Montag Jazztag
Das musikalische Jahr 2021 möchte ich mit dem kürzlich erscheinen Album „Mare“ von Quadro Nuevo beginnen. Das Album, dass ich schon ein paar Tage signiert hier vorliegen habe, hatte ich mir extra für diesen Termin aufgespart.
Mit dem Meer und der Welt unter Wasser habe ich schon seit über 40 Jahren eine sehr innige Verbindung, ähnlich meiner Liebe zur Musik.
Ich freue mich auch immer wieder wenn ich Gleichgesinnte kennenlerne, und ganz besonders wenn die Menschen sehr schöne Musik machen.
Von Mulo Francel weiß ich spätestens seit seinem Album „Sax & the Sea“, über seine Liebe zum Maritimen.
Doch sich ähnlich der Liebe vom Meer inspirieren zu lassen, kann auch nicht die schlechteste Idee sein, schließlich haben sich dieser nicht versiegenden Quelle mit ihren unzähligen Fassetten auch schon viele andere Künstler immer wieder bedient.
Was verbinden die Musiker von Quadro Nuevo, die nun in ihrer neuen Besetzung mit Piano statt Harfe aufspielen, mit dem Thema Meer.
Das Album „MARE“ ist laut Beschreibung Musik gewordenes Wellenrauschen, mit einer südlichen Meeresbrise, die mediterrane Leichtigkeit des Seins und die betörenden Klangfarben eines ersehnten Paradieses mit Dolce Vita, reifen Zitronen und gelben Bikinis wieder spiegelt.
So mischen sich auf diesem Album neben Neuem auch Erlebnisse, Inspirationen und Titel aus vielen Reisen und Begegnungen mit vielen fremden Menschen und ihren Kulturen.
Die Idee zu einem meiner Lieblings Titel „Ikarus’ Dream“, entstand beispielsweise nach einem Festival-Konzert auf der Insel Samos als die Gruppe vom Kerkis, dem höchsten Gipfel der Ost-Ägäis hinüber zur Insel Ikaria und südlich zur Eilandgruppe Fourni blickte, wo der Sage nach Ikarus auf seinem Flug in die Freiheit ins glitzernde Meer stürzte.
Der Song „Café Groppi“ des Oud-Spielers Basem Darwisch ist einem Kairoer Künstler- und Intelektuellen-Treff gewidmet, das in seiner bewegten Geschichte immer wieder von Kommerzialisierung und Niedergang bedroht war, verzaubert mit arabischen-mediterranen Tönen.
Die alte neapolitanische Canzone Torna a Surriento (Come Back to Sorrento) wurde für das Album überarbeitet und mit Klavier-Improvisation von Chris Gall versehen, um die Sehnsucht nach der fernen Heimat zu unterstreichen.
Wie empfindet ein Musiker seine Kindheit am Meer einfach mal in den Titel „Beach anno ´75 reinhören. Es kann durchaus sein, dass manchem der Hit „El Bimbo“ aus dieser Zeit in den Sinn kommt.
Neue Songs wie „Sun will shine again“, „Plage à trois“ oder „Sambadi Didi“ lassen Bilder wie: gebräunt am Strand sitzen und dem Wellenschlag lauschend sich bei einem roten Sonnenuntergang sich in seinen Gedanken verlieren,als Kopfkino entstehen.
„MARE” läd uns musikalisch ein, zurück zulegen und die Seele baumeln zulassen und von Reisen, Sonne Sand und Meer zu träumen, also Ideal in der heutigen Zeit.
Klanglich ist das Album sehr gut gemacht, da gibt es keinen Grund zur Klage und dürfte sogar anspruchsvolle Hörer zufriedenstellen.
Musikalisch ist das Album auf dem gewohnt exzellenten Niveau, auf dem Quadro Nuevo schon seit vielen Jahren spielt.
Dass der Pianist #ChrisGall sich mit Quadro Nuevo bestens ergänzt und sicherlich weitere musikalische Möglichkeiten eröffnet, konnte ich auch schon vor einiger Zeit live erleben. Schade finde ich allerdings, dass dafür scheinbar Evelin mit ihrer Harfe nicht mehr zur Stammbesetzung zählt. Aber nichts ist beständiger als die Veränderung in es bleibt also spannend für mich abzuwarten wie sich Quadro Nuevo weiter entwickelt.
Für mich war gerade die klangliche Kombination aus den Instrumenten Sax, Bass, Akkordeon und Harfe so einzigartig.
In Zukunft werden wir somit eine gänzlich andere Klang und vielleicht auch Musikausrichtung erwarten dürfen.
Für mich und Montag Jazztag war es jedenfalls ein guter musikalischer Start ins neue Jahr.
Euch und Euren Familien wünsche ich ebenfalls ein gutes neues und vor allem gesundes neues Jahr 2021, und bleibt mir gewogen.