Album: Picasso Portraits
Interpret: Juan Martin
Ausgabe 1981
Polydor
Meine Meinung zum Album:
Picasso Portraits, das ist ein Album, des in Malaga geborenen Gitarristen Juan Martin, welches musikalisch schon eher den anspruchsvolleren Jazz Fan ansprechen dürfte, als den Nebenhermusikhörer.
So wie auch die expressionistischen Bilder Picassos, eine eigenen Sprache sprechen, so sind interpretiert Juan Martin die 9 Portraits mit seiner Sprache der Musik. Dabei setzt er dem Hörer aber kein fertig gekochtes Menue vor, wo dieser sich hinsetzt und gefüttert wird, sondern er verlangt aktives Hören, verstehen und idealer Weise Kenntnis der Werke.
Die Musik läst sich vielleicht am Besten als eine große Portion spanischem Flamenco der gepaart wird mit orientalischen Elementen und jazzigem Rock. Dabei wird die Musik mal mit breitem Pinselstrich und viel Farbe aufgetragen um dann Details mit feinen Linien herauszuarbeiten. So ergeben sich entsprechend der Ausgangsbilder auch immer wieder neue Texturen und komplexe Strukturen in den Kompositionen. Ob man allerdings die Bilder anhand der Musik erkennen kann, diesen Versuch überlasse ich jedem selbst.
Unterm Strich ist es mit der Musik ähnlich wie mit den Bildern von Picasso. Sie polarisieren. In jedem Fall gibt es perfekt gespielten Gitarrensound von einem Künster, der vom Magazin “Guitar Player” mehrmals zum Gitarristen des Jahres gewählt wurde.
Klanglich finde ich das Album gelungen, es hätte m.E. aber durchaus auch noch besser sein können. Jeder Jeck ist anders, und so fällt es auch mir etwas schwerer eine Empfehlung für die Allgemeinheit zu geben. Kombination aus Klang und Musik stimmt für mich. Auch wenn ich dieses Album von der Fertigungstiefe her nicht als Referenzscheibe ansehe, macht es doch sehr viel Spass diese Schallplatte immer mal wieder aufzulegen.
Das Album-Cover mit dem Bild „Three Musicans“ von 1921 das heute im Museum of Modern Art in NY hängt macht diese Platte zum echten Hingucker.
Einen Carlos 1. ins Glas und dieser Musik folgen steigert für mich das Erlebnis.