Hallo zusammen,
heute möchte ich Euch gerne das zweite Album des Bassisten Reza Askari vorstellen.
Vita
Geboren 1986 in Fulda, erlernte Reza im Alter von acht Jahren das Klavierspiel und wechselte mit 12 zum E- Bass. Hier erhielt er zunächst Unterricht bei Fred Nash, später bei Wolfgang Hahling, Dave King und Decebal Badila.
Nach seinem Abitur begann er 2006 sein Musikstudium mit der Fachrichtung Jazz E-Bass an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln bei Marius Goldhammer. Seit 2008 studiert er zusätzlich Kontrabass ebenfalls an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Dieter Manderscheid und Sebastian Gramss.
Im September 2012 folgt der Abschluß mit Auszeichnung. Zudem erhielt er Klavierunterricht bei Hans Lüdemann und Florian Ross.
2012 gründete er seine eigene Formation "Roar" - diese besteht aus:
Reza Askari: Bass
Stefan Karl: Saxophon
Fabian Arends: Schlagzeug
Im April 2017 veröffentlichte Roar das gleichnamige Debut. Dieses wurde, wie auch „Magic Realism“, bereits 2014 im Kölner Loft aufgenommen.
Seit 2013 ist Reza Askari festes Mitglied des "Thomas Rückert Trio". Im gleichen Jahr veröffentlich das Pianotrio seine erste CD "Meera".
Mit dem Doppeltrio "Makkro" (I - Janning Trumann - tb, Reza Askari - b, Fabian Arends - dr, II - Christian Lorenzen - p, Oliver Lutz - b, Thomas Sauerborn - dr) erscheint im Juni 2013 die CD "Raeume".
Bei dem fulminaten Auftritt mit der Gruppe "Colonel Petrov´s Good Judgement" während des Winterjazz 2015 in Köln (Sebastian Müller-Gitarre / Rafael Calman und Nils Tegen - Schlagzeug) zeigte sich Reza Askari von einer ganz anderen Seite.
Weniger vom Jazz, sondern vielmehr von charakterstarken Bands aus dem härteren Rock-Bereich, wie Black Sabbath, Earth und den Melvins beeinflusst, geht bei Auftritten mit dieser Band auch schon mal eine Seite am E-Bass fliegen.
Reza spielte von 2009-2011 in der Konzertbesetzung des Bundesjazzorchester(BuJazzO) und von 2008-2010 im Landesjugendjazzorchester Hessen, mit welchen er Länder wie China, Vietnam, Süd-Korea, Libanon, Syrien, Jordanien, Palästina, Kanada und die USA bereiste.
Er hat bereits mit Künstlern wie Marc Ducret, Benny Golson, Jeff Hamilton, Peter Herbolzheimer, Mike Herting, Frank Haunschild, Heiner Wiberny, Gerd Dudek, John Hollenbeck, Jiggs Whigham, Gary Versace, Max Herre und Clueso zusammen gearbeitet und auf zahlreichen Festivals wie den Leverkusener Jazztagen, dem Port Townsend Jazz Festival, Jazz Lives In Syria, Hot Jazz Summit Ploiesti, dem Jazzfest Berlin, dem Moers Festival, Summer Klaeng Köln, Klaeng Festival Köln und dem Acht Brücken Festival in Köln gespielt.
Vinyl / Aufnahme
Das Album wurde 2018 im Kölner Loft aufgenommen, an den Reglern stand (wie beim Debut) Christian Heck. Mehr zum Kölner Loft bzw. zum „tonart Studio“ findet Ihr hier:
https://www.loftkoeln.de/de/studio/
https://www.tonart-studio.de/
Es wurde ein spezielles Vinyl-Mastering von Michael Fossenkemper in den „Turteltone Studios“ in New York vorgenommen.
Das Cover ist einfach gehalten (kein Gatefold) - was ich persönlich aber nicht schlimm finde (spart Platz im Regal). Das Vinyl selbst ist stahlbau und steckt in einer gefütterten Hülle im knalligen rot:
Die Pressung ist absolut plan und klanglich auf Referenzniveau. Es gibt keinerlei Laufgeräusche. Vergleichbar mit den aktuellen Tone Poet oder auch TBM oder Impex-Pressungen.
Musik
Auf Magic Realism gibt es „aktuellen“ Jazz zu hören.
Mal schnell und druckvoll gespielt, wie im Opener Firefly oder Play, mal sanft und gefühlvoll wie im Titeltrack Magic Realism. In Bottrop Bebop driftet es auch leicht Richtung Free Jazz ab - hier mit gutem Schlagwerk.
Wenn ich auf dem Album ein Highlight nennen müsste (was wirklich schwierig ist), wäre es wohl Painman. Selten habe ich einen Bass gehört, der derart schön als Aufnahme „eingefangen“ wurde...
An diese Stelle ein großes Dankeschön an Stephan / nemu - er hatte die Platte bei der letzten Vinyl-Session dabei und kennt den Künstler persönlich sehr gut.
Bezugsquellen
Das Vinyl gibt es exklusiv auf bandcamp:
https://rezaaskari.bandcamp.com/album/magic-realism-2
Der geneigte Jazzfan und Sammler sollte sich allerdings beeilen, bevor die auf 300 Ausgaben limitierte Pressung vergriffen ist.