Zitat von keepsake im Beitrag #130
Schade nur, dass die wertigen Sachen so ein Schattendasein fristen. Hoffe, dass der neue Vertrieb inskustik hier nachbessert...
Das kann ich so bestätigen
Primare hatte ich damals bei der Suche nach einer Lösung mit dem i32 incl. MM30 ebenfalls im Fokus, es ist aber mangels Hörgelegenheit leider nicht zu einem "Treffen" gekommen.
Das war ja schon mit Ayon ein schwieriges Unterfangen...
Gruß, Tom
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Vergleichstest Phono-Pres bei juergen
in Private Hörsessions 29.03.2016 22:49von tom539 • 3.087 Beiträge
Hallo zusammen,
gestern Abend war ich mit meinem Lehmann Decade zu Gast bei juergen (shakti), der aktuell einen etwas größeren Vergleich von Phono-Vorstufen durchführt.
Hier meine Zeilen zum gestrigen Abend...
Hallo Juergen,
ich hab zu danken für den wie immer sehr unterhaltsamen und interessanten Abend .
Du hast die Ergebnisse unserer Tests schön beschrieben, ich möchte trotzdem noch ein paar Worte ergänzen...
Den Anfang machte das DL103 auf dem Masselaufwerk, was ich ja aus dem Workshop schon kannte und klanglich nicht so ganz mein Fall war. Als Teststück hatten wir uns hier Lemontree von Peter,Paul & Mary ausgesucht (180gr. Ausgabe im DMM-Verfahren):
Das sehr minimalistische Stück eignet sich hervorragend zur Ermittlung der Räumlichkeit, da die Stimmen wechselseitig rechts bzw. links (von den beiden Herren) sowie mittig von Mary aufgenommen sind. Bei hochauflösenden Systemen hört man sehr gut die Atemgeräusche / das Luftholen der Protagonisten.
Zunächst mit dem Model 42, dort probierten wir u.a. verschiedene Auflagegewichte und Füße - die mittelschwere Auflage sowie die Ersatzfüße haben uns dabei am besten gefallen.
Dann der Wechsel auf meinen Decade, der diesmal lose auf SSC100-Pucks ruhte und auf einem extra Racks nebeneinander platziert war. Auch hier probieten wie das Auflagegewicht aus, was dem Lehmann aber gar nicht gefallen hat - das Klangbild wirkte deutlich stumpfer und lebloser als ohne Gewicht.
Und beim Wechsel zurück auf den Blue Amp wurde dann der Unterschied wirklich sehr deutlich - hier wirkte der Lehmann wie ein Grobmotoriker, der zwar ein wenig forscher zu Werk ginge als der Model 42, aber den Schmelz in den Stimmen sowie den musikalischen Fluss nicht so überzeugend rüberbringen konnte.
Tonal liegen die beiden jetzt nicht so weit auseinander, der Blue Amp macht seine Sache aber einfach in allen Belangen deutlich besser.
Nur - die von meinem Setup zu Hause bekannten Atemgeräusche waren zwar mit beiden Pres zu hören und beim Blue Amp auch deutlich ausgeprägter - trotzdem "fehlte" da noch eine ganze Menge. Hier war eindeutig der Tonabnehmer der limitierende Faktor.
Das Masselaufwerk hatten wir übrigens mit der Kunststoff-"Zange" aus dem Workshop versehen.
Als nächstes Teststück hatten wir Every Morning sowie Tell Everybody I Know aus dem Debut-Album von Keb Mo ausgesucht:
Das hörten wir kurz mit dem DL103 am Lehmann, bevor wir auf den Micro Seiki wechselten - und da war dann Musik drin!
Prima Klangfarben, das Gitarrenspiel schön detailiert und deutlich spielfreudiger als auf bzw. mit dem Acoustic Signature - das gefiel mir schon erheblich besser.
Anschließend haben wir dann auf den Pre von Matej gewechselt, der sich leider nicht so wie erhofft präsentieren konnte - schade.
Zum Abschluss und quasi nach "erfolgreichem" Test ging es dann auf den VPI mit der Aesthetix IO und zwei Netzteilen.
Juergen hatte es ja bereits geschrieben, dass die Röhrengeräte ein deutliches Grundrauschen produzieren - das wäre mir persönlich eindeutig zu viel und ein Ausschlusskriterium.
Das tut der übrigen musikalischen Darbietung aber keinen Abbruch - hier ist einfach großes Vinyl-Kino angesagt und man bekommt eine Vorstellung davon, was in Sachen analoger Wiedergabe möglich ist
Dabei war ich mal wieder über die musikalische Vielfalt der Plattensammlung überrascht, die von unbekannter und elektronischer Musik über Black Sabbat bis hin zu einer japanischen Jazz-Kombo in einer superben Aufnahme reichte.
Leider haben wir den VPI nicht dazu überreden können, Platten mit 45RPM abzuspielen - er blieb nach Umstellung an der Steuereinheit einfach stehen...
Als ich zu späterer Stunde wieder daheim war und der Decade seinen angestammten Platz eingenommen hatte, "musste" ich die verwendeten Teststücke doch noch einmal auf meinem Setup und mit dem neuen Tonabnehmer (Colibri XPG) gegenhören - und ich war/bin absolut zufrieden mit dem Ergebnis.
Vermutlich wird ein Model 42 auch in meinem Setup den Klang aber noch einmal deutlich nach vorne bringen. Der Abend bzw. der anschließende Vergleich hat mir aber auch noch mal gezeigt, dass die Kombination schon ein hohes Level erreicht.
Klar, der Lehmann hat als Phono-Pre seine Grenzen, die im der Blue Amp sehr deutlich aufzeigen konnte - hier muss man allerdings auch den fast 10-fachen UVP der beiden Geräte berücksichtigen.
Und auch ein SilverCube wird meiner Meinung nach nicht in die Regionen eines Model 42 aufsteigen können - ich hatte ihn mal in einem Workshop beim Händler im Vergleich mehrerer Lehmänner gehört.
War es vor dem Uprade des Tonabnehmers das ACE SL, welches den Decade vielleicht nicht richtig ausreizen kann, ist es nun der Decade, welcher dem Colibri vielleicht nicht ganz gerecht wird...
Also Juergen - Danke für den Abend und noch viel Spaß mit den weiteren Vergleichen
Gruß, Tom
... just listen
RE: Vergleichstest Phono-Pres bei juergen
in Private Hörsessions 30.03.2016 09:21von CD-Sammler • 2.127 Beiträge
RE: Vergleichstest Phono-Pres bei juergen
in Private Hörsessions 31.03.2016 08:54von maldix • 3.653 Beiträge
Hi Zusammen,
gestern habe ich nach meinem Urlaub noch einen kurzen Abstecher zu Tom gemacht um meine Neugier bezüglich seines "Vogels" zu befriedigen.
Doch bevor ich mir die neue "Nadel" anhören durfte, durfte ich mir eine Leihgabe von Jürgen, einen echten englischen Klassiker (was für GHP) die IMF Compact Monitor 3 anhören.
Dieser Monitor ist als 3 Wege-Transmissionsline-Kompakt Box ausgelegt und spielt mit einem 20cm Bass runter bis 29 Hz. Die Optik entspricht dabei der klassischen Kastenbox im schlichten Charme der 70ziger, allerdings vom Volumen her dürfte sie schon fasst doppelt so groß sein wie die Kudos. Als echtes Designwunder kann man sie wirklikch nicht bezeichen ;-).
Im Klangbild empfand ich sie als sehr musikalisch, eher warm abgestimmt mit einer durchweg guten räumlichen Abbildung. Der Bass kam mir jedoch etwas unpräzise, mulmig, ohne richtigen Druck und etwas schwerfällig im Vergleich zur Kudos vor.
Auch dem Hochton fehlte etwas die Brillianz. Die Luftigkeit, die ich in diesem Raum von der Kudos her kenne, wirkte sehr gedeckt mit zurückhaltenden
Mitten, was auch hier die Präzision für mich störte.
Klanglich ist dieser Monitor aber durchaus brauchbar. Im direkten Vergleich mit Tom’s Super 10, werden die IMF im ersten Aufwasch direkt mit weitem Abstand an die imaginäre Wand gespielt. Die Kudos spielt in Tom’s Umgebung im direkten Vergleich einfach in einer anderen Liga.
Als gute Vintage Box für die 2. oder 3. Analge wäre dieser Monitor jedoch einen Blick wert. Allerdings darf man keine Berührungsängste mit der Optik haben. Der WAF ist wie bei vielen älteren Boxen eher unterirdisch ;-).
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, in Verbindung mit einem Verstärker aus ähnlicher Zeit könnte man hier sicher eine musikalische Anlage mit Spielfreude zusammen bauen.
Im weiteren Verlauf des wie immer zu kurzen Abends, konnte ich mir auch Tom’s neue Errungenschaft, das hier schon beschriebene neue Van de Hul „Colibiri“ Tonabnehmer System live in Aktion hören.
Mein erster Eindruck: uneingeschränkt Klasse!
Der „Colibri“ bewegt sich nicht eingespielt schon auf einem solch hohen Niveau, das man recht schnell das Grinsen beim Hören ins Gesicht bekommt.
Mir fällt dabei wieder auf, das es immer schwerer wird, beim Beschreiben der sehr guten Anlagen, und dabei besonders bei denen die man schon öfter gehört und schon mit Superlativen bedacht hat, Worte zu finden, die das Gehörte und auch die Verbesserungen einfangen und wiedergeben können.
Die berühmten Schritte die nach Vorn gemacht werden, die x % relative Verbesserung oder welchen Maßstab man auch anlegt, der geneigte Leser wird sich dabei immer wieder Fragen, wie kann man in diesen hochgezüchteten Umgebungen immer wieder noch echte „Quantensprünge“ vollbringen? und eine den Lesern nachvollziehbare Berichterstattung eines Hörbesuches wiedergeben?
Ich möchte hier versuchen eine Antwort zu geben. Diese Art des Berichtens und Schreibens, unterscheidet sich meiner Erfahrung nach, deutlich von Berichten in Zeitungen oder im Gegensatz zu ersten oder einmaligen Betrachtungen von Anlagen. Diese Beschreibungen sind Augenblickaufnahmen einer Kette und werden mehr oder weniger gegen eine imaginäre, sich im Gedächtnis des Schreibers befindliche Referenz gespiegelt.
Bei Ketten, deren „Wachstum“ ich als Autor mitverfolgen darf, wird es für mich wirklich schwieriger glaubwürdig signifikant hörbare Veränderungen in einer richtigen Relation zu beschreiben. Das ist etwa wie bei Sportjuroren, die ihre 10 meist erst beim finalen Durchgang zücken, wenn sie die Leistung aller bereits kennen. In unseren Fällen liegen die Schwierigkeiten darin begründet, dass uns das „Ende“ der Evolution die maximal mögliche Leistung ja nicht wirklich bekannt ist. Oft können wir nur noch den Schritt auf einer Ebene mit „anders“ beschreiben.
Cappuccino, Latte Macchiao, Espresso hier zählt der Geschmack, und doch kann sich durch eine neue /andere Bohne und Art der Röstung eine geschmackliche Veränderung, welche im Vergleich als besser empfunden wird ergeben.
Bezogen auf die neue analoge Komponente kann ich nur sagen, dass das „Colibri“ eine wirkliche hörbare Verbesserung der Quelle, selbst im noch nicht 100% eingespielten Zustand darstellt.
Die Höhen, besonders bei Pletzlauten oder Saiteninstrumenten neigen noch dazu im Grenzbereich etwas scharf zu klingen. Der Bass hingegen kommt schon recht sauber. In der Mittellage merkt man, dass es noch nicht ganz rund klingt. Das dürfte sich aber bald egalisieren. Wohlgemerkt das ist wieder Jammern auf sehr sehr hohem Niveau. Ich könnte auch mit diesem nicht eingespielten Zustand, mehr als gut leben. Da hat Tom nun ein echtes „Sahnestück“ was wirklich Spaß macht zu hören.
Wir haben gestern „Quer Beet“, von Armstrong über Pink Floyd und Dire Straits bis hin zu Peter Paul und Mary, sowie Esbjörn Svenson Trio, die Nadel verbogen, und es war einfach nur geil!.
auditorus te salutant
RE: Vergleichstest Phono-Pres bei juergen
in Private Hörsessions 31.03.2016 11:06von CD-Sammler • 2.127 Beiträge
Zitat von maldix im Beitrag #134
Im weiteren Verlauf des wie immer zu kurzen Abends, konnte ich mir auch Tom’s neue Errungenschaft, das hier schon beschriebene neue Van de Hul „Colibiri“ Tonabnehmer System live in Aktion hören.
Mein erster Eindruck: uneingeschränkt Klasse!
Der „Colibri“ bewegt sich nicht eingespielt schon auf einem solch hohen Niveau, das man recht schnell das Grinsen beim Hören ins Gesicht bekommt.
Bezogen auf die neue analoge Komponente kann ich nur sagen, dass das „Colibri“ eine wirkliche hörbare Verbesserung der Quelle, selbst im noch nicht 100% eingespielten Zustand darstellt.
Die Höhen, besonders bei Pletzlauten oder Saiteninstrumenten neigen noch dazu im Grenzbereich etwas scharf zu klingen. Der Bass hingegen kommt schon recht sauber. In der Mittellage merkt man, dass es noch nicht ganz rund klingt. Das dürfte sich aber bald egalisieren. Wohlgemerkt das ist wieder Jammern auf sehr sehr hohem Niveau. Ich könnte auch mit diesem nicht eingespielten Zustand, mehr als gut leben. Da hat Tom nun ein echtes „Sahnestück“ was wirklich Spaß macht zu hören.
Wir haben gestern „Quer Beet“, von Armstrong über Pink Floyd und Dire Straits bis hin zu Peter Paul und Mary, sowie Esbjörn Svenson Trio, die Nadel verbogen, und es war einfach nur geil!.
Das klingt so, als müsste ich auch wieder einmal die Reise nach NRW antreten. Einen Tonabnehmer der absoluten Spitzenklasse habe ich definitiv auch noch nie gehört. Klingt bestimmt ziemlich genial, auch wenn der alte Benz-Tonabnehmer schon ziemlich "geil" war. Gratuliere zum Erwerb! Ich freue mich schon auf das Hörerlebnis, wenn ich darf!
Musikalische Grüße,
Alex
Everything sounds better with Linn. Fan of British hi-fi.
RE: Vergleichstest Phono-Pres bei juergen
in Private Hörsessions 31.03.2016 11:47von antwerp (gelöscht)
Gratuliere Tom, meine Güte so einen teuren Tonabnehmer, das ist ja fast wie ein Goldbarren.
Da musst Du ja laufend beim Zuhören vor Begeisterung aufspringen.
Viel Spaß damit - Gruß antwerp
RE: Vergleichstest Phono-Pres bei juergen
in Private Hörsessions 31.03.2016 12:04von CD-Sammler • 2.127 Beiträge
RE: Vergleichstest Phono-Pres bei juergen
in Private Hörsessions 31.03.2016 22:54von shakti • 549 Beiträge
Hallo,
Tom hat ja meine Vintage Schaetzchen mitgenommen und den Klangbeschreibungen hier entnehme ich, dass der verwendete AMP die IMF nicht antreiben kann.
Die IMF sind mit knapp 80db Wirkungsgrad und kritischem Impedanzverlauf so mit die Verstaerkerkritischsten Lautsprecher die ich kenne. Man koennte meinen Arnie Nudell haette die Kappa 9 nach diesem Vorbild gebaut...
Tom hatte die LS ja mal kurz bei mir gehoert und gesagt, die Schlepperei nehme ich auf mich, das will ich zuhause probieren...
Bei mir laufen die IMF an einer Belles 150a Endstufe (ca 6000,-eur UVP) und selbst diese holt aus den IMF nicht im Ansatz raus, was ich mit dicken Brummern von Krell oder Levinson kenne.
Die IMF als Vintage speaker ist aber auch eine tolle Paarung mit einer Hypex oder ICE class D Endstufe. ich habe tolle Ergebnisse mit einer Kharma Class D gehabt.
Wer noch mal bei mir zu Besuch ist , kann die IM gerne mal an der belles hoeren...
Gruss
Juergen
ps
bin auch gerade mein Colibri am einspielen...
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