Hallo Zusammen,
Mitte der Woche geht es nun los, eine Festivalwoche mit tollen Konzerten. Leider hatte ich für die Eröffnung keine Karte mehr erhalten, dafür aber für alle anderen Konzerte. Ich freu mich schon darauf, interessante Musik und u.a.. die Freunde von Quadro Nuevo wieder zu sehen und zu hören.
Vielleicht finden sich ja auch noch andere den Weg in diese Konzerte.
Hier der Terminplan für alle die es interessiert.
http://konzertkalender-bonn.de/festivals/over-the-border-festival/?form%5Bveranstalter%5D=Over%20The%20Border%20Festival
auditorus te salutant
Hi Zusammen,
Die ersten beiden Konzertabende habe ich am Wochenende nun erleben können.
Dabei war für mich der Freitagabend eindrucksvoller als der Samstag.
Beide Konzerte wurden in der Telekomarena (Veranstaltungssaal der Telekom im ehemaligen T-Mobile Gebäude, wo ich im letzten Jahr auch Veranstaltungen der Bonner Jazz Tage hörte) aufgeführt. Am Freitag bestuhlt am Samstag gab es Stehplätze (hätte anders auch nicht zur Musik gepasst).
Die beiden Formationen Quadro Nuevo und Cairo Steps gestalteten ihr Programm "Flying Carpet" zusammen und spielten von 20:00 Uhr mit einer kleinen Pause bis 23:45 Uhr ein Konzert, wie man es selten erlebt.
Over The Border war hier nicht nur Thema sondern Programm. Sowohl in der Zusammenstellung der Nationalitäten der Musiker, als auch im Spirit der Musik, wurden Grenzen jenseits von Religion und Politik überschritten. Ob nun Koppten, Moslems, Christen oder Atheisten, in der Musik fanden sich alle zusammen. Oxident oder Orient, Instrumente aus beiden Welten, ebenso Rhythmen Tonfolgen ließen den Geist in andere Sphären abdriften. Hinzu kamen auch noch Gast-Musiker, wie Mathias Frey oder zwei Sänger aus Ägypten, die dem Konzert einen besonderen Charakter gaben.
So konnten die beiden Männerstimmen die alte ägyptische Texte in orientalischer Intonation vortrugen alle Anwesenden in ihren Bann ziehen. Matthias Frey hingegen schaffte dies, durch sein Spiel am Flügel, dass mich öfter an Esbjörn Svenson erinnerte. Dass ich mit diesem Gefühl nicht ganz daneben lag, bekam ich als Bestätigung im persönlichen Gespräch nach dem Konzert, wo Matthias Frey mit einem Lächeln einen Einfluß von Esbjörn nicht völlig ausschloss.
Das Konzert moderierten der Saxophonist von Quadro Nuevo Mulo Francel und der Oud-Spieler Basem Darwisch von Cairo Steps. Die Band Cairo Steps, die heute zu einer der bekanntesten Formationen Ägyptens zählt, wurde von Basem Darwisch und dem deutschen Pianisten Matthias Frey 2002 gegründet. Über Matthias Frey als Freund von Mulo Francel und Quadro Nuevo schließt sich der Bogen.
Viele der Arrangements wurden vom aktuellen musikalischer Leiter von Cairo Steps Sebastian Mueller Schrobsdorff so verarbeitet, dass sich beide Fromationen bestens ergänzten ohne ihre Eigenarten zu verlieren. Da passen auf einmal Sax, Oud, Harfe, Geigen, Cello, E-Bass, Kontrabass ect. perfekt zusammen.
Als Einstieg zum Konzert wurde auf die große Video-Wand ein Film von Quadro-Nuevo und Cairo Steps bei ihrer gemeinsamen Tour durch Ägypten gezeigt. Während der Aufführung wurden weiter eindrucksvolle Bilder und Stimmungen mit eingeblendet.
Die gut gemachte CD "Fying Carpet" kann allerdings nur einen Bruchteil der Emotionen des Live-Konzertes wiederspiegeln. Die Qualität der Musik und die Präsentation aller Musiker des Konzertes waren ein emotionaler Genuss. Klasse.
Der Samstagabend war gänzlich anders angesiedelt.
Musikalisch begannen Bukahara mit ihrem, teilweise auch etwas orientalisch Angehauchtem spiel. Die Band variierte u.a. mit Instrumeten, mehrstimmigem polyphonen Gesang und witzigen Einlagen.
Die nachfolgende bayrischen Formation La Brassbanda, verleiht dem Geist der Blassinstrumente einen ganz neuen Anstrich. Die sehrgute Live Performance litt leider unter dem mäßigen Ton der Anlage. Im Hochton und Mittenbereich angesichts der Lautstärke mehr als lästig, so dass einem letztlich die Ohren noch lang nach dem Konzert klingelten. Dies mindert leider die sonst gute Leistung dieser Gruppierungen. Musikalisch zeigten beide Bands in der gemeinsamen finalen Zugabe, was gute Musiker in einer Jam Session ungeprobt leisten können.
Ich bin mal gespannt auf den Auftritt von La BrassBanda im Juli bei "DasFest" in Karlsruhe.
http://www1.wdr.de/radio/cosmo/veranstaltungen/nachberichte/over-the-border-festival-108.html
Auch wenn am Samstagabend der Sound uns nicht so gut gefallen hat, so war es doch auch eine gute Performance, die mit live durchaus gefallen hat, die ich mir jedoch nicht als Tonträger mitgenommen habe. Zuhause würde die Musik wahrscheinlich seltener bis nie laufen.
Die CD "Fying Carpet" hingegen läuft schon zum wiederholten mal. So ist das halt mit Musik.
Die nächsten Konzerte gibt es dann diese Woche.
auditorus te salutant
Zitat von maldix im Beitrag #5
Die nächsten Konzerte gibt es dann diese Woche...
... und das war am Mittwochabend ein wahres Live-Spektakel mit der französischen Band "La Caravane Passe"
In der prall gefüllten "Harmonie" in Bonn wurde es sehr schnell sehr warm - und was macht die Band: Klamotten runter!
Drummer Pat Gigon machte nach ca. 30 Minuten den Anfang und spielte von da an in Unterhosen weiter, Sänger Toma Feterman zog im nächsten Song nach und präsentierte seinen nackten Hintern.
Wirkte überhaupt nicht vulgär, wie man das jetzt vielleicht beim Lesen so denken könnte - passte einfach perfekt zur Stimmung. Das sehr tanzwütige und junge Publikum in der Harmonie hatte jedenfalls am wilden Balkan-Mix auf Französisch und Englisch extrem viel Spaß - so wie wir beide auch (Maldix und ich).
Die Band bot eine knapp zweistündige Liveperformance mit einer unglaublichen Energie, wie ich sie selten in Livekonzerten erlebt habe. Die letzten 20 Minuten spielten sie unplugged mit Blasinstrumenten mitten im Publikum, welches teilweise dann die Bühne als Tanzfläche nutzte - sieht/hört man auch nicht alle Tage (unplugged kann auch wie im Falle einer Silje Neergard ziemlich "nach hinten" losgehen...).
Bin mal gespannt, was uns heute Abend bei Akua Naru - der "First Lady des Global Hip Hop" mit 10-köpfiger Band erwartet...
Gruß, Tom
... just listen
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auditorus te salutant
Zitat von tom539 im Beitrag #6
Bin mal gespannt, was uns heute Abend bei Akua Naru - der "First Lady des Global Hip Hop" mit 10-köpfiger Band erwartet...
... leider eine herbe Enttäuschung
Waren unsere Erwartungen nach dem furiosen Auftritt am Mittwoch vielleicht zu hoch?
Eigentlich nicht.
Das der Abend leider nicht zu einem weiteren Konzert-Highlight wurde, lag eindeutig nicht an der Musik oder der Künstlerin, sondern ausschließlich am Klang.
Vom Genre betrachtet gefällt mir die Musik von Akua Naru, die uns mit Hip-Hip, Soul und Jazz sehr gut unterhalten hat, sogar besser als der wilde Balkan/Folklore-Mix von Mittwoch.
Trotzdem wollte in der erneut mit ca. 400 Leuten prallgefüllten "Harmonie" in Bonn (zumindest bei mir) der Funke nicht wirklich "überspringen".
Wovon lebt das Genre Hip-Hop/Rap? Richtig - von seinen Texten.
Ist halt nur doof und für den Zuschauer extrem anstrengend, wenn der Gesang viel zu leise ausgesteuert ist und man die sehr interessante Stimme von Akua kaum hört bzw. den Texten kaum folgen kann (wenn man sie vorher nicht kennt...).
Aber nicht nur die Stimme von Akua war viel zu leise und kaum mit Mitten und Höhen vorhanden, auch Saxophon, Keyboard und die drei Background-SängerInnen waren viel zu leise - vom sehr "blass" wirkenden und optisch irgendwie lustlos agierenden Gitarristen mal ganz zu schweigen...
Man hörte eigentlich nur: Schlagzeug!
Kurz danach den Bassisten - der Rest der 9-köpfigen Band war quasi nur "Beiwerk"...
Dabei kann man den beiden persönlich jetzt keinen Vorwurf machen, gerade der Schlagzeuger hat seine Sache extrem gut gemacht und hervorragend gespielt.
Dabei hatte der Sound"check" im Vorfeld dafür gesorgt, dass es mit ca. 50 Minuten Verspätung überhaupt erst losging. Vielleicht war der Sound ohne Publikum ja OK - aber 400 Leute haben halt schon eine Wirkung...
Ist ja kein Problem, wenn man in den ersten Songs nachregelt - war aber gestern leider nicht der Fall...
Und noch ein kleiner Wermutstropfen: das Vinyl vom aktuellen Album "The Miner's Canary" kostete vor Ort stolze 30€ - wir haben davon Abstand genommen und nichts gekauft.
Die aktuelle Scheibe von "La Caravane Pass" gab es am Mittwoch hingegen für absolut faire 15€ und ist bei uns beiden nun mit allen Unterschriften im Bestand.
Also lieber Herr Soundregler - das üben wir nochmal...
Gruß, Tom
... just listen
Bilder zu bukahara und la brassbanda
Dazu gibt es auch von mir nix weiter zu sagen, bis auf den Umstand dass ich beide Gruppen auf einem ähnlichen musikalischen Niveau sehe. Beii la Caravan passe ging das mit aktiver Dynamik auf der Bühne einher, bei Akua Naru setzte man mehr auf Vielschichtigkeit der Stimmen. In Summe jedoch fand ich beide ähnlich gut nur mit Tom schon geschrieben hat tonal gestern völlig daneben. Der Vollständigkeit halber möchte ich aber noch ein paar Bilder anfügen.
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auditorus te salutant
Iiro Rantala - Over the Border Festival Bonn
in Konzerte 01.04.2017 11:06von maldix • 3.648 Beiträge
Gestern gab es in der Bonner Pauluskirche den finnischen Pianisten Iiro Rantala.
Akustisch bestens, kein Vergleich zum Vortag.
Jazz Piano so wie ich es gerne höre. Niveau, ganz ganz weit oben.
Scheinbar liebt er bunte Schuhe die Pantoffeln ähneln ;-) dies mal in hellem Grün. So hat jeder sein Markenzeichen, nebeln der tollen Musik.
Gespielt hat er Variationen, meistens in Moll ,weil der das so mag, von Sibelius über Esbjörn bis hin zu Lenon. Bei der Zugabe Love, Love Love von den Beatles hat das Publikum mit Ihm zusammen gesungen, was Ihn scheinmabar noch mehr ermutigt hat und er daraufhin och einige Zugaben mehr gespielt hat. Sehr schön.
Toller sehr sympathischer Künstler klasse Konzert!
auditorus te salutant
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