Heute gab es bei Simplon eine sehr ordentliche Hörsession, deren Ziel es war, auszuloten, welche klanglichen Gestaltungsmöglichkeiten sich durch Austausch, Hinzufügen und Weglassen von Dämpfungselementen (Füße und Platten aus Granit und Schiefer !), sowohl bei Plattenspieler, als auch bei Verstärkern aller Art, also Phono-, wie Vor- & Endstufen, ergeben.
Erich's Setup dürfte soweit bekannt sein, und bietet prima Möglichkeiten, klangliche Auswirkungen verschiedener "Stützelemente" für Komponenten zu vergleichen. Der an Erich's Transrotor Fat Bob betriebene Van den Hul Kolibri, welcher einigen Herren hier ja persönlich bekannt sein dürfte, ist bekanntermassen äußerst brillant in seiner Wiedergabe. Gerade bei Sibillanten kann es in simplon's Kette analog schnell zu enormer Energie im Hochtonbereich kommen, welche es zu zügeln gilt. Auch war Erich mit der Basswiedergabe seiner B&W 802 nach ein paar Umbaumaßnahmen, d.h. dem Austausch von Dämpfungsplatten, nicht mehr zufrieden, so daß hier Handlungsbedarf bestand. Ein Freund von Erich, ebenfalls absoluter HighEnder, gesellte sich hinzu und so gingen wir zu dritt ans Werk, was in Anbetracht der zu bewegenden Massen auch Not tat.
Bin ich allgemein bezüglich klanglicher Auswirkungen von "Füßen & Platten" erst mal skeptisch, so konnte ich doch feststellen, daß sich hier tatsächlich signifikante Unterschiede ergeben können. Nach mehstündigen "Transportmaßnahmen" ließen sich von uns allen Dreien, deutliche Veränderungen , sowohl im Tieftonbereich, als auch im Hochtonbereich ausmachen. Klanglich bieten HiFi-HighEnd-Anlagen echtes Optimierungspotential, was wohl auch den faszinierenden Charakter von (analogem) HiFi für die allermeisten Hörer ausmachen dürfte.
Nach diversen Umbauaktionen ließen sich sowohl der überbrillante Hochtonbereich des Kolibri, als auch der Verlust an Tieftonfundament teilkompensieren und rückgängig machen. Für Erich und seinen Freund absolut erwartet, für mich den alten Skeptiker, zumindest erstaunlich. Es wurde Jazz, natürlich vom Feinsten, als Test-, aber auch Genußmaterial, verwendet, da gute Jazzaufnahmen alles bieten, was zur Bewertung einer Anlage notwendig ist. Ich konnte schließlich auch selbst mitgebrachte Aufnahmen, die ich bereits auf diversen Anlagen gehört hatte, in Ohrenschein nehmen. Es ist immer besser, einem selbst bestens bekannte Aufnahmen zu hören die man schon auf einer breiten Palette von Systeme gehört hat. Für mich bedeutet dies speziell, sowohl HiFi- als auch Tonstudioanlagen mit amtlichen Monitoren inklusive meinen eigenen.
Zur "spirituellen" Unterstützung der Wahrnehmungsfähigkeit, hatte ich einen guten Whisky mitgebracht. HighEnd und Whisk(e)y scheinen irgendwie zusammen zu passen, geht es doch auch dort um die Erfassung und Auswertung komplexer Sinneseindrücke.
Summa summarum ein gelungener Tag im Dienste des guten Klanges.
An dieser Stelle noch mal Dank an Erich für die Einladung.
Sein Einverständnis vorausgesetzt, kann ich noch ein Foto seiner Anlage posten.