Montag Jazztag
Hallo zusammen,
mein guter Freund Marc hatte damals grosse Freude die Herrn Wakenius in Karlsruhe einen ganzen Tag bis zum abendlichen Konzert „Vater und Sohn“ am 16.11.2018 in der Hemingway Lounge zu betreuen. Das Konzert hörten wir uns gemeinsam und saßen danach auch noch mit Vater und Sohn etwas zusammen. Das war richtig toll, die beiden die quasi wie Brüder mit einander umgingen, waren unheimlich freundlich und humorvoll. In der Summe war das ein sehr kurzweiliger Abend mit viel Gitarren Musik.
Ulf Wakenius dürfte vielen von Euch schon hinlänglich bekannt sein, schließlich hat er mit diversen Größen zusammen gearbeitet. So war er über 10 Jahre Mitglied im Oscar Peterson Quartet oder hat mit Ray Brown, Niels-Henning Ørsted Pedersen, Pat Metheny, Michael Brecker und Michel Legrand gespielt. Besonders interessant finde ich auch das Album Lento mit er gemeinsam mit der Sängerin Youn Sun Nah eingespielt hat, welches sich wahrscheinlich in vielen Regalen bei euch wieder findet.
Seinem Sohn Eric wurde das Gitarrenspiel quasi schon mit den Genen oder Muttermilch mitgegeben. Allerdings beschreitet er musikalisch bislang andere Wege. Er wuchs mit elektrischer Gitarre und Rock- und Popmusik der Neunzigerjahre auf und erweiterte über viele Jahre in Los Angeles sein musikalisches Spektrum und lernte die Möglichkeiten des Spiels auf akustische Gitarre zu lieben.
Auf dem Album »Father And Son«
haben Ulf und Eric Wakenius zum ersten Mal gemeinsam ein Album eingespielt.
Musikalisch vielfältig und virtuos interagieren die beiden meiner Meinung nach auf Augenhöhe. Sie kombinieren beispielsweise Irischen Folk mit arabischen Elementen oder schlagen rockige Töne mit viel Rhythmus
an.
Ihre Interpretationen sind wunderschöne Hommagen an diverse Künstler. So ist „Eleanor Rigby“ ist eine Tribut an die Beatles und „Paco‘s Delight“ an den ebenso unvergessenen Paco de Lucía.
In diesem Titel mischt sich spanische Flamencotechnik mit Swing Hot Jazz à la Django Reinhardt.
Joe Zawingul erhält eine Ehrbezeugung mit einer Version des Jazzfusion-Klassikers „Birdland“
Eric Wakenius beweist mit dem Cat Stevens Titel „Father and Son“ sein Talent als Sänger.
von Cat Stevens entliehenen Titelstück auch als einnehmender Sänger. Nicht nur wegen der – »anders als im Song bei uns weniger problematischen« (so Ulf Wakenius) –
Vater-Sohn-Beziehung passt dieses Stück perfekt ins Repertoire, sondern auch, weil Stevens eine schwedische Mutter und deshalb eine enge Bindung zum Heimatland von Ulf und Eric Wakenius hat.
„Vem kan segla förutan vind“ zollen die beiden ihren großen Respekt dem zu früh vergestorbenen schwedischen Jazzer Esbjörn Svensson.
Im Konzert hat Ulf Wakenius recht treffend angemerkt, dass „...Eine Akustikgitarre zu meistern ist wie eine Bestie zu zähmen. Aber wenn es dir gelingt, ist die Belohnung für Musiker und Zuhörer enorm!“
Musikalisch treffend,will ich da nichts hinzufügen. Klanglich ist das Album auf dem gewohnt hohen Level von ACT.
Wer Lust auf zwei fantastische Gitarristen und schöne Interpretationen unterwandern von sehr bekannten Titeln hat, der kann und sollte bei diesem Album mal rein hören.