Zitat von maldix im Beitrag #80
Zitat
Jazz nicht " am Ende", aber " zu Ende" ist
Hi Simplon,
Würde es dich wundern, wenn ich das etwas anders sehe ;-).
Einfach mal bei EMC und ACT oder Neuklang reinhören, da gibt es so geile Jazzer das es der Hammer ist. Ja der Jazz unterliegt immer einem Wandel, das ist dieser Richtung ureigens und gut so.
Aber auch ganz klar, wenn du Swing, Bebop oder Hardtop möchtest, dann wird es sicherlich weniger werden, aber auch da gibt es immer wieder auch neue Musiker die diese Richtugnen spielen.
Acid Jazz oder Fusion sind aber auch super. Die ganzen Skandinavier tragen sehr viel zur Weiterentwicklung bei. Auch in Deutschland gibt es einen guten Nachwuchs, da hab ich in den vielen Live Konzerten tolles erleben dürfen.
Aber es ist auch ganz klar, wenn man sich die Großen des Jazz anhört, wird man sehrgute Interpretationen hören. Die beherrschen halt Ihr Handwerk. Aber auch die können irgendwann auch nicht immer wieder Neues bringen. Da hört sich manchmal auch das Neue schon recht „bekannt“ an.
Vielleicht solltest du dir auch mal zu Spass etwas öfter als Ergänzung auch weniger bekannte Künstler z.B. In der Unterfahrt in München anhören.
Ich fand dazu auch die Konzepte von Doppelkonzerten, aus Bekannten und weniger oder unbekannten Musikern super. 👍
Der Jazz lebt immer noch und vielleicht agiler denn je.
Hallo Maldix. Konstruktiver Dissens ist das Salz in der Suppe und ich finde es prima, dass Du nicht aufgibts, mich zu bekehren. Es geht mir nicht um Bekannt oder unbekannt. Gerade das Jazzfest in Burghausen hier in der Nähe lebt von diesem Mix. Thilo Wolf, ein fränkischer Musiker, hat eine tolle BigBand, er spielt die Nummern von Ellington, Basie und Co. und ich höre das gerne, weil ich die Originale nie erlebt habe und BigBand live ist "wow".
Aber die zitierten Acid Jazz und Fussion waren in den Siebzigern, Miles Davis mit Bitches Brew bis Tutu, Wheather Report u.v.a. mehr. Auch da gibt es tolle neue Aufnahmen, z.B. auch The Musician von Chick Corea. Er spielt sein Spain oder La Fiesta zum tausendsten mal.
Klar haben wir heute viele top ausgebildete Jazzer, die auch hervorragend spielen. Wie in der Klassik auch. A.S Mutter spielt m.E. ganz toll Werke der Klassik oder Romantik, aber auch da ist die Entwicklung abgeschlossen. Es gibt heute noch neue Musik von John Cage, Avo Pärt oder dem Hollywoodkomponisten, der Schindlers Liste vertont hat. Oder Dein Beitrag hier vor einigen Tagen, dem ich mich aber noch nicht widmen konnte.
Ich will dem Jazz ja nichts schlechtes, ich habe auch nur die letzten Epochen live erlebt und bin froh, wenn ich heute Konzerte mit Swing, Beebob, coll jazz etc. live hören kann.
Aber nehmen wir das Klaviertrio. Bei neuen Aufnahmen denke ich meist, dass es genügt, die ganzen Aufnahmen von Bill Evans, K. Jarrett, Steve Kuhn und einigen anderen zu hören. All die neuen Musiker bei ECM oder ACT ausser E.S.T bringen nichts neues. Ich mag Tord Gustavson sehr, seit er bei ECM ist und auch vorher als Pianist bei Silje Nergaard. Er macht sehr moderne romantische Musik ( ich empfehle z.B das frühe Album The Ground), aber auch das ist kein Jazz.
Simplon
Übrigens ist heuer das 80-jährige Jubiläum eines der berühmtesten Jazzkonzerte überhaupt, Benny Goodman in der New Yorker Carnigie Hall. Swing, swing, swing mit Gene Krupa an den Drumms, ein Anspieltipp. Habe es gestern im neuen Jazz Podium gelesen.