Die "historische Belastung" ist imho weitgehend ein deutsches Phänomen und betrifft mich daher kaum. Andersherum aber ergibt sich für mich durchaus eine kulturgeschichtliche Konnotation bei der Musik der Wiener Philharmoniker. Als besonderer Freund der Stadt Wien und der k.u.k-Zeit, mit großem geschichtlichem Interesse, hat diese Musik für mich eine herausragende Bedeutung und erweckt bei mir Emotionen wie, einmal abgesehen von russischen Komponisten, kaum eine sonst in der Klassik. Raumakustisch ist der goldene Saal sowieso DIE Referenz !
Und wer wie ich, den Wiener Schmäh und die ganze österreichische Kultur des 19. Jahrhunderts (höchstwahrscheinlich ganz im Gegensatz zu jedem Anderen hier, explizit auch die militärisch-zeremonielle !) schätzt - vom Essen mal ganz abgesehen - hat sowieso noch mal eine andere Beziehung zu Wien, welches ich für einzigartig halte.
Mir hat das Neujahrskonzert unter Christian Thielemann (läuft bei mir übrigens gerade) auch dank des Dirigenten selbst, sehr gut gefallen, da selbiger die meiner Meinung nach notwendige
Emotion in der Körpersprache, hervorragend rüber gebracht hat. Aber er war ja auch mal Assistent von Herbert von Karajan.
Als Wien Fan habe ich natürlich die Neujahrskonzerte als CD, HiRes. und TV-Aufzeichnung bzw. BD-Release.