RE: B&W bei Linzbach in Bonn
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 19.03.2017 11:47von antwerp (gelöscht)
Maldix und ich trafen uns bei Linzbach in Bonn um die Bouwers & Wilkens 800 D3 zu hören.
Ein Offizieller von B&W und einer von Audioquest hatten die Anlage im gleichen
Gepaart hatten sie die Komponenten mit Avik Vor- und Endstufe und die schon von Maldix erwähnten Audioquest Kabeln. Digitale direkte Zuspielung vom Computer in CD Qualität mit Komponenten, die mir nicht so geläufig sind, vielleicht für manchen anhand der Fotos zu erkennen.
Wir hörten Klassik, Jazz, Country (Gitarre) und auch Vokal männlich und weiblich. Die Präsentation war in Ordnung und wurde wie von Vertriebsleuten gewohnt, mit einschlägigen Kommentaren versehen und mit Routine abgewickelt.
Es gab zwar ein Plattenlaufwerk, gehört haben wir aber nur digitale Dateien.
Oft hatte ich B&W vorher noch nicht gehört und war auch, weil mein Händler in Köln von B&W so angetan ist, sehr gespannt. Die Basis der Lautsprecher war so etwa 5 Meter und die Lautsprecher gerade ausgerichtet.
Maldix hatte sein Telefon mit einer MessApp dabei und stellte oft einen Pegel von 80 und teilweise über 90 db fest. Ich persönlich höre nicht so laut zu Hause, aber in diesem Raum (über 60 m2) war es aber nicht zu viel.
Die Abbildung oder Darstellung empfand ich lebensgroß, manchmal auch größer.
Der Bass ist sehr mächtig und manchmal bei entsprechendem Programmmaterial kann es nach meinem Gefühl auch einmal zu viel werden, dann stört der begleitende Druck einfach den Rest der Musik, aber wie gesagt nur bei solchem Material. Sonst schien mir die Wiedergabe in Ordnung und realistisch, dabei unglaublich dynamisch. Auch der Mittenbereich sehr präsent und klar. Schläge auf die Drum des Schlagzeugs kamen sehr hart und beeindruckend realistisch. Auch der Aufprall des Schlegels der Fussmaschine auf die Bassdrum und der nachfolgende Druck war schön wahrzunehmen. Auch eine gute Trennung und ein Abstand zwischen den Darbietenden habe ich wahrgenommen.
Dann hatte ich noch den Eindruck, dass das Programmmaterial doch entscheidend dazu beiträgt was die B&Ws daraus machen, also Fehler der Aufnahme, ob zu viel Bass, künstlich klingender Mittenbereich oder manchmal auch Verzerrungen im obersten Hochtonbereich einfach auch so präsentieren. Der Diamanthochtöner ist sehr kritisch und manchmal hörbar, ob das nun den Komponenten geschuldet, Aufnahmefehler sind oder eine Übersensibilität ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Ich bin eigentlich kein Freund von digitalen Zuspielern, die dann über einen DAC laufen - da ziehe ich meinen Streamer mit NAS vor, die für mich ausgeglichener spielen. Das sind für mich einfach zu viele Umwandlungen. Ich glaube hier waren es 2 oder 3 verschiedene Geräte und noch ein Computer mit Adapter. Vielleicht rührte die machmal wahrgenommene leichte Schärfe auch daher, die ich auch schon früher notierte, wenn mit DAC und Computer zugespielt wurde.
Abschließend möchte ich sagen, B&Ws 800 D3 ist ein sehr guter Lautsprecher, aber nicht mein persönlicher Geschmack, wie ich einen Lautsprecher hören möchte.
Das alles ist natürlich rein subjektiv und jeder nimmt das wahrscheinlich anders wahr, dessen muss man sich einfach bewusst sein.
Maldix und ich hatten gefühlsmäßig meinerseits einen sehr schönen Nachmittung bei Linzbach, intensiver Austausch von Erfahrungen etc. und wir bewegten uns frei durch die beeindruckend großzügigen Räumlichkeiten der Firma, die zur Zeit der Bonner Regierung "Botschaft von Südkorea" war.
Ich stelle noch ein paar meiner Fotos ein, damit man sieht wie es dort aussah.
RE: B&W bei Linzbach in Bonn
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 19.03.2017 18:59von typalder • 229 Beiträge
war heute auch in bonn und kann dem kollegen antwerp eigentlich nur zustimmen. natürlich ist die 800er serie gut gemacht, da gibt es gar keinen zweifel. und bei der großen war das durchaus schon sehr beeindruckend, wie live das teilweise klang. allerdings handelte es sich bei dem track auch um eine "drums only" nummer ("marimba foot" von sjako). was die musikalische, ich nenn es mal "gesamtperformance" anging, fand ich das ganze aber eher so semigut. grund: der bass. viel zu aufgebläht und unnatürlich, dazu hat es teilweise doch sehr gewummert, obwohl die speaker mehr als frei standen. das merkwürdige war allerdings, dass das anscheinend kaum jemand gestört hat. ich mag nen knackigen, tiefen und halbwegs natürlichen bass. das was da heute zu hören war, war allerdings genau das gegenteil. aber wenigstens weiß ich jetzt, dass b&w nix für mich ist und ich kann mich ganz entspannt auf anderes konzentrieren :-)
schönen sonntach noch,
olli
RE: B&W bei Linzbach in Bonn
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 19.03.2017 20:06von shakti • 549 Beiträge
Habe heute ab mittags fuer gute 3 Stunden bei Linzbach den verschiedenen Anlagen gelauscht, da mich speziell die 800D3 sehr interessiert hat, muss aber sagen, dass es mir trotz mehrfacher Versuche nicht gelungen ist, einen guten Platz zu ergattern, konnte zwar mal vorne und hinten wechseln, aber leider nie in der Mitte sitzen.
Mein Klangeindruck ist somit ein wenig enttäuschend, da ausserhalb der Mittelachse keine Räumlichkeit zu hören war. Fuer einen reinen Wohnraumlautsprecher finde ich das Schade, bin ich von meinem YG anders gewohnt.
Fuer mich an der Grenze des nicht mehr hoerbaren war der ausgeprägte (hoffentlich nur gefühlte) Badewannenfrequenzgang, dh viel Bass und viele Höhen.
Ich hatte den Eindruck, dass die 800D3 mir stetig zeigen wollte, was sie fuer einen kraftvollen Bass und was fuer einen toll auflösenden Hochtoener hat und dass man mit diesem Lautsprecher erst hört, was auf CDs im Bass und Hochtonbereich eigentlich so drauf ist...
Leider ist mein aktueller Gerschmack mehr auf der "laid back" Seite, manchem Besucher klingt es aktuell bei mir zu langweilig und zurückhaltend.
Ich hoere halt oft viele Stunden Musik und mir ist eine hochauflösende und dennoch unauffällige Wiedergabe das Ideal.
Die Octave / B&W Kette fand ich schlimm, bin ich nach 5min wieder raus, die kette hatte extreme Probleme mit den Sibillanten, zumindest bei den 2 von mir gehoerten Stücken...
Electrocompaniet war immer voll, da habe ich dann drauf verzichtet.
Gab es doch meinen primaeren Grund des Besuches in einem kleinen und schlecht besuchten Raum zu bestaunen:
- Neodio Origine CD Player zu 39k
http://www.6moons.com/audioreviews2/neodio/1.html
von dem Geraet hatte ich schon viel gelesen, deshalb war ich sehr gespannt auf die Vorfuehrung
- Kondo KSL M7 Vorverstärker zu 38k
http://www.blackforestaudio.de/cms/front...t.php?idcat=100
- Kondo Gakuoh monos zu 90k
http://www.audionote.co.jp/en/products/p...ier/gakuoh.html
- Living Voice IBX/OBX-RW zu 13k
http://www.bemax-audio.de/produkte/product/16
Das Gesamtperformance gefiel mir ausgesprochen gut und so habe ich die meisten Zeit sehr ungestört in diesem Raum verbracht, prächtig unterhalten von den kurzen Besuchen der Hifi Spezialisten aus der B&W Fan Boy Community, die den Klang abwechselnd mit folgenden Beispiels Kommentaren beschrieben:
- Typisch Roehre, einfach keine Hoehen,
- typisch Roehre, keinen Bass,
- das klingt ja gar nicht, warum er, der Vorführer, denn nicht mal nen richtigen Verstärker, zB nen Emmi nehmen könnte, so Roehren seinen ja anerkanntermaßen nicht mehr zeitgemaess.
- ob man an den CD Player nicht mal nen guten Wandler, zB Musical Fidelity machen könnte, dann wuerde es bestimmt besser klingen, das hätte beim Sony zuhause auch gut geklappt.
- koennen Sie da nicht mal nen subwoofer mitzunehmen, man spürt den Bass ja gar nicht richtig
- ohne Diamant hochtöner hat mal halt keine Hochtonaufloesung
- man müsste verstehen, dass es nicht klingt, seien halt nur kleine Lautsprecher an kleinen Roehren, kein Vergleich zu den 800D3
usw usw
da hatte ich viel spass..., der Vorführer hat immer nur milde gelächelt und stoisch seine und mitgebrachte CD's aufgelegt.
Immerhin gab es noch ein Pärchen, denen es auch sehr gut gefallen hat....
Sagen wir mal so, die Abstimmung der B&W 800D3 trifft den Geschmack des Massenmarktet perfekt. Da kann man es auch zuhause mal krachen lassen und der Besuch ist begeistert.
Mit Kondo und Living Voice scheint man definitiv in der Nische angekommen zu sein, damit kann man zuhause keinen auf dicke Hose machen..., da wackeln keine Hosenbeine...
naja, mir gefällt es :-)
war eine wunderbare Vorführung, obwohl der grosse Biedermeier Schrank immer mitgespielt hat...
Gruss
Juergen
RE: B&W bei Linzbach in Bonn
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 19.03.2017 20:07von maldix • 3.648 Beiträge
Hi Oli,
dass die B&W 800D3 den Bass auch "kackiger" kann, habe ich in der anderen Aufstellung mit MacIntosh schon erfahren dürfen. Die Sjako Aufnahme, da stimme ich zu, ist schön um genau "Drums" zu präsentieren. Sicherlich gibt es da auch andere Aufnahmen, vielleicht so gar mit höherem musikalischen Anspruch, ich fand es trotzdem schön, dass eine Aufnahme dieser Art ihren Platz gefunden hat. Für die Bassabbildung, die auch nicht immer unserem Geschmack entsprach, ist sicherlich auch der Raum mit in die Betrachtung einzubeziehen. Ich weiß nicht, ob dir der knarzende Parkettboden aufgefallen ist. Dieser optisch sehr schöne Boden schwingt leider mächtig mit. Die Basserhöhung die ich gemessen hatte, war nicht ganz so hoch wie im oberen Stockwerk, allerdings über einen deutlich größeren Frequenzbereich verteilt. Der Umgang mit großen Lautsprechern, die auch mächtig Energie in einen Raum pumpen können, erfordert unter Umständen einige Aktivitäten die sich meistens auch in einem erheblichen Aufwand niederschlagen. Die Signatur des Lautsprechers war für mich aber durchaus gut erkennbar, auch wenn das Potential vielleicht nicht völlig zum Tragen kam. Ob man die B&W nun in seiner engere Wahl zieht, muss jeder natürlich für sich herausfinden. Ich für meinen Teil habe aber zumindest mitgenommen, dass in dem Lautsprecher mehr steckt als auf Messen i.d.R. zu hören ist. Den Hype, wie der, den die Presse derzeit um die Neuerungen macht würde ich auch nicht machen. Die Macher der B&W haben in ihrer Produktpalette eine neue Evolutionsstufe erreichen können die zumindest Massentauglich ist, was meiner Meinung nach auch für die restliche Branche nicht schlecht ist. Mal schauen was nun die Mitbewerber sich einfallen lassen.
@shakti, @Oli, hättet ja auch mal einen Ton sagen können, das ihr Euch vor Ort begebt. Eure Eindrücke kann ich durchaus nachvollziehen.
auditorus te salutant
RE: B&W bei Linzbach in Bonn
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 19.03.2017 20:15von GHP • 5.151 Beiträge
Aber so richtig voll überzeugt von "einem der besten LS der Welt" erscheint mir das alles nicht.
Folgt man den Darstellungen der Fachpresse, hättet ihr alle sofort eure Kreditkarten rausholen müssen.
Mich hatte übrigens letztes Jahr B&W an Octave auch nicht wirklich überzeugt.
Ich hatte - wie damals bereits zum Ausdruck gebracht - den Eindruck, bei der 802/803 primär den Mitteltöner zu hören.
Daß hier bei einem Boliden wie der 800er, ein Badewannenfrequenzgang realisiert worden sein soll kann ich kaum glauben.
Taunussound made in UK ?
Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.
nunmehriges Goldohr ! ;-)
RE: B&W bei Linzbach in Bonn
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 19.03.2017 20:38von typalder • 229 Beiträge
was den boden angeht: mir war der bass in ALLEN räumen, in denen ne 800er stand, zu viel/wummerich/unnatürlich. das nur für` s protokoll ;-)
bin übrigens geradezu erleichtert, dass mir die dinger nicht gefallen: find sie nämlich, pardon, grottenhässlich. zwar nicht so schlimm wie der r2d2 vorgänger, aber immer noch mehr als unansehnlich. und das ist lediglich MEINE meinung, bevor sich hier jemand auf den schlips getreten fühlt...
RE: B&W bei Linzbach in Bonn
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 19.03.2017 21:00von maldix • 3.648 Beiträge
Zitat
boden angeht: mir war der bass in ALLEN räumen,
richtig, wenn ich das richtig in der Erinnerung hab, dann gilt das auch für den Boden, macht es aber auch nicht besser.
Das mit der Optik ist immer sehr subjektiv, ich sehe auch einen Gewinn zum Vorgänger, auch wenn sie für mich keine Option darstellen. Mit dem Diamant Hochton hab ich bekanntlich schon immer meine Probleme besonders beim länger hören. Was den Bass angeht, so kann er schnell dominieren.
Zum Glück hab ich kein Scheckbuch mehr ;-). Die Macher von B&W kennen sicher ihr Klientel und werden mit der neuen Serie sicherlich auch einen Erfolg vermelden.
auditorus te salutant
RE: B&W bei Linzbach in Bonn
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 19.03.2017 22:10von shakti • 549 Beiträge
ich habe einige Stimmen an der Cafe Theke mitbekommen, die an beiden Tagen da waren und nun ernsthaft überlegen den Schritt zur 800D3 zu gehen um "anzukommen" und endlich Ruhe zuhaben und sich nur noch ums Musik hören zu kümmern...
ich fand die Räume eigentlich total ok, da zum Zielpublikum passend, wenn man sich die Haeuser in der Nachbarschaft so anschaut.
Wenn man die Räume akustisch behandelt, denken die potentiellen Kunden, dass man das zuhause schliesslich nicht machen kann...und dann kauft man die LS auch nicht.
So hatten die Kunden trotz der wahrscheinlich von zuhause vertrauten Holzdielen viel Spass beim hören. Sonntag nachmittag waren sehr viele Paare unterwegs, sicheres Zeichen,
dass es kurz vor dem Kauf der LS ist...
Waere Linzbach perfekt organisiert gewesen, hätte es mehr Prosecco fuer die Damen gegeben, dann kaufen die Herren leichter...
Gruss
Juergen
RE: B&W bei Linzbach in Bonn
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 19.03.2017 22:30von antwerp (gelöscht)
Zitat von GHP im Beitrag #25
Aber so richtig voll überzeugt von "einem der besten LS der Welt" erscheint mir das alles nicht.
Naja, bester Lautsprecher der Welt, ich weiß nicht. Da gibt es bestimmt sehr viel bessere. Shaktis YJs (world class speaker) ist definitiv eine unter den besten und davon sind die B&Ws meilenweit entfernt. YJs kosten ja auch wiederum das mehrfache der B&Ws.
Aber wie viele hier meinen, ist die B&W ein guter Lautsprecher, da stimme ich durchaus zu. Vielleicht etwas zu teuer für das was er bietet, nachdem ich ihn jetzt gehört habe.
Habe ein paar Mal während einzelner Stücke auf Maldix MessApp geschaut, ein Badewannenfrequenzgang war da nicht zu erkennen. Das sah relativ ausgeglichen aus, bis auf einige Bass Überhöhungen bei bestimmten Stücken.
So ein Messinstrument sagt aber überhaupt nichts über die Qualität der Frequenzen aus. Das muss man einfach akzeptieren. Deshalb kann trotzdem einiges nicht stimmen.
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