Hi Zusammen,
mit der Aufnahme des Max Clouth Clans ändert Neuklang nach nun mehr 5 Jahren die Optik der Cover der Studio Konzertreihe. Bislang in schlichtem Schwarz mit weißen Biniarisierten Portraits der Künstler kommt nun Farbe ins Spiel. Geblieben ist beim Cover die gelbe Faltleiste und die Informationsskizze über die Mikrophonierung, sowie die Pressung in 180g Vinyl. Darüber hinaus sind die Albem handnummeriert und in einer rein analogen Signalkette vom Instrument bis zur Bandmaschine sowie alle beteiligen Elementen wie immer live direkt auf Zweispurband und ohne Nachbearbeitung aufgenommen.
Musikalisch dieses Album einzuordnen ist nicht ganz so einfach. Dieses liegt mit unter daran, dass der Frankfurter Gitarrist Max Clouth, den ich vorher noch nicht auf der Uhr hatte, seine Inspiration aus Diversen Quellen bezieht. Bei stöbern im Web erfährt man, dass musikalische Aspekte von u.a. Weather Report, das Mahavishnu Orchestra und Led Zeppelin genau so in sein Schaffen einfließen, wie Indische, arabische und nordafrikanische Klangfolgen.
Beachtenswert erscheint mir auch seine doppelhalsige, unten mit Bünden oben bundlos und mit zusätzlichen über den Korpus gezogenen Resonanzsaiten versehene und für Ihn gebaute Gitarre.
Hinzu kommt die Zusammenstellung des Clan-Esembles, welche alles andere als alltäglich ist. Neben Klavier, Kontrabass und Schlagzeug, Cello ,Violine kommt in manchen Titeln zusätzlich auch noch ein alter Analogsynthesizer zum Einsatz.
So interessant diese Ausgangslage ist, so außergewöhnlich ist auch die Musik.
Der Max Clouth Clans breitet dem Zuhörer einen ungewohnten Klangteppisch aus. Mit verhaltenen Legatoakorden der Streicher in Verbindung mit dem Synthesizer, wird der Hörer fast wie in einem modernen Klassikkonzert mit auf die Reise genommen. Auch der Einsatz der weiteren Instrumente und des Schalgwerks erfolgt mit viel Spannung aber sehr gefühlvoll um dann kontrolliert etwas Tempo aufzunehmen. Auf einem eingängigen Grove bauen sich dann die unterschiedlichen Klangelemente zum Ganzen zusammen. Die gespielten Gitarren ähneln dabei oft den indischen Sarod oder arabischen Oud. Viele Jazz-Aspekte finden sich in den einzelen Elementen wieder und werden immer wieder verändert und neu kombiniert.
Alles baut irgendwie auf einander auf und passt fließend zusammen und dieser Fluss zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album, so dass es für mich schon etwas in die Richtung eines Konzept Albums rückt.
Mich freut besonders, dass das Publikum auch die musikalische Stille nach den Titeln genießt, so dass es auch beim Hören des Albums keinen Bruch im musikalischen Fluß gibt.
Was mir bei der Aufnahme ebenfalls gut gefällt, ist die Direktheit und Natürlichkeit der Musik im Raum. Auch wenn man sich nicht die Aufstellung auf dem Plattencover ansieht, kann man auf guten Anlagen klar und ohne Überpräsenz die genaue Postion der Instrumente hören.
Für Musiker und die Tontechnik stellt eine solche Produktion immer eine eigene Herausforderung dar. Da ist im Vorfeld und während der Aufnahme bei allen Beteiligten höchste Konzentration gefragt. Es gibt keine Schnitte, keine endlosen Wiederholungen, die Musik wird in einem Guß gespielt und aufgezeichnet. Leider wird diese nicht mehr wie früher, dann auch noch direkt in den Master geschnitten.
Fazit:
Max Clouth Clan - Live direct-2-AAA Track 2018
Musikalisch sehr anspruchsvolle und fascettenreiche Kompositionen mit hochem Aufwand konserviert, was will ein audiophiles analoges Herz noch mehr. Da haben die Freunde der digitalen Welt leider etwas das Nachssehen.
Von mir : "Beide Daumen hoch!"
Besetzung:
Max Clouth Gitarre
Schlagzeug Martin Standke
Bass Markus Wach
Piano und Keyboard Andrey Shabashev
Geige Michael Makarov
Cello Leana Alkema
ModularSynthesizer Kabuki Aka, Jan Hennig
Bauer Studios, Ludwigsburg, Aufgenommen am 13 Juni 2018
Mehr Infos unter: www.maxclouth.com