat und Tat und jeder Menge an professioneller Erfahrung unterstützt, da betreiben, ist schon wirklich in jeder Hinsicht mehr als außergewöhnlich zu bezeichnen. Alle Punkte hier aufzuführen würden den Bericht völlig sprengen. Dies möchte ich mir noch für die Homestory aufheben. Es sei nur so viel gesagt, es wird und wurde an fast allen Stellschrauben gedreht, die man sich nur vorstellen kann.
Da ich das Ergebnis persönlich erleben konnte, kann ich durchaus sagen, dass es sich hier nicht um irgendwelche „Phrasen“ handelt. Die Aussagen die Wolfgang beschreibt, spiegeln seine persönlichen Erfahrungen wieder, die man auch in seiner Umgebung wahrnehmen kann. Ob diese Erkenntnisse reproduzierbar sind oder unter welchen Umständen allgemeingültig werden, vermag ich nicht zu bewerten.
Auch Wolfgang hat einen Weg gefunden, High-End Hifi elegant in einen Wohnraum zu integrieren. Außer den großen Lautsprechern ist die gesamte Technik aus klanglichen Gesichtspunkten nicht in diesem Raum. Mich wunderte es auch nicht wirklich, dass das Wohnzimmer, das von der Form und den großen Glasflächen her, alles andere als klanglich einfach zu bezeichnen sind, zu optimieren, eine echte Herausforderung für Wolfgang und Philipp ist. Irgendwann kommt man bei allem was man machen möchte, in die Nähe der Grenzen wo einfach nix mehr geht, bzw. der Aufwand weiter zu optimieren, so unverhältnismäßig hoch wird, dass man besser neu bauen sollte. Vor diesem Hintergrund haben die Beiden hier schon eine super gute Performance erreicht.
Die Musik im Wohnzimmer spielt klar, stimmig, schon fast unspektakulär gut. Da gibt es keine Klagen. Alles passt so, wie man dies auch erwarten darf. Eine solche Anlage kann man schon als echte Traumanlage bezeichnen. Musikalisch wäre sie mir, trotz ihrer Präzision und Abbildung, etwas zu neutral und schlank, wenn ich mal auf ganz hohem Niveau etwas anmerken darf. Hören, vor allem auch mit etwas geringerem Pegel, passt hervorragend. Allein diese Anlage wäre schon die Anreise mehr als Wert gewesen.
Wirklich beeindruckt hat mich aber der Besuch im Keller. Was die Beiden da auf die Beine gestellt haben, alle Achtung, das ist im wahrsten Sinn des Wortest „ganz großes Kino“.
Das Konzept dieser Lösung ist voll aufgegangen. Akribisch wurde hier Optimiert und wieder Optimiert. Mittlerweile wird es da aber auch sehr eng. Größere Verbesserungen zu erzielen wird in dieser Umgebung sicher nicht mehr machbar sein. In diesem Raum, den ich gern auch als „the men´s cave“ bezeichnen würde, spielt die Musik so gut, wie ich dies bislang nur sehr selten gehört habe.
Für die Kinovorführung, kann ich getrost auch sagen, wie ich das bislang noch nie erlebt habe. Das Autorennen in Need 4 Speed, sagenhaft, wirklich als wenn man mit im Auto sitzt. I-Max zuhause! Klasse. 4K Bild mit dem Sound, der Hammer. Auch das Quebec - Live Konzert von Celine Dion, man hat fast das Gefühl bei der 2,6m breiten Leinwand, mit auf der Bühne zu stehen. Da möchte man nicht mehr aufstehen.
Doch leider hatten wir einen etwas eingeschränkten zeitlichen Rahmen, da Wolfgang am folgenden Tag noch recht früh wichtige Termine hatte. So konnte ich leider auch nicht wirklich meine Musik durchhören, schade. Ansonsten hätte ich da auch gern noch ein paar Stunden weiter gehört und auch mit Wolfgang noch fachgesimpelt.
Wen es interessiert, an welchen Schrauben Phillip und Wolfgang da drehen, dem sei die Webseite www.klangprobleme.de ans Herz gelegt. Bei Detail-Fragen bitte sich direkt an die Beiden wenden.
Bezüglich der Ripp-Thematik habe ich ja hören können, dass bei Wolfgang die Musik auf sehr hohem Niveau spielt. Dass, das Rippen hier auch einen Teil beiträgt. Wer sich das bei Wolfgang anhört, ansieht und sich auch mit den Beiden unterhält, merkt schnell, dass es sich bei Beiden erstmal nicht um Hifi-Traumtänzer handelt, sondern dass ihre Aussagen auf jahrelangen persönlich gemachten Erfahrungen basieren. Letztlich ist das Gesamtergebnis ja die Summe der einzelnen Ergebnisse.
Auf den beiden sehr hochwertigen Anlagen klingts jedenfalls top.
Im nächsten Schritt, werden wir mal versuchen, ob man das Ergebnis auch auf andere Anlagen reproduzieren kann. Wenn das der Fall sein sollte, spricht ja auch nichts dagegen, auf die beschriebene Art zu rippen. Ergebnisorientiert wäre mir erstmal egal ob das so sein kann oder darf, und ob ich dann eine passende Erklärung dafür finden kann. Da zählt einfach ob es auch bei anderen so funktioniert. Ob man dann die gesamte Sammlung neu rippen muss, wer weiß.
Mir zeigte der Besuch in Berlin, dass es schon viel ausmacht, wenn man sich mal persönlich kennenlernen konnte.
Für uns im Forum würde ich da gern als Erkenntnis mit einbringen, dass wir, auch wenn manches nicht gleich logisch erklärbar ist, dieses nicht immer gleich mit (im übertragenen Sinn): „das kann ja nicht sein, weil… und was du schreibst ist …“ abtun sollten. Unter bestimmten Bedingungen und im anderen Kontext stellt sich manches vielleicht doch für den Einen oder Anderen als wirksam heraus.
Wenn dem nicht so ist, dann ist das auch kein Beinbruch. Jeder kann für sich ja entscheiden. Wir kennen ja auch viele Kollegen, die sehr gute Erfahrungen und Ergebnisse in ihren Umgebungen mit anderen durchaus polarisierenden Produkten der, gern als „Hifi-Voodoo-Ecke“ bezeichneten Produktpalette bestimmter Hersteller, erzielen.
Nicht alles funktioniert einfach und überall. Manches geht oft nur in kleinen Schritten, oder halt nicht.
Für mich steht fest, dass Berlin auf jeden Fall eine Reise wert ist, zumindest um bei den Forenmembern mal vorbei zu schauen.
Dankeschön.