Hi Zusammen,
Wenn das finale Ergebnis passt, ist letzten Endes der Weg dahin egal.
Mit welchem Konzept man sein Optimum erzielt muss jeder für sich finden, eben so die Leitplanken und Grenzen. Welche Materialien oder zusätzliches Zubehör da Glücklich machen können, sind dabei auch sehr individuell.
Das die Italiener im Design etwas los haben, ist ja in fast allen Bereichen bekannt. Wenn bei uns die Funktion im Vordergrund steht, ist dies bei den Italienern vielleicht etwas umgekehrt. Was ja nicht heißt, dass etwas was gut aussieht nicht auch gut funktionieren darf. Also nicht so: schöne Schachtel aber mäßiger Inhalt. Das man schön, gut klingend und bezahlbar hinbekommen kann, fällt mir bei den Italienern besonders auf. Beispiele dafür haben wir ja mittlerweile viele.
Ich finde auch die Verwendung von natürlichen Hölzen, wie z.B. Wahlnuss bei Antwerps Diapason in einer handwerklich perfekten Ausführung, oder bei Zingali, Indianaline, Do Accoustics, ect. absolut ansprechend. Der WAF ist da meistens ohne Diskussion gegeben.
Bei den Thinwall Engländern ist zwar die Funktion musikalisch sehr gut umgesetzt, im Design haben sie meiner Meinung nach, gerade mal die Ebene ihrer kulinarischen Kultur erreicht.
Wenn man mit Minzsoße und Fish and Chips klar kommt, dann ist man auf jeden Fall gut aufgehoben. Eine Harbeth 40.2 würde ich mir auch mal gern hier anhören.
Es gibt aber auch Geräte, die einen sehr eigenen Stil verfolgen D´Agustino, Spectral oder große Röhrensysteme die optisch auch nicht überall rein passsen, auch wenn diese klanglich vielleicht sich besser darstellen.
Ebenso sind die Optimierungen mit Glaskugeln, Klangschalen oder ähnlichen Komponenten, nicht für alle und in jeder Menge geeignet. Bis lang habe ich es bei mir immer noch geschafft, alles ohne diese Hilfsmitteln zum Klingeln zu bringen ;-).
So ist Franz mit seinem Tessendorf, ein VV der ohne Zweifel absolut gut klingt, glücklich, mir würden da Komfort-Features wie eine Fernbedienung fehlen.
So hat halt jeder seine Präferenzen und auch die Erfahrung diese richtig umzusetzen.
Bei der Vielzahl von Memberanlagen, habe ich noch keine gehört, die schlecht geklungen hat.
Manche könnte ich mir halt für meine Situation nicht vorstellen, manche dafür eher.
Die Frage nach den klanglichen Vorstellungen, wie dies auch Oliver gerade bei seiner Suche nach neuen LS durchmacht, ist dabei schon sehr wichtig.
Den Bericht den Shakti als link gepostet hat, finde ich dabei schon sehr gut, da dort einige wichtige Punkte, wenn auch auf englisch ;-) , angesprochen werden.
Wenn die Musik die ich gerne höre, für mich so klingt, dass ich eigentlich nicht aufhören möchte zu hören, dann ist alles perfekt. Wenn also nix nervt, der Raum passt und ich mich beim Hören in der Musik verlieren kann, dann fehlt mir nichts. Dabei muss es nicht immer ein exakt kontinuierter Bass oder ein super brillianter Hochton sein, bitte nicht falsch verstehen, es ist besser wenn dies der Fall ist, aber nicht um jeden Preis. In Live-Konzerten sind die Komponenten, mit denen die Musik erzeugt wird, oft weit weg von dem, was die Wiedergabeketten hergeben.
Oder was denkt Ihr, welche Anforderungen an einen Gitarrenverstärker, Bühnenlautsprecher, Montiore ect. gestellt werden.
Es ist aber schon gut zu lesen, welche Vorstellungen an einen guten Klang ihr habt, das lässt dann auch Eure Aussagen in den Diskussionen besser verstehen. So legt z.B. Antwerp auf Bass deutlich weniger Wert als Bernie, was ja auch kein Nachteil ist, er hört daruch ja nicht schlechter Musik. Wenn man das aber weiß und berücksichtig, erklären sich auch unterschiedlichen Ansichten zum musikalischen und klanglichen Empfinden und auch die unterschiedlichen Anlagenkonzepte (gilt auch für andere, war nur ein Beispiel).
Wer sich beispielsweise in ein Symphoniekonzert begibt, kann je nach Qualität des Orchesters, selbst in der ersten Reihe schon nicht mehr die unterschiedlichen Instrumente in der gleichen Stimme, unterscheiden. Dies gilt auch für gute Chöre. Für mich als Sänger wäre es schon ein Tadel, wenn mir nach dem Konzert sagen würde, "Klasse, ich konnte dich genau hören".
Wenn ich allerdings eine Gruppe wie die King´s Singers, Calmus oder Comedian Harmonists höre, möchte ich genau die Unterschiedlichen Stimmen genau an ihrer Position hören und ohne dass diese künstlich auseinander gezogen werden oder je nach Lautstärke ihre Stimmen größer werden.
Vielleicht könnt ihr das ja auch nachvollziehen.