Grüß dich
Die Artefakte sind nie durchgehend feststellbar, sondern immer Alben- und Track-bezogen. Gleiches gilt für die Bruchkante, die auffallend oft bei ca. 17.2 kHz liegt. Ein 320k-Stream sollte eigentlich mindestens 20kHz Bandbreite besitzen. Ein lossless-Stream sowieso. Wobei einige Tracks und Alben durchaus bis zur Nyquistfrequenz, also 22kHz gehen. Gleich darauf dann möglicherweise nur bis 18kHz. Letztendlich obliegt es dem Anbieter des Albums, wo genau er eine Tiefpassbeschränkung ansetzt. Günstig ist es ja, noch ein Stück VOR der Nyquistfrequenz das Filter einsetzen zu lassen. Die meisten CD-rips gehen aber bis 22kHz. Wobei 20kHz ja vollauf genügen. Daß oftmals auch 15kHz ausreichen, hatte ich ja in einem früheren Post schon angemerkt. Glücklicherweise ist von den Artefakten nichts zu hören, so daß sie ohne Messung auch nicht auffallen, sie also kaum einer bemerkt.
Was die HiFi-Presse betrifft bin ich inzwischen desillusioniert. Dort interessiert nur Anzeigenschaltung und das "Bei-der-Stange-halten" der Leserschaft. In den Consumermagazinen werden fast nur Dinge erörtert, für die es HiFi-Lösungen gibt. Da der HiFi-Freund aber seltenst nachmisst, werden bestimmte Dinge, die der HiFi-Industrie nicht förderlich sind, auch kaum erwähnt. Noch nicht mal das Problem der Inter-Sampling-Peaks hat es in die HiFi-Welt geschafft. Lieber doktert man an Kabeln herum und fragt sich, welches USB-Kabel besser "klingt".
Die c't hat letztes Jahr einen hervorragenden mehrseitigen Beitrag zum Thema Streaming und CD in heutiger Zeit gebracht. Einen mehrteiligen Artikel, wie ich ihn mir von den HiFi-Zeitschriften gewünscht hätte, mit Hörtests und Messungen, ebenso wie einiges an Hintergrundinformation. Das Fazit war aber dahingehend ernüchternd, daß man erstens nie weiß, was genau man eigentlich gestreamt bekommt, da sich die Streamingdienste mit aussagekräftigen technischen Information bedeckt halten (sowohl was man eigentlich von den Labels angeliefert bekommt, d.h. in wie weit hier bereits eine Bearbeitung stattgefunden hat, als auch welche Bearbeitung die Streamingdienste selbst vornehmen, bevor "gesendet" wird), und zweitens ein und der selbe Track/das selbe Album, mal beim einen, mal beim anderen Streamer besser klingt.
Obwohl ich von Apple nicht sonderlich viel halte, war ich sehr positiv überrascht, daß man dort (Mastered for iTunes) Dinge wie Inter-Sampling-Peaks durchaus berücksichtigt. Immerhin ...