Orientalist Meets Jazz
CAIRO Steps
MATTHIAS FREY & BASEM DARWISCH
2012 - 180g - Jazzline Records
Montag Jazztag
Hi Zusammen,
was liegt näher, als nach „Heilige drei Könige aus dem Morgenland“ etwas Orientalisches aufzulegen?
Ich habe mich für ein großartiges Album des multikulturelles Musikprojekts „Cairo Steps“ entscheiden.
Diese Formation habe ich unteranderem bereits live vor längerer Zeit in Verbindung mit Quadro Nuevo beim „Over the Border Festival Bonn“ und dem Programm „Flying Carpet“ gehört und war damals mehr als fasziniert.
Logischer Weise war ein Album nach dem Konzert mit Signatur bei mir mit im Gepäck und wird seit dem auch regelmäßig immer noch mit Begeisterung gehört.
Cairo Steps und die beiden Solisten Matthias Frey am Piano und Basem Darwisch mit seiner Oud überbringen mit ihrem Album die klare Botschaft: Verständnis, Toleranz und Harmonie!
Die Zusammenarbeit der Künstler hat dabei schon etwas Tradition.
Basem Darwisch, Matthias Frey, Hossam Shaker und Büdi Siebert fanden trafen sich bereits um die Jahrtausendwende zum ersten mal in Deutschland zum gemeinsamen Musizieren und führen diese Zusammenarbeit. Die entstandene musikalische und menschliche Freundschaft besteht bis heute weiter.
In der Folge entwickelte sich durch die musikalische Zusammenarbeit ein eigener Musikstil, der traditionelle und moderne Elemente aus Orient und Oxident zu einer gemeinsamen musikalischen Ausdrucksform vereint.
Cairo Steps zeigt eindrücklich, dass ein friedliches und konstruktives Miteinander unterschiedlicher Kulturen sehr gut möglich ist.
Klanglich eröffnet das Album, welche mir in bester Qualität vorliegt, ein Tor in 1001 Nacht. Mich verzaubert mich dabei das Album immer wieder mit seinen ungewöhnlichen und exotischen Klängen und Tonfolgen, und das ohne befremdlich zu wirken oder zu nerven.
Es ist definitiv eine ganz besondere Form des Jazz, die ich mir heute anhöre. Es mischt sich meinem Empfinden hier in genialer Weise Weltmusik mit Jazz. Die Musik hat für mich jedenfalls wenig mit bekanntem amerikanischem Jazz eines Thelonious Monk, Herbie Hancock oder den Skandinaviern wie E.S.T , oder Landgreen und Kollegen zu tun. Vielmehr ist die Musik markant und eigenständig.
Wer sich auf der Suche nach guter Musik, gern auch abseits des Mainstreams bewegt, dem empfehle ich hier mal ein oder gar beide Ohren zu spitzen.
Das Album in Verbindung mit einem starken süßen Mokka, ein Genuss!