Das nächste Album, welches ich hier gerne vorstellen möchte, kommt dieses Mal von der niederländischen Ausnahmekünstlerin Candy Dulfer:
Bereits im zarten Alter von sechs Jahren began Candy, angeleitet von Ihrem Vater Hans Dulfer, mit dem Saxophon. Der Weg schien vorbestimmt, da auch Vater Hans ein exzellenter Saxophoniest war. Inspiriert wurde Candy durch Größen wie Sonny Rollins und David Sanborn. Die erste Plattenaufnahme folgte im Alter von 11 Jahren, mit 14 gründete Candy schließlich die erste Band - Funky Material.
Neben den eigenen Longplayern ist Candy vor allen eine sehr gefragte Begleitmusikerin und hat schon mit vielen Grüßen des Musikbusiness zusammengearbeitet. Dazu zählen Prince, Pink Flyd, Maceo Parker, Blondie, Van Morrison und Markus Miller.
Den "Durchbruch" erreichte sie 1989 mit der Single Lilly was here, an dem Eurythmics-Mastermind Dave Stewart beteiligt war - der Song machte sie quasi berühmt.
Das Album "Live in Amsterdam" stammt aus dem Jahr 2000 und zeigt das ganze Können von Candy Dulfer. Prominiente Gäste sind ebenfalls dabei, neben Angie Stone beim Titel For the love of you auch Dave Stewart, mit dem gleich zwei Songs performt wurden - Synchrodestiny und natürlich Lilly was here.
Neben den musikalischen Qualitäten kann "Live in Amsterdam" auch klanglich voll überzeugen und erreicht locker 5,5 von 6 Klangpunkten. Das Line-Up umfasst 9 Tracks incl. der Zugabe Dance `Till U bop und beinhaltet auch die bekannten Titel Sax-A-Go-Go und Pick up the pieces.
Bis auf die Zugabe, die mit ihrem Disco-Beat nicht so recht zum Rest der Songs passen will, eine sehr gelunge Mischung aus schnellen Funk-Stücken und gefühlvollen Balladen.
Highlights sind das Duett mit Angie Stone sowie der Überhit Lilly was here, obwohl es Candy hier meiner Meinung nach etwas mit dem Saxophonspiel übertreibt. So werden die Pausen zwischen Dave´s Gitarrenspiel und ihrem Einsatz auch noch von Ihr bespielt - so geht ein wenig von der "Magie" des Songs verloren.
Das sich Fr. Dulfler auch zurücknehmen kann, zeigt sie wiederum auf Nikki´s Dream, wo sie nach anfänglichem Spiel die Bühne komplett den ebenfalls exzellent spielenden Musikern überlässt.
Candy Dulfer darf wohl zurecht als eine der herausragendsten Saxophonspielerinen im Musikgeschäfft gezählt werden - wie sagte schon Prince damals: "when I wan`t Sax - I call Candy". So überrascht es nicht, dass sie nach langer Pause seit 2010 auf den Alben "Musicology" und "3121" von Prince wieder dabei ist.
Und ich könnte mich immer noch in den Hintern beißen, dass ich sie 2013 bei den Dürener Jazztagen verpasst habe - dort war Candy Dulfer zu Gast und hat ein kostenloses Konzert gespielt...