Hi Zusammen,
Zu meinen "neuen" Schätzen zähle ich nun auch eine Aufnahme der Berliner Symphoniker unter dem Dirigenten Karl Forster und dem Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin.
Zur Aufführung kam seinerzeit die Deutsche Messe - Gesänge zur Feier des heiligenOpfers der Messe und Das Gebet des Hern - im Satz für Gemischten Chor mit Blasinstrumenten und Orgelbegleitung.
Mein Bezug zu diesem Werk stammt noch aus meiner Männerchorzeit, wo die Deutsche Messe in ihrem Satz für 4 Männerstimmen, mehr als Standardwerk aufgeführt wurde.
Franz Schubert, der oft und aus seiner eigenen Sicht fälschlicher Weise gern als "Liederkomponist" bezeichnet wurde, hat, so die Geschichte, seinem Ärger darüber einmal mit folgendem Zitat Luft gemacht:
"...ich bin nicht nur Lieder-Kompositeur, wie's in der dummen Zeitung steht und wie die dummenMenschen nachschwätzen - ich bin der Schubert! Franz Schubert, den alle Welt kennt und nennt. Der Großes gemacht hat und Schönes, das ihr garnicht begreift! Und er noch Schöneres machen wird - das Allerschönste! Kantaten, Quartette, Opern und Symphonien".
Schubert, der wie Mozart auch Freimaurer war, zählt aber die geistliche Musik durchaus zu seinem Schaffen, obwohl seine Kirchentreue oft negativ dargestellt wird. Seiner Aussage nach, komponierte er Hymnen und Gebete vor allem, wenn er unwillkürlich von der Andacht übermannt wurde.
Wenn man die Deutsche Messe hinzuzählt kommt man auf sieben Messen von Franz Schubert. Diese Messe war das Auftragswerk einer Schule und entstand um 1826/27.
Der Text stammt von Professor Johan Phillip Neumann, mit dem Schubert bereits 1819/20 mit Opern zusammenarbeitete und der die Messe als Professor der Technischen Universität von Wien dieses Werk in Auftrag gab.
Es war schon etwas besonders, dass diese Messe einen deutschen Text erhielt, zumal dieser keine Übersetzung der lateinischen Liturgie war. Dieser Umstand führte dazu, dass der Klerus anfangs nicht erfreut war über dieses Werk, sich aber im Laufe der Zeit, der Popularität beugte.
Hier die Titel:
Zum Eingang („Wohin soll ich mich wenden“)
Zum Gloria („Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe“)
Zum Evangelium und Credo („Noch lag die Schöpfung formlos da“)
Zum Offertorium („Du gabst, o Herr, mir Sein und Leben")
Zum Sanctus („Heilig, heilig, heilig! Heilig ist der Herr!“)
Nach der Elevation, oder: Nach der Wandlung („Betrachtend Deine Huld und Güte“)
Zum Agnus Dei („Mein Heiland, Herr und Meister“)
Schlussgesang („Herr, Du hast mein Fleh’n vernommen“)
Anhang. Das Gebet des Herrn („Anbetend Deine Macht und Größe“
Manchem werden einzelne Titel bekannt vorkommen, da einzelne Titel auch in den normalen Krichenalltag Einzug hielten.
Die Verbreitung der Deutschen Messe beruht unteranderem auf ihrer musikalischen Einfachheit.
So sind die acht strophisch gehaltenen und homophon gesetzten Teile dem normalen Gemeindegesang ähnlich, deshalb
stützten sich Schubert und Neumann eindeutig auf das Vorbild des Deutschen Hochamtes von Michael Haydn.
Die Musik geht ins Ohr und kann ohne großes Studium mit gesungen werden.
Mit "Keep it Simple", könnte man den Erfolg dieser "Messe" überschreiten.
Klanglich zählt meine Aufnahme sicher nicht zu den Sternstunden der Berliner Symphoniker, da gibt es sicher Besseres.
Da kann man durchaus bei den Streamingdiensten unter Suche Schubert Opus D872 fündig werden.
Z.B Ensemble Nobilis bei Qobuz sogar in High Res 192/24
Vielleicht ist das ja auch mal was für Euch.
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