Ihr Lieben,
Mit Joachim Kaiser ist kein Pop Star gestorben und auch kein Junger, wie so oft im Rock' N Roll.
Joachim Kaiser war ein universalgelehrter Musikkritiker, lange bei der FAZ und dann der SZ. Der online- Brief des Chefredakteurs Kurt Kister, den er jeden Freitag an die Abonnenten versendet, würdigt heute, wie auch die Zeitung selber, diesen großartigen Kritiker, der für mich auch ein Lehrer zur "Einführung in die klassische Musik" war. Der Brief endet mit:
"Aber genug jetzt von Tod und Trauer. Vielleicht mögen Sie klassische Musik und haben eine Sammlung Platten, CDs oder Sie streamen. Dann legen Sie doch Chopin auf, zum Beispiel die Trauermarsch-Sonate. Wenn Sie die von Maurizio Pollini haben oder finden, dann können Sie Musik hören, die Kaiser liebte, von einem Interpreten, den Kaiser sehr hoch schätzte. Kaiser sagte über Pollini mal: „Ein Pollini ‚spielt‘ nicht bloß. Schon gar nicht spielt er sich als fabelhafter Virtuose auf – sondern er fühlt bis zum Äußersten, ja bis zur Verzweiflung, was auf dem Spiel steht.“
Das ist ein schöner Satz, bis zum Äußersten fühlen, was auf dem Spiel steht. So war Joachim Kaiser und so hat er geschrieben." Soweit das Zitat.
Simplon