Entsprechend meiner Affinität zu russischen Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts, stelle ich Igor Strawinsky's Feuervogel vor.
Es handelt sich hierbei um abgebildete Version des amerikanischen Lables Pro Arte, welche sich durch herausragenden Klang auszeichnet.
Der Feuervogel ist ein Ballet Igor Strawinsky's nach dem Libretto von Michel Fokine und stellt Strawinsky's erstes großes Orchesterwerk dar. Dieses entstand ursprünglich als "Hochzeitsgeschenk" für die Tochter von Strawinsky's Lehrmeister Nikolai Rimsky-Korsakov und erzählt die auf alten russischen Volksmärchen beruhende Geschichte vom Feuervogel, der nachdem er von Iwan Zarewitsch gefangen, dann aber wieder freigelassen worden war, diesem hilft, den bösen Zauberer Kastschej zu vernichten.
Die Uraufführung erfolgte am 25. Juni 1910 im Pariser Théatre National de l´Opéra - und in Paris war es auch, wo 3 Jahre später Strawinsky's wohl bekanntestes um nicht zu sagen berüchtigstes Werk Le sacre du printemps. Tableaux de la Russie païenne en deux parties uraufgeführt werden sollte.
Igor Strawinski - der später in die USA auswandern sollte - gilt als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts und schuf mit dem Feuervogel ein richtungsweisendes Werk. Dieses ist für "großes Orchester" komponiert und schöpft die volle Bandbreite eines solchen Klangkörpers auch aus. Gerade deshalb sollte eine Aufnahme auch in der Lage sein, selbigen wiederzugeben. Und genau das ist hier der Fall !
Das kleine US-Lable Pro Arte hat in den 1980ern und in den 90ern einige klanglich herausragende Aufnahmen veröffentlicht. Mag das Dallas Symphony Orchester unter Eduardo Mata vielleicht nicht jedermann bekannt sein, so ist die Einspielung doch auf hohem Niveau und überzeugt klanglich auf ganzer Linie. Die Aufnahme erfolgte 1988 in der Cliff Temple Baptist Church in Dallas, Texas. Es wurde das damals zur Verfügung stehende Digital-Equipment von Sony und JVC genützt um eine Digitalaufnahme auf höchstem Niveau zu machen. Die Digital Processoren wurden zeitkorrigiert und die Aufzeichnung erfolgte "direkt" ohne weitere analoge Abmischung. Gänzlich ohne High Resolution präsentiert sich hier auf CD eine Klangqualität, die mit besten modernen HiRes-Aufnahmen mithalten kann !
Ungebremste Dynamik ohne Kompression, minimalster Noise Floor, sehr gute Auflösung und Räumlichkeit zeigen, wozu die CD bei wirklicher Ausreizung in der Lage ist und es damals schon war.
Das Ganze erinnert sowohl was die verwendete Technik betrifft, als auch den Klang, sehr an TELARC.
TELARC's "Hausdirigent" Erich Kunzel findet sich tatsächlich auch auf der ein oder anderen Aufnahme aus dem Hause Pro Arte.
Summa summarum ist diese CD ein herausragendes Beispiel dafür, wie gut Klassik auch mit "simplen" Red Book Parametern klingen kann. Musikalisch wie klanglich ein Genuß.
Welche Dynamik Werk und Aufnahme besitzen, offenbart ein Blick auf die Dynamikanalyse :