Aufwärmrunde: hifideluxe 2016, Donnerstag 05.05.16
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 10.05.2016 14:33von Pale Blue Eyes • 847 Beiträge
Hallo,
ich war am Donnerstag bei der hifideluxe im Marriott Hotel.
Ein Grund war, dass ich mir die Kii Three anhören wollte, die in der AUDIO 09/2015 hervorragend beurteilt wurde. Leider kann ich diese Beurteilung nicht nachvollziehen. Gespeist von einem Apple-Notebook (?, hinter einem Raumteiler verborgen) wollten die Kii’s überhaupt nicht klingen. Hier klang absolut gar nichts überdurchschnittlich. Man hatte den Eindruck, es spielt ein 2-Wege-LS aus der oberen Mittelklasse. In der Tonalität noch ausgewogen, fehlten insbesondere Feindynamik und Räumlichkeit. Wertung: Höchstens 2 von 6 Punkten.
Positives gibt es von der Wiener Lautsprecher Manufaktur zu vermelden. Es spielten die „Elisabeth“, teilaktiv mit Elektronik aus gleichem Hause. In den vergangenen Jahren hatten mich die Produkte von WLM nicht richtig überzeugen können. Auf der hifideluxe waren die „Elisabeth“-Stand-LS mit aufgesetztem Air-Motion-HT von Mundorf zu hören. Den Mundorf-HT hatten die LS bisher nicht. Das sieht optisch erst mal gewöhnungsbedürftig aus, weil man den Eindruck hat, der Hochtöner steht nur zufällig auf den LS . Es klingt jetzt allerdings deutlich besser als in den Vorjahren. Ob es allein am neuen Hochtöner liegt, der den anderen Hochtöner im Gehäuse nur „nach oben hin ergänzt“, vermag ich nicht zu beurteilen. Klang des Systems: Offen, gute Auflösung, gute Struktur im Bass, minimal direkt (aber weit weniger als in den Vorjahren), ansonsten auch gute Tonalität. Dürfte allerdings nicht ganz billig sein, die Version ohne den zusätzlichen Air-Motion-HT kostet schon rund 29 T€. Wertung: 4,75 von 6 Punkten.
Ebenfalls wieder einmal sehr gut klang es bei Acapella. Die „BassoNobile“ klangen ausgewogen, dynamisch und konnten ein entsprechend großes und glaubwürdiges Klangbild erzeugen. Hornlautsprecher müssen nicht tonal auffällig sein, was Acapella immer wieder unter Beweis stellt. Schön, dass die Vorführung der rund 1,6 m hohen LS auch in einem relativ kleinem Hotelzimmer gelingt. Wertung auch hier starke 4,75 von 6 Punkten.
Gehört habe ich auch noch AER-Lautsprecher und zwar die „Jazz“. Der Breitbänder tönt selbst an einem sehr günstigen Dynavox-Röhrenverstärker gut, zumindest bei Stimmen. Leider konnte ich keine weiteren Klangeindrücke mehr sammeln, u.a. weil sich die teuren Röhrenverstärker nicht aktivieren ließen. Keine Wertung.
Bei vielen Ausstellern habe ich mich nur kurz aufgehalten. Zu teuer, zu schlechte Vorführungen und „schräge“ klangliche Eindrücke.
Mit freundlichen Grüßen
PBE
Highend 2016 im MOC - 05. bis 08. Mai 2016
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 10.05.2016 14:59von GHP • 5.151 Beiträge
Für mich war die klangliche Überraschung diesmal die BeoLab 90 von Bang & Olufsen.
In einer Kabine, nur versorgt von einem OPPO, standen da zwei seltsam anmutende Konstrukte die eine klangliche Vorstellung der Sonderklasse lieferten.
Vollaktive, mit immensem DSP-Aufwand kontrollierte LS, deren Multichassis-Array nach fast allen Seiten abstrahlt und die Wände als Reflexionsflächen nutzt.
Hier sieht man den enormen Aufwand bei der Chassis-Anordnung.
Das klangliche Ergebnis war überragend, denn eine solche räumliche Darstellung findet man extrem selten. Beispielsweise waren 2 Vokalisten gleichzeitig in unterschiedlicher Höhe (sic!) wahrnehmbar. Eine solche akustische Abbildung ist eigentlich mit 2-Kanaltechnik (fast) nicht möglich. Auch hatte man den Eindruck, die Sänger ständen direkt vor einem. Fantastisch !
Tiefbass, Attack, Punch und Pegelfestigkeit auf höchstem Niveau. Ich hatte den Eindruck, einen Hybrid aus Studiomonitor und High End zu hören.
Für mich eine der besten Vorstellungen überhaupt. Hier wurde das Potential der Digitaltechnik für den Lautsprecherbau einmal wirklich genutzt.
In wie weit nun die Räumlichkeit aufrecht erhalten bleibt, wenn die Wände nicht glatt sind, ist freilich eine Frage, die ich nicht beantworten kann. So wie das Ganze aber vorgeführt wurde war es absolute Spitze.
Da sind die aufgerufenen 70.000 € in Anbetracht dessen, was bei anderen Herstellern verlangt wird, schon wieder günstig.
Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.
nunmehriges Goldohr ! ;-)
RE: Aufwärmrunde: hifideluxe 2016, Donnerstag 05.05.16
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 10.05.2016 15:20von DeltaMachine (gelöscht)
Hi GHP,
der Aufwand für weitere Elektronik hält sich ja bei den LS dann auch offenbar in sehr überschaubaren Grenzen.. ;o)
Coole Fotos von einem sehr interessanten LS-Konstrukt!
RE: HighEnd 2016 - unterm Strich war es wieder toll
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 10.05.2016 17:28von antwerp (gelöscht)
Zitat von maldix im Beitrag #171
Hi Antwerp,Zitat
Wenn jemand weitere Infos zu den Bildern wünscht, kann er mich ja kontaktieren.
Du hast sehr schöne und interessante Fotos gemacht.
Ich finde es allerdings sehr schade, dass du deine Infos nur im direkten Kontakt weitergeben möchtest. Is aber auch ok.
Hallo Maldix, wie ich schon geschrieben habe und an Hand der Vorberichterstatter hier bemerkt hatte, sind die Meinungen über das Gehörte und die High End völlig verschieden, deshalb dachte ich, halte dich mit deinen Kommentaren zurück. Ich habe auch sehr viel gesehen und gehört, das würde sehr lang werden.
Ich sehe das auch nicht so ernst, weil ich ja auch nicht auf der Suche bin, ich mag einfach die Atmosphere und die Vielfalt der High End, World class Produkte zu hören, darum geht es mir hauptsächlich und natürlich den ein oder anderen Forumteilnehmer zu treffen.
Gruß antwerp
RE: HighEnd 2016 - unterm Strich war es wieder toll
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 10.05.2016 18:49von starwatcher (gelöscht)
Dieses Jahr fiel es mir schwerer als in 2015, die auf Anhieb erkennbaren Top 3 zu finden. Vermisst habe ich die Glaswürfel und es hat Zeit gebraucht, aus der Masse für mich Akzeptables zu filtern. Ich verzichte auf ein Ranking, da mir für die Anlagen, die ich gehört und für beurteilenswert erachte, ein gemeinsamer Maßstab fehlt, der allem gerecht würde. Die von mir vergebenen Noten in IFA-Notation gelten aber unabhängig...
Living Voice
die "Vox Olympian" nach wie vor (neben den nicht ausgestellten Glaswürfeln des letztes Jahres) immer noch der feuchte Traum schlafloser Nächte. Hier reicht es nicht, die aufzubringenden 750k auf den Tisch zu legen, sondern auch ein Dach über dem Kopf zu haben, die sie adäquat beherbergt; unter Loft mit viel Platz läuft da nix: teuer, groß und überragend. Ein Klang zum dahinschmelzen; seidig, weich, druckvoll, nie schmerzhaft in den Höhen, nie rumpelig in den Bässen, große Bühne, ortungsfest... größtes Kino. 6 von 6 Punkten und für mich die Referenz schlechthin.
TAD
Wie im Vorjahr eine erneute ausgezeichnete Vorstellung der nun 3 Kompaktboxlinien Reference, Evolution und "currently no name prototype".
Zu der Reference und Evolution braucht man sich nicht mehr groß auslassen. Was diese Boxen leisten, ist für mich eines der großen Rätsel des Boxenbaus. So kompakt wie sie sind, spannen sie einen Raum auf, der einen sprachlos lässt. Ich hatte eigentlich geglaubt, die Boxen inzwischen etwas zu kennen, aber erneut durfte ich ein Aha-Erlebnis erfahren, bei dem ich anfangs an meinem Verstand zweifelte: man stelle sich einen leeren Konzertsaal vor, in dem lediglich ein Mikrofonständer mit einem ausgeschalteten Mikro steht. Dann kommt jemand unhörbar auf leisen Socken und schaltet das Mikro ein. Bei drei der vorgeführten Stücke dauerte es ca. 3-4 Sekunden, bevor die Musik einsetzte, aber der Raum war schon da! Das hab ich noch nie beim Hören erfahren; Stefan, der neben mir saß, überzeugte mich dann Gott sei Dank, dass ich keinen an der Waffel habe. TAD ist Raum; und die Musik 1:1 live. Da ist alles da, was da sein muss; Gitarrenanriss, Fell beim anschlagen der Base Drum klar hörbar, Oberwellen der Streicher, Pianofilz, anblasen des Blechs, Ortbarkeit... einfach alles. Natürlich baut die Reihe von Reference abwärts auch etwas ab, aber nur minimalst - das Wichtigste, die Tonalität beizubehalten, gelingt ihr spektakulär. Hier frage ich mich ganz ernsthaft, was andere Firmen eigentlich in ihren Labors treiben, dass sie da nicht rankommen. Der Vertriebschef Europa berichtete, dass lediglich eine Handvoll Entwickler in Japan in der Pioneer Subdivision TAD an dieser Reihe arbeiten. Dies sind die wahren Könner im Lautsprecherbau - hier ziehe ich den sprichwörtlichen Hut und schließe mich des Verstrahlten Stoßgebets an, dass er zum Schluss ausstiess: murkst nicht an der Reference rum, sondern lasst sie, wie sie ist. Das bete ich für die Evolution hinter her. Zum Abschluss sei gesagt, dass die Vorstellung des kleinen Bruders (Prototyp) ebenso gelungen war und mich genauso beeindruckt hat. Die Gene wurden weitergereicht, nur die Fütterung eingestellt bevor sie so groß wie die Evolution wurde. Ernsthafter Tipp an alle, nächstes Jahr reinzuhören!
5,5 von 6 Punkten für Evolution, 6 von 6 für Reference, 5,25 für den Prototyp, 1 von 6 Punkten für den Kampf, den ich nun mit meiner Frau auszufechten habe...
Atohm
bereits an anderer Stelle vorgestellt, daher kurz und knapp: für den Preis super Gegenleistung. Mit dem Subturm (2x3 LS) gnadenloser Punch, voll eins auf die Zwölf mit Begleitmusik von Engeln.
Für mich der zweite Preis-/Leistungssieger: 5,5 von 6 Punkten für PLV
Indiana Line
Zuhause bei Freunden; anders lässt sich das nicht beschreiben. Die unglaubliche Herzlichkeit der Familie Hölper und Achim Herden ist für mich eine Oase in der Wüste! An dieser Stelle, wenn ihr es lest, ihr Lieben, nochmals ganz ganz herzlichen Dank für eure Freundlichkeit, die Bewirtung, die netten Gespräche... einfach für alles! Und dazu diesmal zwei (auch bereits erwähnte) Überraschungen. Eine kompakte Diva und den unscheinbaren "Kasten", der mich an die Partyboxen der 70/80er Jahre erinnerte. Die Diva mit dem den Italienern eigenen Drive und Schmelz, die DJ308 mit einem Bums, der einem mitten ins Gesicht springt, dabei aber nicht wehtut. Großes Kino, was IL da wieder abliefert. Die Preise nach wie vor ein Witz... - keine Ahnung, wie hier IL noch Geld verdient; den Kunden aber freut's...
Beide 4,5 von 6 Punkten für Klang, 7 von 6 Punkten für PLV
Die Überraschung am Sonntag: Grimm LSe1 (?)
Die gnadenlos Verrissene der letzten Jahre hat sich unters Messer gelegt und an allen wichtigen Stellen operieren lassen. Das Ergebnis ist beeindruckend: sie kann spielen, und wie! Für Klassikfans gibt es NULL (NUHULL) zu mäkeln. Da ist die Bühne mit gestaffeltem Orchester. Da kommen die Streicher mit den Oberwellen, wie man sie erwartet. Der Anschlag im Piano sehr fein abgebildet, Percussion (Triangel) schwingt sehr fein hörbar aus. Die von Michael bereits beschriebenen Verbesserungsmaßnahmen haben funktioniert; allerdings gibt es für den aufgerufenen Preis (36k) eine Menge Alternativen.
5 von 6 Punkten, 3,5 von 6 für PLV
8 von 6 Punkten für das Gemeinschaftsgefühl der Truppe: WIR SIND DAS BESTE TEAM!
RE: HighEnd 2016 - unterm Strich war es wieder toll
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 10.05.2016 19:27von maldix • 3.648 Beiträge
Hi Antwerp,
gerade wenn deine Erdrücke sich von den andern unterscheiden, wäre dies sicher sehr interessant. jeder hört mit einem anderen Focus und kommt eventuell zu anderen Resultaten.
Wir haben soweit mir bekannt ist auch keine Längenbegrenzung.
Stell dir mal vor, alle denken so, dann brauchen wir keine Plattform wie diese.
auditorus te salutant
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