#11

RE: Der Jazz im Jahre 1959 und Dave Brubeck Time Out

in Jazz 16.07.2017 16:30
von Simplon • 1.830 Beiträge

Zitat von tom539 im Beitrag #7
[quote=Simplon|p12950]Hi Tom,
Bei mir läuft das Remastering von Bernie Grundman aus 2012. Erschienen auf 2 LPs mit 45 rpm bei Columbia CS 8192. Irgendwie müsste die in den Vergleich. Siehe das Cover im ersten post zum Thema.

Hallo Simplon,

ich habe mal ein wenig recherchiert - Du hast dann vermutlich diese Ausgabe:

https://www.discogs.com/de/The-Dave-Brubeck-Quartet-Time-Out/release/3791080

Meine ist hingegen diese:

https://www.discogs.com/de/The-Dave-Brubeck-Quartet-Time-Out/release/7632519


Was hast Du für die Ausgabe bezahlt und wo/wann gekauft? Habe die als MINT-Ausgabe nicht unter 75€ im Kopf.



Hi Tom,

vor einigen Jahren bei Da Capo Records für 75 €.

simplon


Gruß Simplon

It don´t mean a thing if it ain´t got that swing (Duke Ellington, lyrics: Erving Mills, 1931)


zuletzt bearbeitet 16.07.2017 19:53 | nach oben springen

#12

RE: Der Jazz im Jahre 1959 und Dave Brubeck Time Out

in Jazz 16.07.2017 17:21
von antwerp (gelöscht)
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Zitat von Simplon im Beitrag #10

Hi antwerp,

ob die 45er besser ist, kann man nur feststellen, wenn man den Vergleich anstellt. Zumindest die Tatsache, das Bernie Grundman einer der bekanntesten Tonmeister der Welt mit dem Remaster beauftragt war, schliesst aber einige Deiner Vermutungen wie reine Lautstärke- Anpassungen etc. aus.


Auch Grundmänner sind nicht unfehlbar. Es gab bei den Veröffentlichungen von "Day breaks" und "Currency of man", die von ihm bearbeitet wurden, ein Paar unschöne Kritiken. "Day breaks" erschien vielen zu dumpf und ohne Brillanz, "Currency of man" zu basslastig.
Die Interpretation dieser beiden Alben, die meine Linn Akurate Kette liefert, ist erträglich, aber doch irgendwie anders als ich das von modernen Aufnahmen gewöhnt bin.
Ich verstehe das als Eigenart Bernie Grundmans und zweifle ob ich es für gut befinde oder ob es übermastert, also des Guten zu viel ist.


zuletzt bearbeitet 16.07.2017 19:54 | nach oben springen

#13

RE: Der Jazz im Jahre 1959 und Dave Brubeck Time Out

in Jazz 16.07.2017 17:48
von GHP • 5.166 Beiträge

Wie ich bereits sagte, wenn soetwas vom Bernie stammt, dann nur auf ausdrücklichen Wunsch von Artist & Producer.

Oberhalb von Bernie Grundman kommt nix mehr.


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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#14

RE: Der Jazz im Jahre 1959 und Dave Brubeck Time Out

in Jazz 16.07.2017 18:42
von GHP • 5.166 Beiträge

Ich höre mir gerade diese, hier noch nicht genannte Version aus 1990 an ...



Ich bin Mitte der 80er erstmals auf die sehr seltene CBS/Sony Mastersound - Serie, damals noch auf Vinyl, gestoßen und war teilweise verblüfft ob der klanglichen Überlegenheit den Normalpressungen gegenüber.

Auch diese Version ist klanglich herausragend.
Klingt wie gerade erst aufgenommen, erstaunlich präsent und druckvoll, aber ohne heute übliche Kompression, da eben von 1990.
Frei von Noisefloor, mit Sony' SBM-Technologie erstellt. Diese hatte zwar damals "nur" 20
bit, stellte aber mit das Optimum in den 90ern dar.
Leider bedeuten 24bit und 96/192kHz ja nicht automatisch besseren Klang, wie oftmals festzustellen ist.
Sie liefern lediglich bei einer Neuabtastung der original Mastertapes eine theoretisch
überlegene Performance. Was daraus gemacht wird, liegt beim Remastering Engineer.


Zitat von antwerp im Beitrag #6
Ich habe nur eine sehr alte, oder die erste Columbia Stereo Version, die nicht schlecht ist. Nur die sehr weite Distanz zwischen den 4 Musikern missfällt mir beim zuhören. Ich rechtfertige das immer mit der damaligen Vorliebe bei Stereoaufnahmen. Das Schlagzeug befindet sich außerhalb der Basis links und klingt bedeutend kleiner als auf heutigen modernen Aufnahmen. Brubecks Piano habe ich rechts und es erscheint mir auch klanglich sehr klein.



Von "kleinem Piano" kann bei der MasterSound Version definitiv keine Rede sein !
Die nach heutigem Verständnis "seltsame" Anordnung der Instrumente im Stereopanorama,
war typisch für Jazz-Aufnahmen bis teilweise zum Ende der 70er.

Daß rechts deutlich lauter ist sieht man schon an der Waveform, ebenso, daß hier richtige Dynamik geboten wird.
SO sollte die Waveform von akustischem Jazz eigentlich immer aussehen.


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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#15

RE: Der Jazz im Jahre 1959 und Dave Brubeck Time Out

in Jazz 16.07.2017 19:56
von tom539 • 3.087 Beiträge

Zitat von Simplon im Beitrag #10

Hi antwerp,

ob die 45er besser ist, kann mich nur feststellen, wenn man den Vergleich anstellt. Zumindest die Tatsache, das Bernie Grundman einer der bekanntesten Tonmeister der Welt mit dem Remaster beauftragt war, schliesst aber einige Deiner Vermutungen wie reine Lautstärke- Anpassungen etc. aus.

Hy Simplon,

ich kann Dir meine Ausgaben gerne mal rüberschicken - dann kannst Du mit Deiner Pressung und vielleicht der 20-Bit Version von GHP vergleichen.

Bei Interesse - einfach melden...


Gruß, Tom
... just listen
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#16

RE: Der Jazz im Jahre 1959 und Dave Brubeck Time Out

in Jazz 16.07.2017 20:00
von Simplon • 1.830 Beiträge

Vielleicht bist du ja mal wieder in der Nähe?


Gruß Simplon

It don´t mean a thing if it ain´t got that swing (Duke Ellington, lyrics: Erving Mills, 1931)


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#17

RE: Der Jazz im Jahre 1959 und Dave Brubeck Time Out

in Jazz 20.07.2017 15:01
von maldix • 3.652 Beiträge

Hi Zusammen,

die Entwicklung des Jazz oder Jazzstile an einem bestimmten Jahr fest zu machen, ist für mich etwas zu eng geschaut.

So kann man den Jazz in den früheren Jahren Anfang des letzten Jahrhunderts bis in die 40ziger Jazz meist mit Musik und Tanz in Verbindung bringen. Ab der 40zigern wandelte sich die Art des Konsumierens. Der druckvolle eher rhythmische und tanzbare Big-Band-Jazz des Swing wandelt zum Combo-Jazz. Da setzt man sich hin und hört zu, tanzt jedoch eher nicht. Mit diesem Wandel änderte sich aber zunehmend und wird komplexer. Diese 'Zuhörmusik' ('sophisticated'), manchem schon zu intellektuell, war wesentlich dynamischer und ließ mehr Freiraum für den individuellen Ausdruck des einzelnen Künstlers. Neben der Vielfalt in der Rhythmik kommt zunehmend mehr die Improvisation als Gestaltungsmittel in den Jazz. Wir reden nun über den Modernjazz, und der in den bist zum Anfang der 60ziger mit dem Jazzstil „Bebob“ sich in der Geschichte wiederfindet.

Im Klangspektrum findet man dazu Beschreibungen wie schnell, manchmal nervös bis flirrend, kernig, kühl oder abgeklärt. Im Vergleich zum Swing ist dies sicher richtig. In dieser Zeit lassen sich die Komponisten und Künstler gern von Musik aus Lateinamerika, oder Indien beeinflussen und setzen auch ungewohnte Instrumenierungen ein.

"Take Five" ist auch ein exzellentes Beispiel für die im Modernjazz üblich gewordenen ungeraden Taktarten . Viele Titel wurden damals im 3/4 (Jazz Waltz) geschrieben. Hier setzt sich „Take Five“ mit seinem 5/4 Takt ab. Sogesehen ist natürlich "Take Five" ( Dave Brubeck im 1959) als ein echter Meilenstein für die nachfolgende Musik zu sehen. Es ist auch einer der wenigen internationalen Hits des Modernjazz aus der damaligen Zeit der sich über die Jahre hinweg als „Klassiker“ gehalten hat.

Was macht aber diesen Zeitraum Ende 50ziger-Anfang 60ziger noch so außergewöhnlich. Dazu muss man sich auch das Weltgeschehen anschauen. Die Wehen des 2. Weltkrieges klingen langsam ab, die Menschen können wieder etwas aufatmen, es gibt Arbeit, man hat auch etwas Geld sich kleine Annehmlichkeiten zu leisten. Die Technik macht es möglich Musik schon in recht guter Qualität für bezahlbares Geld mit nachhause zu nehmen, Kino beginnt zu boomen, TV kommt in die Wohungen ect. In diesem zeitlichen Umfeld entwickeln sich weitere Musikrichtungen die ebenfalls die Welt helfen zu verändern. Nehmen wir nur den Rock and Roll mit Elvis oder die unvergesslichen Beatles ect. diese Liste wird schier unendlich.

Beachtenswert finde ich aber schon, dass man in dieser Zeit schon so hervorragende Tonaufnahmen machte, bei denen wir audiophilen Fans, heute noch feuchte Augen bekommen.
Btw: die Harry Belafonte Live Aufnahme in der Carnegie Hall stammt auch aus dem Jahr 59.


auditorus te salutant
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#18

RE: Der Jazz im Jahre 1959 und Dave Brubeck Time Out

in Jazz 20.07.2017 16:29
von Simplon • 1.830 Beiträge

Hi Maldix,

teilweise stimme ich Dir zu, keine Entwicklung "fällt plötzlich vom Himmel". Aber 1959 war eine Zäsur, ist nun mal so. Zum geschichtlichen Hintergrund noch eine Ergänzung, die ich gelesen habe: John.F. Kennedy war ein Aufbruch für den ganzen Kontinent und die ganze westliche Welt. Ausdruck einer neuen Zeit, die dann ein jähes Ende gefunden hat. Sein Nachfolger Lyndon B. Johnson, von 1963 bis 1969 der 36. Präsident der Vereinigten Staaten, konnte diesen Aufbruch nicht verkörpern, trotz aller sozialen Fortschritte in seine Amtszeit.

Betrachten wir mal das Jahr 1968. Das war für den Rock ein ähnlich wichtiges Jahr. Leute wie Jimy Hendrix haben den Rock´n Roll endgültig überwunden. Im Sommer 1969 fand das Woodstock-Festival und das auf der Isle of Wight (steht für drei Rock-Festivals in den Jahren 1968, 1969 und 1970) statt. Meine ersten beiden LP´s waren 1969 Led Zeppelin II und Iron Butterfly mit "In a gadda da vida".

Lass uns an dem Thema noch ein wenig "dran bleiben" im konstruktiven Sinne.


Gruß Simplon

It don´t mean a thing if it ain´t got that swing (Duke Ellington, lyrics: Erving Mills, 1931)


zuletzt bearbeitet 20.07.2017 16:37 | nach oben springen

#19

RE: Der Jazz im Jahre 1959 und Dave Brubeck Time Out

in Jazz 20.07.2017 18:39
von GHP • 5.166 Beiträge

Zitat von maldix im Beitrag #17


Beachtenswert finde ich aber schon, dass man in dieser Zeit schon so hervorragende Tonaufnahmen machte, bei denen wir audiophilen Fans, heute noch feuchte Augen bekommen.
Btw: die Harry Belafonte Live Aufnahme in der Carnegie Hall stammt auch aus dem Jahr 59.



Beachtens- und bewundernswert !
Bedenkt man das damalige Equipment , ist dies höchst erstaunlich.
Schon kurios, daß erst wir in der Neuzeit in der Lage sind, diese alten Aufnahmen
in voller Qualität zu hören. Jahrzehntelang konnte man gar nicht oder nur eingeschränkt
wahrnehmen, wie gut diese Aufnahmen teilweise tatsächlich schon waren.

Es gibt sicherlich noch so manches "from the vaults" zu entdecken.


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
zuletzt bearbeitet 20.07.2017 18:40 | nach oben springen

#20

RE: Der Jazz im Jahre 1959 und Dave Brubeck Time Out

in Jazz 20.07.2017 18:43
von GHP • 5.166 Beiträge

Zitat von Simplon im Beitrag #18


Betrachten wir mal das Jahr 1968.
...
Lass uns an dem Thema noch ein wenig "dran bleiben" im konstruktiven Sinne.


Interessantes Thema, aber allerhöchst kontrovers !
Liese sich am besten bei gutem Essen besprechen.


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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