#11

RE: Stravinsky - Firebird (Pro Arte CD)

in Klassik 16.12.2016 14:28
von GHP • 5.166 Beiträge

Hi Alex

Diese Aufnahme müßte ich auch haben.


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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#12

RE: Stravinsky - Firebird (Pro Arte CD)

in Klassik 16.12.2016 19:28
von GHP • 5.166 Beiträge

Neben den russischen Komponisten gehört meine zweite große Liebe der Stadt Wien und ihrer Musik.
Nicht umsonst wird Wien ja gerne auch als "Welthauptstadt der Musik" bezeichnet. Dies nicht umsonst, hat die einstige Kapitale der Donaumonarchie doch so viele bedeutende Komponisten hervorgebracht oder zumindest beherbergt. So auch die Beute-Österreicher Mozart und Beethoven. Und was wäre Wien ohne die Strauß-Dynastie ...
Seit nunmehr eineinhalb Jahrhunderten ist die Musik der Sträuße untrennbar mit Wien verbunden und bildet in gewisser Weise gar den Soundtrack zum großen Strom der Donau. So kann man wohl mit Fug und Recht An der schönen blauen Donau als inoffizielle Hymne Österreichs bezeichnen.

Ebenfalls legendär sind die berühmten Living Stereo - Alben, die es seit Jahren auch als SACDs und in HiRes. gibt. Auf Living Stereo entstanden grandiose Einspielungen von herausragender Qualität, welche, hervorragend remastert, "vor Ohren führen", wie gut die alten Aufnahmen teilweise schon waren, auch wenn es damals mangels wirklich guter Anlagen kaum möglich war, dies - ganz im Gegensatz zu uns heute - auch zu hören.

Hier nunmehr eine dieser legendären Einspielungen aus dem Jahre 1957 !







Der gebürtige Budapester Fritz Reiner, der 1922 in die USA übersiedelte und nach diversen bedeutenden Orchestern im deutschsprachigen Raum und in den USA, schließlich dem Chicago Symphonie Orchester 10 Jahre lang, von 1953 bis zu seinem Tod 1963 vorstand, gilt als einer der ganz großen Dirigenten des 20.Jahrhunderts. So zählte beispielsweise Leonard Bernstein zu seinen Schülern. Ungeachtet seines aufbrausenden Wesens gilt Reiner auch als der Dirigent, der das Chicago Symphony Orchester zu einem Orchester von Weltrang machte. Schon seit vielen Jahren gelten die Chicagoer als eines der besten Orchester weltweit, gleichauf mit den Berliner Philharmonikern.

Vienna enthält einige der berühmtesten Werke der Strauß-Dynastie wie An der schönen blauen Donau, Kaiserwalzer oder Wiener Blut, nicht jedoch den Radetzky Marsch, da Johann Strauß senior hier nicht vertreten ist. Als im Jahre 1888 in Budapest Geborener hatte Fritz Reiner die k u k - Kultur quasi im Blut, so daß sich hier hervorragende künstlerische Voraussetzungen für eine "authentische" Interpretation ergeben. Authentisch auch im Sinne eines klangästhetischen Zeitkolorits, klingt die Aufnahme doch im Hochtonbereich leicht belegt, ohne deshalb aber wirklich intransparent zu sein, gleichzeitig aber dynamisch, packend und voller Spielfreude. So wie man es bei dieser Musik und dessen, was sie ausdrückt doch erwarten möchte. Frei von Noisefloor präsentiert sich hier ein akustisches Zeitdokument hohen Stellenwertes in zeitgemäßer Form, daß man jedem Freund Strauß'scher Musik nur ans Herz legen kann.


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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#13

RE: Stravinsky - Firebird (Pro Arte CD)

in Klassik 16.12.2016 19:50
von Simplon • 1.830 Beiträge

Zitat von GHP im Beitrag #12
Neben den russischen Komponisten gehört meine zweite große Liebe der Stadt Wien und ihrer Musik.
Nicht umsonst wird Wien ja gerne auch als "Welthauptstadt der Musik" bezeichnet. Dies nicht umsonst, hat die einstige Kapitale der Donaumonarchie doch so viele bedeutende Komponisten hervorgebracht oder zumindest beherbergt. So auch die Beute-Österreicher Mozart und Beethoven. Und was wäre Wien ohne die Strauß-Dynastie ...
Seit nunmehr eineinhalb Jahrhunderten ist die Musik der Sträuße untrennbar mit Wien verbunden und bildet in gewisser Weise gar den Soundtrack zum großen Strom der Donau. So kann man wohl mit Fug und Recht An der schönen blauen Donau als inoffizielle Hymne Österreichs bezeichnen.



Hi GHP,

Wien ist Musik, da hast Du recht. tagsüber verkaufen die Studenten in Barocken Kostümen die Tickets für alle möglichen Veranstaltungen in der Kärntner Strasse. Als mir das am Anfang suspekt war, bin ich in den EMI Plattenladen gegangen und die haben mich gefragt, warum ich den jungen Musikstudenten den kleinen Verdienst nicht gönne. Jeden Tag viele Konzerte und hervorragende Musiksäle. Du kennst Dich ja noch besser aus als ich.

Strauss darf ich einmal jährlich mit meiner Liebsten hören, wenn Andre Rieu kommt. Dann gibt es keine Ausrede für mich.

Berichte doch online über und während Deiner kommenden Wienreise und lass uns teilhaben an den Events.

simplon


Gruß Simplon

It don´t mean a thing if it ain´t got that swing (Duke Ellington, lyrics: Erving Mills, 1931)


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#14

RE: Stravinsky - Firebird (Pro Arte CD)

in Klassik 16.12.2016 23:58
von GHP • 5.166 Beiträge

Servus simplon

Ich muß gestehen, daß das Einzige was ich bis dato in meiner Lieblingsstadt für Weihnachten geordert habe, ein Platz beim Plachutta ist.


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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#15

RE: Stravinsky - Firebird (Pro Arte CD)

in Klassik 17.12.2016 09:56
von Simplon • 1.830 Beiträge

Feinschmecker! Ist bestimmt besser als die Zuckerbäckerei. Und danach Mozart.


Gruß Simplon

It don´t mean a thing if it ain´t got that swing (Duke Ellington, lyrics: Erving Mills, 1931)


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#16

RE: Stravinsky - Firebird (Pro Arte CD)

in Klassik 17.12.2016 15:20
von GHP • 5.166 Beiträge

Letztens sind mir auf dem Wiener Zentralfriedhof diese drei Herren, Beethoven, Mozart & Schubert, in unmittelbarer Nähe zueinander untergekommen.





Nur 20m entfernt, die Sträuße, Brahms und noch ein paar nicht ganz unbekannte Gestalten.
Wo sonst gibt es das ...


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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#17

Nikolai Rimsky-Korsakov - Scheherazade

in Klassik 13.06.2017 18:21
von GHP • 5.166 Beiträge



Eine der großen Tondichtungen, deren Meister wie so oft russische Komponisten waren.

Als symphonische Suite in vier Teilen angelegt, hat das Werk Episoden der berühmte Geschichte von "Tausendundeiner Nacht" zum Thema, in der Scheherazade, eine der Frauen des Sultans Schahriar, der sich geschworen hatte, nach der Hochzeitsnacht jede seiner Frauen hinrichten zu lassen, diesen jede Nacht auf's Neue mit einer spannenden Geschichte, wie der von Sindbad dem Seefahrer, so gut unterhält, daß er Scheherazade einen weitern Tag am Leben lässt, um die nächste Geschichte zu hören. Bis er nach über tausend Geschichten schließlich von seinem Vorhaben, der Hinrichtung, ganz abläst.
Die sicherlich berühmteste Geschichtensammlung des Orients, die zum Kanon der Weltliteratur gehört !

Eine märchenhaft farbenreiche Komposition in einer Aufnahme mit dem Concertgebouw Orchestra aus dem Jahre 1979. Entsprechend auch auf musikalisch hohem Niveau.

Gerade "die Russen" sind die ganz großen Meister im Erzählen musikalischer Geschichten, wie sonst kaum ein anderes Volk, was sicherlich in Kultur und Geschichte begründet liegt.

Wie alle PHILIPS-CDs die ich bisher hatte, klanglich gut, wenngleich auch etwas mehr Brillanz
dem Klang nicht schaden könnte.

Auf jeden Fall hörenswert.


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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#18

Monteverdi-Piazzolla – Una utopia Argentina Leonardo Garcia Alarcon, Capella Mediterranea - 2012

in Klassik 25.10.2017 05:01
von maldix • 3.652 Beiträge

Hallo Zusammen,

heute möchte ich Euch ein Album vorstellen,

Monteverdi-Piazzolla – Una utopia Argentina
Leonardo Garcia Alarcon, Capella Mediterranea - 2012




das ich mir gerade auf Qobuz angehört habe.

zu finden unter : Piazzolla - Monteverdi : Musiques-sœurs au-delà du temps

Aufmerksam wurde ich bei meinem Streifzug durch die "unendlichen Weiten" als ich den die Komponisten "Monteverdi - Piazolla" im Titel laß.

Da fragte ich mich: Was ist das nun für eine Aufnahme? Wie passen der italienische Komponist Claudio Zuan Antonio Monteverdi (1567 - 1643), bekannt durch seine Musik (u.a. Madrigale, erste Opern) von der Renaissance zum Barock entstand und der argentinischer Bandoneon-Spieler und Komponist Astor Pantaleón Piazzolla (1921 - 1992 , der als Begründer des "Tango Nuevo" gilt zusammen?

Neugierig habe ich mir dann das Album angehört und mit jedem Takt habe ich mich mehr in dieses inovative Projekt verliebt. Musikalisch treffen hier zwei ungewöhnliche Musikrichtungen auf einander, die im ersten Gedanken, wohl nicht konträrer sein könnten.
Die Idee kann man durchaus inovativ nennen, die hier der argentinische Dirigent Leonardo Garcia Alarcon mit seinem Ensemble Cappella Mediterranea entwarf und erstmals Ambronay Festival 2009 vor einem begeisterten Publikum aufführte.

Es hat mich sichtlich überrascht, dass es Verbindungen zwischen den Werken dieser Komponisten gibt, schließlich trennen dies Jahrhunderte und Tausende von Kilometern.
Alarcon lässt Madrigal und der Tango als musikalische Schwestern erscheinen, welche in ihrer durchaus minimalistisch wirkenden Interprätation, uns Hörer sehr schnell musikalisch emotionell bewegen und in einen eigenen Bann ziehen.

So hört man u.a. auch sehr gut das "Atmen des Bandoneon". Ein Besonderheit des Bandoneon, ist es, das man beim ziehen und stauchen des "Blasebalgs" beim Drücken der gleichen Taste, ähnlich der Mundharmonika, einen Ton unterschied von einem halben Ton erhält. Auf dieser Aufnahme hört man sehr schön wie der Bandoneonist Wiliam Sabatier arbeiten muss und bewusst schnell mit einem "Pfffttt" immer mal wieder Luft ablassen muss, um die teilweise langen Legato Bögen zu spielen.

Diese Musik, die sich ohne großes Orchester auf das Wesentliche konzentiert, entführt mich mit den einnehmenden und sehr ergreifenden Stimmen von Marianna Flores (Sopran) und Diogo Valetin Flores (Bariton), auf eine fantasievolle Reise voller Gefühle wie: Freude, Nostalgie , Trauer und Leidenschaft bis hin zu Ekstase.

Dabei faziniert mich durch aus die Bandbreite der Improvisation die auch wahrscheinlich manchen gestandenen Jazzer erstaunen könnte oder würde.

An manchen Stellen wünschte ich mir noch mehr Auflösung meiner Kette, um noch tiefer in diese eigene Musik einsteigen zu können.

Sicherlich wird dieses Album noch öfter sich bei mir Gehör verschaffen, als nächstes ganz sicher auf dem SR-009.

Dieses ganz spezielle Album ist sicherlich nichts für die breite Masse, doch für Liebhaber Interssanter audiophiler Musik gibt es von mir, sowohl musikalisch als auch klanglich eine Empfehlung für dieses Werk.

Für alle die Qobuz nutzen ist es einfach sich dieses Album anzuhören.
Wer keinen Online Dienst nutzt kann sich aber, wie natürlich auch alle andern, ein Bild über die Musik und Künstler bei youtube machen

MONTEVERDI - PIAZZOLLA







Auszug aus dem Album



Vielleicht teilt ihr ja auch meine Einschätzung und die Musik gefällt euch auch.

Viel Spaß!


auditorus te salutant
zuletzt bearbeitet 25.10.2017 05:04 | nach oben springen

#19

Aerial - Anna Thorvaldsdottir - 2014

in Klassik 11.11.2017 10:15
von maldix • 3.652 Beiträge

Hi Zusammen,

mit meinem heutigen Tip möchte ich gerne eine Empfehlung für alle geben die, die sich gern einmal auf die etwas andere zeitgenössische Musik der isländischen Komponistin Anna Thorwaldsdottir einlassen möchten.

Auf dem Album Aerial finden sich sechs etwas surreal wirkende kammermusikalische Orchesterwerke. Anna Thorvaldsdottir hat sich bei diesen Werken sehr von ihrer isländischen Heimat und Landschaft beeinflussen lassen.

Wie oft bei modernen „klassischen“ Kompositionen entwicklen sich mehr Klangformationen und Musikteppiche, deren Strukturen beim ersten Hören scheinbar frei bewegen. Der Aufbau und die Zusammenhänge sind dabei nicht so stark strukturiert wie dies in der klassischen Musik eher üblich ist. Ihre Klangspektren enthalten aber auch moderne Jazz-Elemente die sich dann aber nicht in einem Rhythmus auflösen, sondern als Textur mit verwoben werden.

Diese Musik ist kein „easy-listening“ und auch keine Lautmalerei wie z.B.bei Smetanas Moldau.
Vom Hörer wird Aufmerksamkeit und Konzentration erwartet. Wer sich jedoch darauf einlässt, dem erschließen sich interessante Musikgebilde, die schroffe isländische Lava-Landschaften, impulsive Geysiere, Plolarlichter aber auch grüne Oasen mit Tau und Nebel.

Die isländische Komponistin, Anna Thorvaldsdottir geb. 1977, entstammt einer musikalischen Familie und spiele schon früh Cello. Sie studierte später Musik in Rekjavik und promovierte in San Diego. 2012 gewann sie den Musikpreis des Nordischen Rats.

Im September 2015 wurde ihre Oper „Ur_“ in Trier mit großem Erfolg Welturaufgeführt. Schade, das hätte man sich auch anschauen und hören können.

Das Album ist klanglich auf dem Niveau, das man von der Deutschen Gramophon gewöhnt ist.





auditorus te salutant
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#20

Tri Sonatas Op.1 - Dietrich Buxtehude - Arcangelo - 2017Der deutsch-dänische Organist und Komponist Dietrich Buxtehude (ca1637-1

in Klassik 11.11.2017 12:04
von maldix • 3.652 Beiträge

Hallo Zusammen,

Vorstellen möchte ich Euch heute das 2017 beim Label Alpha Classics 367 erschienen Album Trio Sonatas op.1 des Ensembles Arcangelo.





Der deutsch-dänische Organist und Komponist Dietrich Buxtehude (ca1637-1707) ist, trotz seines recht umfangreichen Werkes heutzutage eher ein etwas weniger bekannter Vertreter Barocker Musik. Zumindest gilt er als bekanntester der norddeutschen Orgelschule. Zu seinen Schülern zählte neben Nikolas Bruhns kein geringerer als Johann Sebastian Bach, der zu Fuß 1705 die beschwerlichen ca. 400km von Arnstadt in Thüringen nach Lübeck auf sich nahm um von seinem musikalischen Vorbild Buxtehude zu lernen.

Diese Barocke Musik erfordert viel Feingeist und Einfühlungsvermögen um die enthaltenen filligranen melodischen Verästelungen in ihrer grazilen Natürlichkeit herauszuarbeiten. Dieser Herausforderung haben sich die Musiker des Ensembles Arcangelo, zu deutsch Erzengel, Sophie Gent, Violine, Jonathan Manson, Viola da gamba, Thomas Dunford, Laute, Jonathan Cohen, Cembalo sehr erfolgreich gestellt.
Sie interpretieren sehr eindrucksvoll diese Mitte der 1690ziger Jahre entstandenen Sonaten für Violine, Viola da gamba und Basso continuo.

Die in sich unterschiedlichen Sonaten in ihrer From sehr phantasievoll ausgearbeitet.
Buxtehude verbindet raffiniert, für diese Zeit fasst unvorstellbar, strenge kontrapunktische Abschnitte mit harmonisch gewagten und improvisatorisch freizügigen Passagen basierend auf einem fast tanzartiges Ostinato. Interessant ist, dass es trotz dieser wiederkehrenden Melodieführungen, auf Grund der vielseitigen Wendungen nicht langweilig wird.

Violine und Viola da gamba sind in der Komposition gleichwertig eingesetzt. Dabei stehen sie sich in den strengeren kontrapunktischen Passagen in einem direkten Dialog und unterschiedlichen Klangausprägungen gegenüber und verschmelzen dann klanglich völlig den homophonen und harmonischen Abschnitten.

Das Ensemble Arcangelo hat hier eine sehr schöne Aufnahme produziert, die höchsten Ansprüchen an Interpretation und Klang gerecht wird.
Meiner Meinung nach wird diese Aufnahme jeden Freund barocker Musik sehr erfreuen.


auditorus te salutant
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