Hallo,
Zitat von Bernie im Beitrag #56
war halt kein Colibri an dem Plattenspieler, aber auch keine Mutec bei der Digitalwiedergabe...
Bernie hat ja schon ein Problem richtig erkannt, den verwendeten Gerätepark. Bei den Lautsprechern tippe ich auf die Adam A7X für 549,- € / Stück, für den Tascam CD-450 habe ich einen Preis von ca. 650,- $ gefunden, wobei ich nicht ermitteln konnte, ob es sich um den Neupreis handelt oder um den Gebrauchtpreis. Den Plattenspieler kenne ich nicht.
Zwischenfazit: Der Vergleich wurde mit zu günstigen Komponenten gemacht.
Das zweite Problem ist die verwendete Musik. Beispiel 1 Daft Punk- Random Access Memories. Die CD leidet unter Dynamikkompression, DR-Wert 08 für das Album, die Vinyl-Version liegt bei einem DR-Wert von 12 / 13 / 14, siehe
http://dr.loudness-war.info/album/list?a...Access+Memories . CD und Vinyl lassen sich deshalb nicht vernünftig vergleichen. Nächstes Beispiel war die Live-Aufnahme von The Who „Live At Leeds“. Zumindest weichen hier die DR-Werte nicht so stark voneinander ab. Obwohl die Aufnahme nicht schlecht ist (Live, von 1970 !) hätte man aber trotzdem schon klanglich ausgereiftere, neuere Aufnahmen für einen Vergleich finden können.
Das dritte Problem ist sicherlich, dass in dem Beitrag keine Qualitätsangaben für die Klangbeispiele in MP3 gemacht wurden. Die Datenrate wird nirgends erwähnt.
Zielgruppe des Berichts ist der normale Zuschauer (und durchschnittliche Hörer) und die sind mit den vermittelten Informationen sicher ganz gut bedient. Natürlich wurden einige Info’s so aufbereitet, dass sie schön zusammenpassen. Kritische Zuschauer könnten zu Recht einwenden, dass man so einen fundamentalen Vergleich nicht mit wenigen Hörern, einigen zufällig herausgepickten Klangbeispielen und einer mittelmäßigen Abhöranlage machen sollte. Man kann das natürlich machen, darf aber dann keine Schlussfolgerungen (Induktionsschluß !) daraus ziehen. Möglicherweise wurde das stark vereinfacht im Bericht dargestellt und das erwähnte Institut (Staatl. Institut für Musikforschung) hat hier viel tiefere Vergleiche angestellt.
Mit freundlichen Grüßen
PBE
P.S. Ich habe den Bericht auch deshalb reingestellt, weil er so schön zeigt, dass „Blindtests“ oft nichts anderes sind als Momentaufnahmen und keinen allgemeinen Wert haben. Was in dem Bericht auch ganz fehlt, sind die Hörgewohnheiten der Versuchspersonen. Vermutlich bevorzugen viele Testpersonen den Datenträger, den sie privat nutzen.