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Tsuyoshi Yamamoto Trio - Misty - 1974 TBM30-45 Limited Special Edition
Insidern zaubert dieser Albumtitel sicherlich sofort ein Lächeln ins Gesicht, vielen wird dieses Trio und besonders die Aufnahmen des Labels three blind mice wenig sagen.
Googelt man nach den mittlerweile schon legendären Aufnahmen, so fällt als erstes auf, dass diese wie sehr guter Wein gehandelt werden und es somit erst einmal kein günstiges Vergnügen ist, sie zu hören.
Das Album ist eines von dreien aus der TBM-Box in überarbeiteter und wirklich überragender Klangqualität. Damit hat definitiv eine weiteres Album es auf meine Refernzliste geschafft. Diese Aufnahme steht in keiner Weise den UHQRs was nach.
Besetzung:
Tsuyoshi Yamamoto - piano
Isoo Fukui - bass
Tetsujiro Obara - drums
Aufnahmen entstanden am 7. August 1974 in Tokyo, Japan.
Über den Jazzpianisten Tsuyashi Yamamoto und über die Aufnahmen bekommt man leider nur sehr wenige Hintergrundinfos. Mit dem Album „Midnight Sugar“ beim Label Three Blind Mice debütierte Yamamoto mit seinem Trio Anfang der 70ger.
Da er mit seiner Art zu spielen genau den japanischen Jazz-Zeitgeist getroffen hatte, fand sich Tsuyoshi Yamamoto recht bald am 7 August 1974 schon zum zweiten Mal in den AOI Studios in Tokyo ein, um das vorliegende Album „Misty“ einzuspielen.
Chapeaux, für das die Mannschaft um den Tonmeister Yoshihiko Kannari da auf Band aufgenommen hat.
Für alle an der Technik interessierten, lohnt sich mal der Blick auf die Rückseite des Albums. Ich frage mich immer wieder, wenn ich solch gute Aufnahmen höre, warum schaffen das nur so wenige Studios, diese Qualität zu produzieren?
Eine solch besondere Scheibe zum ersten Mal zuhause zu hören, hat für mich immer etwas rituelles an sich, es soll das Erlebnis einfach stimmen.
Da ist die Anlage vorgewärmt, ein besonder Whisky im Glas und das Handy aus, keine Störung und dann Colibri runter und Augen zu.
Und ich bekomme Gänsehaut, als ich die ersten Takte des Titel „Misty“ von Erroll Garners als Piano Solo in einer perfekten Transparenz und irren Dynamik mitten im Raum höre.
Halleluja was geht da ab? Frage ich mich und mit welchem Gefühl dann Bass und Schlagzeug einsteigen, da schlägt mein Jazz-Herz höher. Bei den weiteren Titeln wird auch das Swingende Tempo etwas angezogen und der Fuss wippt mit. Da wird es richtig jazzig. Yamamoto spielt nacheinander Jazz Klassiker in seiner sehr interessanten Interpretation.
Es passt einfach gut zusammen, musikalisch und klanglich, da gibt es kaum was auszusetzen. Außer vielleicht etwas was wohl den 45 RPM geschuldet ist und einwenig stört, nämlich die Tatsache, dass die Seiten einfach zu schnell zu Ende sind. Ach was, es gibt gleich noch eine zweite Runde.
Wer mal die Chance hat sollte unbedingt reinhören. Das Album gibt es auch in hervorragender digitaler Qualität.
Die Titel:
1. Misty
2. Blues
3. Yesterdays
4. Honeysuckle Rose
5. Smoke Gets In Your Eyes
6. I Didn't Know What Time It Was
7. Angel Eyes
Für mich ein echtes Genusswerk und Ohrenschmeichler.