Hallo Zusammen,
dass Simplon gerade dieses Werk gewählt hat, freut mich besonders, da mir dieses persönlich sehr gefällt und ich es deshalb auch digital und analog vorliegen habe.
Die große Resonanz auf diesen Vorschlag, lässt mich vermuten, dass diese Musik euch nicht anspricht oder eher dass viele E.S.T einfach noch nicht wirklich kennen. Ich hoffe das letzteres der Fall ist.
Bis vor ca 1,5 Jahren war E.S.T oder ausgeschrieben das Esbjörn Svenson Trio aus Schweden mit seiner, doch recht frischen und anderen Art Jazz zu machen auch eher unbekannt.
Meinen Zugang zu diesem Trio und seiner Musik hab ich durch eine Verantsaltung im Rahmen der 300 Jahrfeier der Stadt Karlsruhe bekommen. Im im Pavilion hinter dem Schloss gab ein Trio aus dre spitzen Musikern ein Tribut to E.S.T zum Besten, das mich sehr beeindruckte. Wie gut und nahe an der Realität des Original E.S.T.s die drei dies machten, habe ich erst später erfahren, als ich mir Video und weitere Tonaufnahmen des original Trios anschaute und hörte.
So kam ich dann auch zu diesem ausergewöhnlichen Konzert in Hamburg, damals noch in rein digitaler Version. Der NDR hatte damals dieses Konzert aufgezeichnet und wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Nachdem ich meine analoge Quelle aufgewertet hatte, war es mir ein Muss, diese Aufnahme auch in Vinyl zu besitzen. Zum Aufnahmetag, Simplon sprach es schon an, gibt es viele Infos im Booklett. So erfährt man, dass an diesem Tag, nicht alles so lief wie geplant, eher das Gegenteil war der Fall. Vielleicht war aber auch genau dies mit ein Grund, dass die Spannung der Künstler ihnen so viel Adrenalin lieferte, und sie so zu einer solchen Leistung beflügelte.
Die Art zu Musizieren, wie dies Esbjörn mit seinen Freunden gemacht hat, war sehr von der nonverbalen Kommunikation zwischen den Musikern und ihren besonderen Fahigkeiten aufeinander zu hören und auch unter extremem Druck auch noch locker und frei zu improvisieren.
Esbjörn, der 2008 beim Tauchen (offiziel Tauchunfall) starb, war ein begnadeter Pianist. Er beherschte dieses Instrument so perfekt, dass er sein Spiel nicht nur auf den schwarzen und weißen Tasten betrieb, sonderen manchmal fast im Korpus lag um bestimmte Klänge durch Zupfen oder mit Gegenständen zu erzeugen oder bestehende zu verändern. Er arbeitete auch mit Metalteilen die er auf die Saiten legte. Auch verwenderter er elektronische Komoponenten um mit den Klängen zu spielen. Wenn man dies weiß, hört man auch diese vielen Details. Hinzu kommt, dass sich der Bass und das Schlagzeug perfekt in diese Spielweise integrieren und auch hier Klänge entstehen, die nicht typisch für diese Instrumente sind.
Diese Art der Musikerzeugung macht E.S.T m.M. so einzigartig. Man kann in diese Musik regelrecht eintauchen. Wer sich darauf einläst, wird sicher nicht enttäuscht werden.
Ich für meinen Teil bevorzuge mittlerweile die Vinylaufnahme, da diese in meiner Konfiguration sehr natürlich wirkt. Klanglich steht die der digitalen Version in nichs nach.
Musikalität steht für mich außer Frage.