Montag - Jazztag - live
Dieses Mal kein Vinyl sondern, intim und live und „leider nur“ CDs zum mitnehmen. Es war mein erstes Konzert in Freiburg und im Rahmen der Freiburger Jazz Tage 2019.
Zwei junge französische Künstler, der Pianist David Tixier und der Saxophonist Maxime Berton gaben sich im traditionellen Gasthaus Schützen, in dem der Jazzclub Freiburg jeden Montag in sehr familiären Umgebung zum Jazz einlädt, die Ehre.
Wie die Zuhörer in den einleitenden Worten erfuhren, handelt es sich bei David Tixier um den Gewinner des letztjährigen Freiburger Jazz-Pianisten Wettbewerb, der traditionell das Montagskonzert in dem darauf folgenden Jahr stattfindenden Jazztage spielen darf.
Diese Ehre ließ sich David Tixier, selbst an seinem 30. Geburtstag nicht nehmen und gestaltete mit seinem Duo-Partner einen stimmungsvollen Abend. Die Fertigkeiten der beiden Musiker auf ihren Instrumenten braucht man hier nicht weiter herauszustellen, da sind beide bereits Meister ihres Fachs.
Die Lokation im Schützen, bietet ca 60-70 Personen platz und hat für mich damit den Charme eines „Wohnzimmer-Konzerts“ . Man beobachtet als Zuhörer /Seher hautnah, wie intensiv die Kommunikation zwischen den Musikern während des Konzertes erfolgt. Es ist irre, mit welchem Aufwand an Gesten, Bewegungen, Mimik etc. sich die beiden, obwohl sie sich blind kennen, trotz allem abstimmen und interagieren. Man spürt aber auch mit welchem Spaß zusammen musiziert wird.
Musikalisch und Klanglich entwickeln meinem Empfinden nach die beiden, die mit diesem Duo noch am Anfang ihres Schaffens sind, noch ihre spezifische Signatur. David und Maxime bestätigten mir im persönlichen Gespräch nach dem Konzert, dass sich viele Elemente in ihrer Musik noch in einem stetigen Veränderungsprozess befinden. Sie Arbeiten intensiv an der kontinuierlichen Verbesserung Ihrer Stücke. So ist auch die Verwendung von elektronischen Effektgeräten ein Punkt ihrer Überlegungen.
Die unplugt Version am gestrigen Tag hat mir jedenfalls, wie den meisten im Publikum gefallen. Einige der Hörer bemerkten im Nachgang nur, dass einige Titel klanglich sich klanglich deutlicher unterscheiden könnten, da hätten sie sich eine deutlichere Trennung gewünscht und dass es nicht zwingend Easylistening-Musik für jeden Tag ist. Letzterem zumindest kann ich mich anschließen, dafür ist die Kombination der Instrumentierung mit auch schon zu speziell. Es dominieren manchmal die höheren Töne des SopranSax die Szene, je nachdem ob Maxime direkt in den Flügel spielte oder das Instrument frei in den Raum hielt. Abwechslung in ihr Spiel brachten die beiden auch durch Rhythmus und Perkussionspassagen am Piano oder Sax.
Da es leider noch keine Aufnahme der beiden auf einem Datenträger oder Vinyl gibt, habe ich mir die Neuklang-CD „ The Portrait of a pregnant Bumblebee“ auf der die beiden im LADA OBRADOVIC Projekt zusammen spielen mitgenommen. Zu dieser CD werde ich dann zu einem späteren Zeitpunkt sicher mal was schreiben.
Ich fand es eine tolle Vorstellung und ich kann es nur jedem audiophilen Hifi-High-End Liebhaber ans Herz legen, sich Konzerte in solch überschaubarem Rahmen anzuhören. Da weiß man wie es live klingt (oder kann es erahnen) und was es bedeutet ein Werk als Aufnahme auf der heimischen Anlage zu hören.
Heute geht es mit Yazz Ahmed und einer JamSession.