ja, bin wieder auf GH. Ist ja auch ein Solidcore Kabel. Mein selbstgedrehtes hatte etwas mehr Bums im Bass, aber das GH spielt doch ausgeglichener und speziell im Hochton sauberer. Etwas mehr Raum und Neutralität. Aber keine Welten.
Roon PC mit HQPlayer -> USB -> Audio-GD DI20HE/Ref10 -> AES -> Devialet 1000 Pro CI -> Vivid Audio Giya G2 / B&W DB1
Raumkorrektur: Subwoofer und SweetRoom
Strom: Audioquest Niagara 5000, Silver Cloud / Hurricane AC Kabel
Ein Nachmittag mit Sonus Natura
in Private Hörsessions 22.05.2016 14:19von tom539 • 3.080 Beiträge
Hallo zusammen,
gestern waren Maldix und ich zu Besuch bei Cay-Uwe (www.sonus-natura.com) und habe mir seine aktuelle Neuentwicklung - die aktiv geregelte Audire - angesehen bzw. gehört. Ich hatte meine Super10 von Kudos im Gepäck, um einen direkten Vergleich der beiden Lautsprecher mit identischer Elektronik und im selben Hörraum zu haben.
Nach der Begrüßung und einem kleinem Smalltalk haben wir zunächst mit der Super10 gestartet, damit ich mir ein Bild vom Klang meiner Lautsprecher im Hörraum machen konnte. Die Sitzposition wurde etwas weiter oben ja bereits beschrieben – zu Hause sitze ich dann doch noch weiter weg (2,30m zu 3,30m).
Cay-Uwe hat die Lautsprecher kurz anhand seiner Teststücke gecheckt und entsprechend ausgerichtet, so dass ich nun auf dem Sweetspot platznehmen konnte. Doch was ich dann hören musste, hat mir gar nicht gefallen. War das wirklich meine Box, die mir zu Hause so viel Spaß bereitet?
Hier klang das sehr steril, kalt und ziemlich leblos. Der Hochton, der zugegebener Weise bei der Kudos sehr „ausgeprägt“ ist, spielte omnipräsent und ziemlich schrill – von einer emotionalen Wiedergabe und entsprechendem Musikgenuss war das ziemlich weit entfernt.
Nach einigen Stücken war die Super10 warmgespielt und der Klang wurde etwas differenzierter und homogener, aber der LS spielte hier wirklich deutlich schlechter als bei mir zu Hause.
Zusammengefasst kann man sagen, dass ich so eigentlich keine Musik hören möchte.
Aber nun genug der Worte über die Super10 – schließlich geht es hier um die Audire!
Nach erfolgtem Umbau wieder kurz der Check bzgl. Positionierung von Cay-Uwe, wobei die Position auf dem Boden entsprechend markiert und das daher schnell erledigt war. Erneut durfte ich auf dem Sweetspot platznehmen. Wir haben dann zunächst seine Standard-Teststücke gehört, die u.a. Keith don´t go von Nils Lofgren sowie die 2009er-Version von Yello´s Oh yeah beinhaltet. Vielleicht kann Cay-Uwe die Playlist ja hier noch ergänzen.
Was für ein Unterschied!
Ein extrem harmonisches Klangbild mit nicht ortbaren Lautsprechern, gepaart mit enormer Spielfreude. Der Übergang zwischen den Treiber quasi nicht zu hören.
Hier machte es direkt von Beginn an Spaß, der Musik zu lauschen.
Anhand eines Stückes mit japanischen Trommeln und Oh yeah konnten wir dann die Bass-Qualitäten und beim ersten Stück – was ich allerdings nicht kannte – die räumliche Abbildung der Audire erleben. Es ist war für mich sehr erstaunlich, wie extrem präzise, druckvoll und „trocken“ der Bass wiedergegeben wurde. Hohe Pegel sind absolut kein Problem, instinktiv denkt man: „da geht noch was – lauter…“.
Im direkten Vergleich bei mir zu Hause macht sich die andere Abstimmung des LS sehr gut bemerkbar. Während bei mir der untere Bassbereich (vielleicht auch bedingt durch die 2. Längsmode bei 44hz) stärker betont wird und die Wiedergabe somit etwas „fülliger“, aber eben auch unpräziser macht, ist bei der Audire eher der Ober- bzw. Kickbass etwas mehr „im Fokus“ – dadurch wird die Wiedergabe deutlich „knackiger“, druckvoller und präziser. Hat mit jedenfalls sehr gut gefallen!
Die Audire jetzt nur auf die enorme Pegelfestigkeit und Bass-Qualität zu beschränken, wäre aber nicht fair und würde ein falsches Bild auf den LS werfen. Es macht auch oder gerade bei moderater Lautstärke (bin ja nicht so der Lauthörer) unheimlich Spaß, „seiner“ Musik zuzuhören.
Manche Setup´s „verschlucken“ bei eher gemäßigtem Pegel so manche Details – nicht so die Audire. Eines meiner Lieblings-(Test)stücke ist bekannterweise Senses von der Band Cultured Pearls. Hier spielen die Glöckchen für mich eine entscheidende Rolle: wie fein differenziert und ortbar werden diese wiedergegeben?
Die Audire hat diese „Aufgabe“ wirklich sehr gut gelöst und sie auch differenzierter als bei mir zu Hause dargestellt.
Mit verschiedenen Tempowechseln innerhalb eines Stückes – getestet mit Just to Feel Alive von Nadia Reid – hat die Audire ebenfalls kein Problem.
Die Schlagzeugparts werden absolut realistisch (wobei ich das Original natürlich nicht kenne) wiedergegeben und machen den Song (jedenfalls für mich) so extrem faszinierend. Kommt ein Setup hier nicht direkt „auf den Punkt“, wirkt der Song einfach nur „langweilig“…
Gleiches gilt für Unputdownable von Roisin Murphy – die Atemgeräusche zu Beginn des Tracks extrem realistisch und sehr gut zu hören, wenn dann bei 1:15min die Bass-Töne einsetzen und der Song komplexer wird, kam sofort Gänsehaut-Feeling auf.
Fink´s Live-Aufnahme von Trouble's What You're In und Sort of Revolution sind wohl die beiden Songs, die ich im in den letzten sechs Monaten mit Abstand am häufigsten gehört habe – so natürlich auch gestern auf bzw. mit der Audire. Direkt füllte ich mich mit etwas höherem Pegel wieder in das fantastische Konzert in den Hamburger-Docks zurückversetzt…
Hier noch weitere Stücke der Playlist:
- Witmer Trio - St. Louis Blues - Album: En Azul
- Big Daddy Wilson - Intercity Train - Album: Live in Europe - from Bremen to Paris
- Eric Bibb - Connected - Album: Live à Fip
- Nadia Reid - Just to Feel Alive - Album: Listen To Formation - Look For The Signs
- Booka Shade - Duke - Album: The Sun & the Neon Light
- FKA Twigs - Figure 8 - Album: M3LL155X
- Roisin Murphy - Unputdownable - Album: Hairless Toys
- Fink - Trouble's What You're In - Album: Wheels Turn Beneath My Feet
- Cultured Pearls - Senses - Album: Space Age Honeymoon
Vielleicht noch ein paar Worte zur Optik und Verarbeitung der Audire.
Sie wird auch Stark-Furnier hergestellt. Dies ermöglicht eine minimale Fase an den Kanten, wodurch der LS nicht wie ein „Vierkant“ aussieht, sondern leicht „abgerundet“ wirkt.
Das Serienmodell wird noch ein paar Zentimeter breiter (und zur Wahrung der Proportionen im gleichen Umfang tiefer), damit der Tieftöner bündig in das Gehäuse passt und auch wie der Hochtöner (auf Wunsch) plan mit der Front abschließen kann. Auch sind verschiedene Furniere möglich, bei mir würde dass dann helle Eiche oder vielleicht Ahorn werden, wobei ich die innere Front wie beim Prototypen in dunklen Anthrazit belassen würde.
Als ich dann gestern Abend wieder zu Hause war, „musste“ ich natürlich die Teststücke (diesmal ohne Subwoofer) noch einmal anhören.
Klanglich liegen die beiden Setup´s jedenfalls nicht sehr weit auseinander – wie mit den bereits oben beschriebenen Unterschieden. Die Raumbreite von Cay-Uwe beträgt genau wie bei mir 3,20m und die Positionierung der LS bis auf ein paar Zentimeter auch nahezu identisch, der Hörabstand ist bei mir etwas größer. Die Audire würde also ziemlich „perfekt“ in meinen Hörraum passen…
Fotos findet Ihr in der Bildergalerie...
Gruß, Tom
... just listen
RE: Ein Nachmittag mit Sonus Natura
in Private Hörsessions 22.05.2016 14:55von keepsake • 867 Beiträge
Viele Grüße
Josip
Lautsprecher: TAD Evolution One E1TX, schwarz
Vollverstärker: Soulnote A2 schwarz
DAC: Chord Qutest schwarz
PSU für Chord Qutest: JCAT Optimo 3 Duo, schwarz
Musikserver: Aurender N200 schwarz
USB-Kabel: JCAT Signature USB
Lautsprecherkabel: TAD SC-025m, 2 x 2,5 m
Cinch: Chord Sarum T, 1m
Stromversorgung:
Shunyata Denali 6000/S V2 Netzleiste mit Shunyata Alpha V2 XC als Zuleitung
Chord Sarum-T Netzkabel (für Soulnote A2) Shunyata Alpha V2 NR für Jcat Netzteil (und Chord Qutest)
Shunyata Delta V2 NR für Aurender N200
Netzwerk: JCAT NET Isolator + JCAT Reference LAN Cable Gold
Basen: 2x HMS Silenzio Base Mk2
RE: Ein Nachmittag mit Sonus Natura
in Private Hörsessions 22.05.2016 20:00von tom539 • 3.080 Beiträge
Zitat von keepsake im Beitrag #223
Interessanter Hörbericht. Danke dafür!
An welcher Elektronik habt ihr gehört?
Als Zuspieler diente der X40 von Cocktail Audio.
DSP/DAC/Vorverstärker "TRIVIUM" von Sonus Natura sowie die (aktuell noch im externen Gehäuse) Endstufen von Icepower.
Weitere Details bitte bei Cay-Uwe erfragen - ich kann da keine zusätzlichen Infos geben
Gruß, Tom
... just listen
RE: Ein Nachmittag mit Sonus Natura
in Private Hörsessions 22.05.2016 20:02von tom539 • 3.080 Beiträge
Zitat von shakti im Beitrag #224
der Frage schliess ich mich gerne an, zumal Deie Kudos ja so gar nicht in diesem Set Up spielen wollte..
in welchem Preisegment liegt die Audire?
gruss
juergen
Einen konkreten Preis kann ich Euch nicht nennen, da die Kalkuation noch nicht abgeschlossen ist.
Bei Interesse einfach bei Cay-Uwe nachfragen
Gruß, Tom
... just listen
RE: Ein Nachmittag mit Sonus Natura
in Private Hörsessions 22.05.2016 20:48von Bernie • 3.430 Beiträge
ein großes mhh von mir...
Da klingt der selbstgebaute LS an eigener Elektronik im eigenen Hörraum besser als ein anderer...eigentlich doch kein Wunder.
Viel spannender wäre jetzt die Frage wie die Audire bei Dir zu Hause klingt. Evtl. stürzt sie da genauso ab wie Deine Kudos beim Auswärtsspiel...
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RE: Ein Nachmittag mit Sonus Natura
in Private Hörsessions 23.05.2016 09:56von Pale Blue Eyes • 847 Beiträge
Hallo,
nicht immer aber oft ist es einfach so, dass man die eigene Anlage (auch unbewusst) in eine bestimmte Richtung optimiert. Das wird spätestens dann zum Problem, wenn man eine Komponente tauscht und das neue Gerät eine andere „Klangsignatur“ hat. Gleiches gilt natürlich umgekehrt, wie hier der Fall: Ein Lautsprecher, der im vorhandenen Setup funktioniert, spielt in fremder Umgebung, an anderer Elektronik nicht mehr gut. Letztendlich ist ein Gegenbesuch notwendig, um herauszufinden, ob die „Audire“ auch hier besser als die Kudos klingen.
Ich persönlich tausche nur Komponenten, wenn die neuen Teile in allen Bereichen besser oder zumindest gleich gut sind und wenn der Zugewinn preislich zu vertreten ist. Mit Geräten, die auf bestimmtes Klangbild hin entwickelt wurden, wird man selten glücklich, weil man sich langfristig eher an den Schwächen stört als an den Stärken begeistert. Zudem scheitert man glorreich, wenn man deutliche Schwächen durch Tuning beseitigen möchte.
Das Konzept und die Messungen der „Audire“ sind aber schon vielversprechend und ich bin gespannt wie der nächste Klangvergleich auf heimischen Boden ausfällt. Optik und Haptik sollten in der Serienversion auf alle Fälle noch deutlich zulegen können.
Mit freundlichen Grüßen
PBE
RE: Ein Nachmittag mit Sonus Natura
in Private Hörsessions 23.05.2016 11:33von Klipschfan • 836 Beiträge
Zitat von Pale Blue Eyes im Beitrag #229
Mit Geräten, die auf bestimmtes Klangbild hin entwickelt wurden, wird man selten glücklich, weil man sich langfristig eher an den Schwächen stört als an den Stärken begeistert. Zudem scheitert man glorreich, wenn man deutliche Schwächen durch Tuning beseitigen möchte.PBE
Hallo PBE,
Das hast du sehr gut auf den Punkt gebracht.
Hat mich eine Menge Geld gekostet, bis ich schlau geworden bin
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